Das Geld für die Großprojekte steht in Burkardroth bereit

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Bauprojekte und Finanzen - zwei Kernaspekte der Burkardrother Kommunalpolitik. Bei der jüngsten Zusammenkunft des Marktgemeinderates sprach das Gremium - wie fast schon üblich - über die beiden Aspekte. Finanziell hält sich der Markt stabil. Allerdings stehen große Aufgaben an.

Wer die Kommunalpolitik am Fuß der Schwarzen Berge verfolgt, weiß: Mittlerweile sind Bauanträge täglich Brot für den Marktgemeinderat Burkardroth. So auch in der jüngsten Sitzung. Neben den Vorhaben der Bauherren fand sich die Nachbargemeinde mit einem Projekt auf der Agenda des Gremiums. Und: Die Räte berieten über die Jahresrechnung von 2020 und 2021.

Daniel Wehner, der Bürgermeister (CSU) Burkardroths gab dem Gremium Einblick ins Zahlenwerk. 2021 war der Verwaltungshaushalt mit etwa 15,2 Millionen Euro angesetzt. Das Rechnungsergebnis betrug laut dem Ortsoberhaupt 16,7 Millionen Euro. Der Vermögenshaushalt lag bei 4,8 Millionen Euro. "Angesetzt hatten wir 8,9 Millionen", informierte Wehner. "Wir haben nicht alle Projekte umgesetzt, weil die Firmen ausgelastet waren." Der Gesamthaushalt lag im Ansatz bei 24,1 Millionen Euro. Das Rechnungsergebnis brachte die Zahl von 21,6 Millionen Euro zu Tage. Ein Griff in die Rücklage war nicht notwendig. Die Kommune erzielte stattdessen sogar ein Plus von einer Million. "Eigentlich ein Ergebnis, über das wir uns vor zehn Jahren noch mehr gefreut hätten", sagte Wehner mit Blick auf die niedrigen Zinsen. "Aber wir sind schon heuer dabei, viel Geld auszugeben." Stichpunkte sind Baugebiete, der Hort und Kindergärten sowie Kanalarbeiten und Feuerwehrhäuser.

Im gleichen Zuge stellte das Gremium die Jahresrechnung für 2020 fest und entlastete die Rechnungsprüfung. Der Vermögenshaushalt war mit 15,5 Millionen Euro von Kämmerer Heiko Schuhmann angesetzt. Das Ergebnis lag bei 16,3 Millionen Euro. Im Vermögenshaushalt steckten einige Projekte, wie der Gerberkeller, die nicht realisiert wurden. Die Folge: Aus den angesetzten 10,2 Millionen wurden 4,8 Millionen Euro. Ein Griff in die Rücklagen war nicht notwendig, der Markt führte etwa 1,2 Millionen Euro der Rücklage zu.

Dem Bauantrag aus Katzenbach erteilte das Gremium einstimmig sein Placet. Dort entsteht in der Straße am Schläglein ein Wohnhaus mit Garage. Keine Bedenken gab es zu einem anderem Bauvorhaben aus Burkardroth - auch wenn es hier Diskussionspunkte gab. Am Kirchberg soll ein Einfamilienhaus mit Garage und Carport entstehen. Der Bebauungsplan sorgte für Irritationen. In den älteren Ausführungen des Dokuments ist die Baugrenze gestrichelt dargestellt, in den jüngeren dagegen als durchgezogene Linie. Ein Gespräch mit dem Landratsamt zeigte, dass beide Linien das Gleiche meinen - die Baugrenze. Johannes Schlereth (zufällige Namensgleichheit mit dem Autor) merkte an dass er bei eigenen Recherchen auf weitere Bebauungspläne gestoßen war, bei denen die Sachlage ähnlich gestaltet ist. Er warb dafür, die Pläne zu vereinheitlichen. Kämmerer Heiko Schuhmann verwies darauf, dass ein Hinweis möglich sei.

Für Fragen sorgte ebenfalls die Entfernung des Hauses zur Straße. Marktgemeinderat Ariel Karwacki schuf hier kurzerhand Fakten. "Es geht hier darum, dass die Häuser in der Straße in einer Flucht stehen. Eine Distanz von fünf Metern fordere der Bebauungsplan, drei Meter hatte sich der Bauherr gewünscht - geeinigt hatten sich Kommune und Bauherr dann auf vier Meter.

Der dritte Bauantrag der Sitzung - der Teilabbruch der Borstmühle mit einem angeschlossenem Neubau - ging diskussionslos über die Bühne. "Hier haben wir ein Anliegen deutlich gemacht", sagte Daniel Wehner. Die Mühle hat eine Klärgrube. Das soll sich nun ändern. "Wir möchten einen Anschluss an den Kanal nach Aschach. Das geht relativ problemlos, einzige Hürde ist das Überqueren des Bachs - aber da gibt es schon eine Lösung", teilte er mit. "Der Kanal ist in der Nähe, das ist alles zumutbar und die Eigentümer wollen es auch machen." Die Genehmigung erteilte das Gremium unter der Auflage, dass der Bauherr im Blick hat, dass er sich im Überschwemmungsgebiet befindet. "Nicht, dass die Feuerwehr ständig zum auspumpen anrücken muss."

Keine Bedenken hatte das Gremium zu einer bauleitplanerischen Änderung im Markt Geroda. Dort soll in Platz Raum für neue Wohngebäude entstehen. Dafür möchte die Kommune Gebäude abreißen. Zudem soll eine Fläche fürs Gewerbe entstehen. "Da sind wir nicht davon betroffen und haben keine Probleme damit", sagte Daniel Wehner. Das Gremium sah das ähnlich - es gab keine Gegenstimme.

Daniel Wehner gab bekannt, dass die Arbeiten am Baugebiet Schusterwald in Waldfenster an die Firma Müller Bau aus Großenbrach vergeben worden sind. Das Auftragsvolumen beträgt etwa 430 000 Euro. Was Erd-, Maurer- und Betonarbeiten am Oehrberger Feuerwehrhaus angeht, steht das Vergabegespräch noch an. Außerdem sind mittlerweile die Fachplaner für den Neubau des Gefäller Kindergartens beauftragt.