Reiner Jahns (Salzgitter) ist neuer Vorsitzender der  Christlichen Gewerkschaft Metall (CGM). Er wurde auf dem Bundesgewerkschaftstag in Bad Kissingen gewählt.
                           
          
           
   
          Reiner Jahns (Salzgitter) ist neuer Vorsitzender der  Christlichen Gewerkschaft Metall (CGM). Er löst Adalbert Ewen ab, der seit  2011 amtierte, aber aus Altersgründen nicht mehr antrat. Die Wahl fand statt in Bad Kissingen. Die CGM traf sich im Hotel Sonnenhügel zu ihrem zweitägigen, 18. Bundesgewerkschaftstages. Dazu waren 166 Delegierte aus ganz Deutschland nach Bad  Kissingen gekommen. Sie vertreten nach Angaben von Pressesprecher Thomas  Zmija bundesweit etwa 84.000 Mitglieder in den Branchen Metall, Elektro,  Stahl und IT sowohl in der Industrie als auch im Handwerk. 
       
Das Treffen  stand unter dem Motto "mehr soziale Gerechtigkeit und sichere Arbeitsplätze  in Deutschland und in Europa". Die christliche Orientierung der CGM wurde schon zu Beginn ihres  Gewerkschaftstages deutlich durch die ökumenische Andacht mit der evangelischen  Pfarrerin Christel Mebert und ihrem  katholischen  Kollegen Gerd Greier. Mebert betonte, die Kirche und die Gewerkschaften seien Anwälte der schwächeren und würden sich für eine solidarische Arbeit  engagieren. Greier ergänzte: "Stellen Sie sich gemeinsam den  Herausforderungen der heutigen Zeit". 
Landrat Thomas Bold (CSU) hieß die Delegierten  willkommen. Der Landkreis Bad Kissingen mit seinen  drei Staatsbädern sei wesentlich geprägt durch den Gesundheitsbereich. Dies  gelte auch für die Arbeitsplätze. Deshalb seien die Auswirkungen nicht so  stark, wenn es Probleme in der Metallindustrie gebe.  "Die CGM  ist ein verlässlicher Partner, um den sozialen Frieden zu erhalten und  entsprechende Beschlüsse zu finden. Sie haben in der Vergangenheit einen  wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung geleistet", lobte Bold.   Bad Kissingens dritter Bürgermeister Thomas Leiner (CSU) hob hervor, Bad Kissingen sei für  Tagungen sehr gut aufgestellt. In Sachen Metall sei die Stadt nicht so gut  dran wie BadNeustadt oder Schweinfurt.
 Gleich vier Landtagsabgeordnete waren zur Eröffnung des  Gewerkschaftskongresses gekommen. Steffen Vogel (CSU, Schweinfurt) zum Beispiel forderte  angesichts der Digitalisierung innovative neue Arbeitszeitmodelle.  Klimawandel, Ökologie und Energiewandel seien omnipräsent, sie dürften  nicht zur sozialen Frage werden. Beifall gab es für seine Äußerung "ihre  Gewerkschaft ist mir lieber, da man Eigentum nicht als Diebstahl sieht".  Paul Knoblach (Bündnis 90/die Grünen, Schweinfurt) betonte, die Grünen  sollten bei der Umweltpolitik stärker als bisher auch auf sozialen  Ausgleich achten. Aber Umbau der Autoindustrie, Klimaschutz und  Industriearbeit seien keine Gegensätze.  Joachim Vetter, der Präsident des Landesarbeitsgerichtes Nürnberg bedauerte in seiner Festrede, dass dass nur noch weniger  als 50 Prozent  der Arbeitnehmer tarifgebunden seien. Die  DGB-Gewerkschaften hätten es nicht geschafft, die Gewerkschaften attraktiv  zu halten.  
Der größere Teil des Gewerkschaftstages mit den Wahlen und der  Verabschiedung von Anträgen fand hinter verschlossenen Türen statt.  Der  neu gewählte Vorsitzende Reiner Jahns war bisher Mitglied im  Geschäftsführenden Vorstand.  Stellvertretende Vorsitzende  sind Tatjana  Röder (Saarbrücken) und Andreas Bemerl (stellvertretender  Betriebsratsvorsitzender bei Rolls-Royce Power Systems in Friedrichshafen).  Beide gehörten bisher nicht dem Vorstand an.  In einem Leitantrag heißt es  "die Christliche Gewerkschaft Metall (CGM) begrüßt prinzipiell die  Klimaschutzforderungen, warnt aber vor einem damit verbundenen  übertriebenen und überzogenen Aktionismus zu Lasten des Industriestandortes  Deutschland". Die Gewerkschaft  befürchtet die Gefährdung von Hunderttausenden von  Arbeitsplätzen.