Jahrelang sammelte der Gerodaer Daniel Scholz musikalische Erfahrung unter anderem in Hamburg und München. Nun zeigt er mit seiner Jazz-Combo in Bad Kissingen, was er gelernt hat.
Ein bisschen stolz ist Daniel Scholz schon. Der 28-Jährige Gerodaer darf mit seinem Jazzquintett am Samstag, 8. Februar, im Bismarck's Basement in Bad Kissingen auftreten. Der Gewölbekeller in der Oberen Saline bietet nur einmal im Monat Konzerte an, die aber mit Anspruch. Scholz ist Samstag, ab 20 Uhr, dabei.
Fünf Jahre Hamburg, ein Jahr in München , davor Studium in Nürnberg und Weimar - Schlagzeuger Scholz ist viel rumgekommen in Sachen Musik in den vergangenen Jahren. Nachdem er den Abschluss als Bachelor of Music und in Pädagogik in der Tasche hatte, lockte den Gerodaer die weltoffene Musikstadt Hamburg mit ihren Clubs und Kneipen. Als autodidaktischer Mischer und Tontechniker schaffte er in der Hansestadt den Einstieg ins Berufsleben, lehrte auch an einer Musikschule. Daniel Scholz begleitete als Tontechniker unter anderem Singer-Songwriter Michael Schulte, der Deutschland 2018 mit dem Lied "You Let Me Walk Alone" beim Eurovision Song Contest in Lissabon vertreten hatte. Zuletzt arbeitete der 28-Jährige ein knappes Jahr beim Radio in München, kehrte jüngst in die Rhön zurück.
In Bismarck's Basement kommt Scholz' mit einer typischen Jazzcombo: eine eher lose Besetzung mit in der Szene schon bekannten jungen Musikern: Phil Steen am Bass und Benny Brown an der Trompete, André Coté aus München am Piano. Das vierte Mitglied, Konstantin Herleinsberger aus Nürnberg, spielt übrigens in der Schlussszene des Udo-Lindenberg-Films Saxophon - und mit Daniel Scholz am Schlagzeug im Bismarck-Keller.
"Wir spielen Songs aus dem Großbereich Jazz. Es geht also viel um Improvisation; aber die Songs bleiben auch für Ungeübte gut hörbar", sagt Scholz. Die Stücke stammen alle aus seiner Feder.
Daniel Scholz' musikalische Wurzeln liegen beim Jugendblasorchester Scholz. Großvater Heinz gründete das Ensemble. Vater Joachim dirigiert es noch; bald übernimmt Schwester Sabine. "Ohne das Blasorchester wäre ich nicht zur Musik gekommen", sagt der 28-Jährige. Das Schlagzeug war sein Instrument, seitdem seine Eltern ihm zum vierten Geburtstag eines schenkten. Ausflüge zu Trompete, Tuba und Posaune folgten; dem Schlagzeug blieb der Musiker langfristig treu. Wenn er in Geroda ist, probt er immer noch gerne beim Jugendblasorchester mit.
Als Jugendlicher nahm Daniel Scholz Stunden an der Bad Brückenauer Musikschule und auch in Bad Kissingen. In Brückenau fand er in Csaba Béke einen idealen Lehrer. "Viele seiner Schüler haben Musik studiert und gehören verschiedenen Orchestern an", sagt Scholz. Béke ist der einzig verbliebene Kurmusiker im Staatsbad Brückenau.
So schnell vertraut Scholz die bläserbasierte Unterhaltungsmusik war, so schwer fiel dem Gerodaer anfangs der Zugang zum Jazz. "Da stecken ein ganzer Lebensstil, eine Entwicklung und Persönlichkeiten dahinter. Ich habe lange gebraucht, um zu begreifen, worum es geht."