Zum 1. Januar 2020 hatte die Gemeinde 7,7 Millionen Euro Rücklagen, nun rund sechs Millionen. Grund sind aufwendigere Bauten. Bei der Allianz Kissinger Bogen gab es fünf Anträge zum Regionalbudget aus der Gemeinde. Gefördert werden kleine Projekte, die das Leben der Gemeine verbessern. Ebenfalls in Arbeit der Allianz: Integrierte ländliche Entwicklungskonzept (ILEK).
ISEK: Ein Nüdlingen in 20 bis 30 Jahren
Nach dem Rückblick der Ausblick: Der Flächennutzungsplan ist nun 30 Jahre alt und muss erneuert werden. Dieser Plan regelt unter anderem, wo neue Bau- oder Gewerbegebiete entstehen könnten oder wo ein Platz für Windräder wäre. Hier wird das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) Einfluss haben: Eine Art Orientierungsrahmen, wie der Ort in Zukunft aussehen und was er bieten soll. Genaueres stellte Joachim Perleth aus dem Architekturbüro Perleth vor.
Sein Team besteht aus Spezialistinnen und Spezialisten der (Landschafts-) Architektur, Denkmalpflege, Energieberatung, Städteplanung und mehr. Beginnen werde alles mit einer Machbarkeitsstudie, auch Stärken und Schwächen des Ortes werden herausgestellt. Ziel ist, dass die Regierung auf Grundlage des erhobenen Wissens über den Ort ein Sanierungsgebiet ausweist.
Der ganze Ort wird dafür analysiert: Zustand der Gebäude und Straßen, Alter der Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch, wo die Autos parken. Der Vorteil des Ganzen: Es gibt Förderungen für die Gemeinde und steuerliche Vorteile für die Bürgerinnen und Bürger.
Nüdlingens Baustellen
2020 begann Nüdlingen mit der Kanalerneuerung: "Den ersten Baustein, die RÜ 7, haben wir gemacht", so Hofmann. Der Rest der Ortsdurchfahrt sei noch offen. Derzeit macht das Staatliche Bauamt die Strecke von Nüdlingen zur Pyramide. Hofmann bat: "Die offizielle Umleitung ist über Haard oder über Bad Kissingen. Ich bitte, das zu akzeptieren. Bitte nicht über den Wurmerich fahren." Die Polizei sei oben und kontrolliere.
Für die Ortsdurchfahrt hatte Nüdlingen einen Lärmaktionsplan erstellt. "Es ist wie es ist: Der Gesetzgeber legt die Grenzwerte fest und die liegen so, dass selbst wenn ein Lkw an den Häusern vorbeifährt, der Grenzwert nur angekratzt wird." Viel könne die Gemeinde nicht machen. Der Flüsterasphalt, der nach den Kanalerneuerungen kommen soll, sei nur ein Zugeständnis des Staatlichen Bauamtes.
Der Schulbau sei in vollem Gange. Ziel sei es, sie und das Rathaus ans Nahwärmenetz anzuschließen. Die Heizzentrale solle in der Nähe des Bauhofes entstehen. "Warum haben wir dort noch nicht angefangen? Das Nahwärmenetz lebt vom Energieverbrauch. Je höher er ist, desto wirtschaftlicher ist es." Daher hängt die Entscheidung am größten Verbraucher: der Schule. Hier müsse man noch die Planung für die Schule abwarten.
Kinderkrippe soll entstehen
An der Berg- Hoch- und Schlesierstraße müssten dringend die 20kV-Kabel getauscht werden. Am Ortseingang von Winkels kommend soll ein Kreisverkehr auf Höhe der Kreuzung zum Gewerbegebiet entstehen. Rechts ist ein Supermarkt geplant. Einwände dazu werden bald dem Gemeinderat zur Entscheidung vorgelegt.
Der Haarder Kindergarten brauche eine Kinderkrippe, da der Bedarf gewachsen ist. "Das muss so schnell wie möglich gehen. Kinder können nicht drei Jahre warten, dann brauchen sie auch keine Krippe mehr." Für die Kinder und Jugendlichen gibt es den Gemeindejugendpfleger Thomas Wedler und René Felcht zur Unterstützung.
Die Steuerhebesätze seien unverändert: Grundsteuern 310, Gewerbesteuer 380. "Wir haben rege Bautätigkeit. 2016 war die Spitze im Wohnhausbau mit 15 Bauten, weil wir da das neue Baugebiet erschlossen haben." Nach Hofmanns Bericht durften die Bürgerinnen und Bürger Fragen stellen (Bericht folgt).