Oberbürgermeister Kay Blankenburg übergab der Feuerwehr von Kleinbrach die Schlüssel für das neue Feuerwehrauto.
Einen Anbau an das bestehende Feuerwehrhaus und dann ein "vollwertiges" also wasserführendes Feuerwehrauto, das war der ursprüngliche Wunsch der Freiwilligen Feuerwehr Kleinbrach. Schließlich war ihr bisheriges Tragkraftspritzenfahrzeug, ein VW LT Baujahr 1981 schon ein "Oldie" und die neuen Tragkraftspritzenfahrzeuge passten größenmäßig nicht in die Garage.
Zudem zeichnete sich ab, dass auf Grund der Größe der Wehr weder mit einem Zuschuss für einen Gerätehausanbau noch für ein Fahrzeug seitens der Regierung gerechnet werden konnte. So folgten mehrere Dreiergespräche mit Oberbürgermeister, Stadtbrandinspektor und örtlicher Feuerwehr und schließlich einigte man sich auf ein vollkommen neues Konzept: Die Feuerwehr Kleinbrach bekommt ein Mannschaftstransportfahrzeug mit Hänger.
Beides ist bezahlbar, passt in die vorhandene Unterkunft und ist universell nutzbar.
So fährt der neue, allradgetriebene VW T5 normalerweise mit sechs Mann und Anhänger, also in Staffelstärke zum Einsatz. Für spezielle Aufgaben kann eine extra angefertigte Materialkiste aus dem Fahrzeug entnommen und dafür eine dritte Sitzbank eingeschoben werden, so dass das Fahrzeug dann mit insgesamt neun Mann besetzt werden kann.
Schwere Gerätschaften, wie Pumpe, Saugschläuche, Verteiler, etc. werden auf dem Hänger mitgeführt. Dieser wurde von den Männern der Kissinger Wehr so umgebaut, dass die Pumpe sicher verwahrt ist und auch, weil rädergelagert, von wenigen Kräften leicht entnommen werden kann. Zusätzlich zur "normalen" Feuerwehrausrüstung führt das Fahrzeug eine Kettensäge und für überschwemmte Keller, eine Tauchpumpe mit.
Nicht das richtige Rot Schwierigkeiten gab es eigentlich nur mit dem TÜV, denn das im April 2014 erstmals zugelassene Fahrzeug, das bei seinem Vorbesitzer gerade mal 1600 Kilometer gelaufen ist, ist nicht im üblichen Feuerwehrrot RAL 3000 gespritzt, sondern etwas dunkler! So entwickelte sich noch ein umfangreicher Schriftverkehr zwischen diversen Behörden, bis die Zulassungsstelle den Eintrag als
Sonder-Kfz-Feuerwehrfahrzeug genehmigte.
Oberbürgermeister Kay Blankenburg, der den Fahrzeugschlüssel an den 2. Kommandanten Christoph Kreps weiterreichte, betonte, dass der Großen Kreisstadt all ihre Wehren wichtig seien, "egal ob groß oder klein". Die Stadt stehe zu ihren Wehren in allen neun Stadtteilen und der OB zeigte sich sicher, dass das Fahrzeug und der Hänger, die beide größtenteils bei der Feuerwehr Bad Kissingen umgebaut wurden, voll ihren
Zweck erfüllen.
Freuen konnte sich der OB auch über die Kosten, die sich für das Gespann bislang auf 45 600 Euro belaufen. In den städtischen Haushaltsplan für 2014 waren für die Ersatzbeschaffung des Kleinbracher Feuerwehrfahrzeuges noch 55 500 Euro eingestellt. "Gemeinsam haben sie eine gute Lösung gefunden", so Kreisbrandrat Benno Metz der der Fahrzeugübergabe im Hof der Kissinger Feuerwache beiwohnte.
Als nächstes steht die Übergabe eines neuen TSFW, also eines wasserführenden Fahrzeuges an die Winkels Wehr an, dann bekommt die Kernstadtwehr ein neues Hilfeleistungs-Löschfahrzeug und dann ist das Beschaffungskonzept vorerst beendet.