Auch Georg Rottenberger erhielt die hohe Auszeichnung des Marktes Burkardroth. Die Gemeinde würdigt damit den außergewöhnlichen Einsatz der beiden Personen.
Die Gemeinde Burkardroth würdigt seit Jahren schon ehrenamtliches und sportliches Engagement ihrer Bürger. Beim Empfang im Burkardrother Pfarrheim zeichnete Bürgermeister Waldemar Bug zudem den Zahlbacher Alfred Saam und Georg Rottenberger aus Wollbach mit der Bürgermedaille der Marktgemeinde aus. Beide durften sich ins Golde Buch der Gemeinde eintragen.
In seiner Laudatio bezeichnete Bug Alfred Saam als "Wächter der Heimatgeschichte". Der gebürtige Bamberger habe zahlreiche tiefgreifende Berichte und Schriften sowie Broschüren zu fast vergessenen technischen Baudenkmälern verfasst. Jede freie Minute widme sich der Zahlbacher seinem Hobby und habe im Lauf der Jahre ein "gigantisches Archiv aufgebaut". Unter den über 2500 Fotos befänden sich historische Aufnahmen aus allen zwölf Dörfern der Marktgemeinde. Sie hielten die Geschichte lebendig und seien von unschätzbarem Wert.
"Man könne Sie als fundamentales Gedächtnis des Marktes bezeichnen", sagte Bug. Der 75-Jährige betätige sich aber nicht nur als Chronist, er hilft interessierten Bürgern auch bei der Ahnenforschung. Des weiteren betreut Saam seit elf Jahren das Pfarrarchiv und leitet die Wallfahrt nach Maria Ehrenberg. Ortsbild prägende Maßnahmen seien auf seine Initiative hin durchgeführt worden. Neben der Heimatpflege und Geschichtsforschung hatte sich der gelernte Elektriker viele Jahre im öffentlichen Leben engagiert (Vorsitzender Kleintierzuchtverein, Mitglied des Pfarrgemeinderats).
Der gläubige Mann Georg Rottenberger "ist ein Homo politicus", der es als seine bürgerliche Pflicht ansehe, sich in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen, sagte der Bürgermeister einleitend. Seit weit über drei Jahrzehnte schon engagiere sich der 66-Jährige vorbildlich für die Marktgemeinde: Mit einer Periode Unterbrechung ist Rottenberger seit 1972 Marktgemeinderat, war viele Jahre Wahlvorsteher, örtlicher Rechnungsprüfungsausschuss-Vorsitzender, Verbandsrat beim Abwasserzweckverband und Kreisrat. Über das kommunale Mandat hinaus, das er mit "Herz und Seele" ausübe, hatte der Wollbacher teils langjährig verschiedene Vereinspositionen inne (Freiwillige Feuerwehr, Bläservereinigung, Jagdgenossenschaft, Katholische Landjugendbewegung). Er fungierte als Schöffe (aktuell wieder beim Landgericht Schweinfurt), Beisitzer im Ausschuss für Wehrdienstverweigerer und Ortsvorsitzender der CSU und war Mitbegründer der Partnerschaft mit dem westfälischen Ense.
Nicht unerwähnt ließ der Bürgermeister sein langjähriges Wirken im kirchlichen Bereich, wofür Rottenberger im Jahr 2000 mit der "Bruno-Medaille" ausgezeichnet wurde. Bug zog vor dem "überaus verdienstvolle Wirken" Rottenbergers den sprichwörtlichen Hut: "Deine Verdienste im gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Leben sind beispielhaft".
Dass er einmal eine so hohe Auszeichnung erfahren würde, hätte er 1972, als er das erste Mal in den Marktgemeinderat gewählt wurde, nicht gedacht, sagte Rottenberger. Er räumte ein, dass es nicht immer leicht gewesen wäre, mit ihm zusammenzuarbeiten. Doch halte er es mit dem ersten Bundeskanzler Konrad Adenauer: "Nehmen Sie die Menschen, wie sie sind, andere gibt's nicht". "Und einer von diesen bin ich nun mal und habe die Absicht, dies auch nicht zu ändern".
"Dankbar rückwärts, mutig vorwärts, gläubig aufwärts" a la Franz Josef Strauß habe der Kommunalpolitiker gemeinsam mit den vier Bürgermeistern versucht, eine Gemeindepolitik mitzugestalten, damit "unsere Heimat, der Markt Burkardroth, lebenswert und liebenswert bleibt".