Die Großenbracher läuteten ihren Büttenabend mit einem Flashmob ein.
"Broch Hallei" hieß es in der Aschacher Zehnthalle am vergangenen Wochenende. Der Großenbracher Faschingsclub hatte wieder einmal keine Mühen gescheut, das Publikum zu unterhalten. Die Leute wurden auch mal auf die Schippe genommen. Aber der Humor wurde nie verletzend. Entsprechend heiter bis gelöst war die Stimmung.
Wenn man dem Treiben auf der Bühne so zuschaut, vergisst man oft, welche Arbeit hinter den Kulissen geleistet wird.
Was wäre der Abend beispielsweise ohne passende Lichttechnik. Für die ist der 27-jährige Christian Kunzmann zuständig. Gemeinsam mit seinem Vater Heinrich sorgt er dafür, dass die Akteure auf der Bühne ins rechte Licht gerückt werden.
"Ich habe schon als kleiner Junge meinem Vater bei der Beleuchtung geholfen" erinnert sich der heute 27-jährige Industriemechaniker.
Seit vielen Jahren ist er Mitglied im Faschingsclub, und auch nur hier fungiert er als Beleuchter. Für ihn ist es ein Hobby, auch wenn die Tätigkeit mit viel Arbeit verbunden ist.
Diffizile Arbeit "Der Auf- und Abbau macht mir nicht ganz so viel Spaß" gesteht Kunzmann. Er mag es viel lieber, die Akteure auf der Bühne durch das Licht zu führen und so dem Programm den besonderen Kick zu geben.
Eine Herausforderung dabei sind die verschiedenen Kostüme: "Man muss hier sehr genau darauf achten, wie man die Lichtakzente setzt". Dabei gilt es, so einiges im Auge zu behalten: Denn er muss nicht nur das Spotlight auf den Moderator richtig setzen, sondern auch die richtige Beleuchtung der Bühne gewährleisten.
Jubiläum des Vereins Für sein jahrelanges Engagement in diesem Bereich wurde Christian Kunzmann
von Klaus Mültner vom Fastnachtsverband Franken mit dem Sessionsorden ausgezeichnet. Auch Florian Bauer, der seit vielen Jahren auf der Bühne steht, erhielt diese begehrte Auszeichnung.
Beim Büttenabend wurde heuer außerdem ein ganz besonderes Jubiläum gefeiert: Seit 25 Jahren besteht der Faschingsclub e.V. Großenbrach.
Hierfür bekam - stellvertretend für die Vereinsmitglieder - Vorsitzender Christoph Aberer einen silbernen Teller überreicht.
Eingeläutet wurde der Büttenabend von einem Flashmob, durchs Programm führte in gewohnt witziger Manier Mario Hümpfer, der von Louis Aberer unterstützt wurde. Das Kinderballett unter der Leitung von Viktoria Lorz erhielt für ihren gekonnten Regenschirmtanz tosenden Applaus.
Eine ganz besondere Version vom altbekannten Märchen "Schneewittchen und die sieben Zwerge" wurde dann auf der Bühne gezeigt. Als Prinzessin Pissgurke, die Quotenfrau der Zwerge, und der eitle Prinz, der immer "so cool" und "so schön" ist aufeinandertrafen, lachte das Publikum Tränen. Für Frohsinn sorgte auch der lästernde Spiegel, der nicht die Königin, sondern den Prinzen am schönsten fand.
Akrobatischer Auftritt Akrobatisch war der Auftritt von Tanzmariechen Marie Burger aus Steinach. Mit schwindelerregender Geschwindigkeit drehte sie ihre Pirouetten, was mit viel Applaus bedacht wurde.
Für Lacher sorgte auch Bauchredner Thomas Friedrich aus Rödelmaier mit seinem Vogel Oskar.
Das lästernde Federvieh verschonte keinen mit seinem beißenden Spott, auch Bürgermeister Wolfgang Back musste die Häme des Vogels über sich ergehen lassen.
Nach der ersten Pause unterhielten dann die "Sprechenden Mülltonnen" mit ihrem "Mana-Mana" die Zuschauerränge. Lustig und fetzig war die Darbietung, die Ramona Bocklet mit den Darstellern einstudiert hatte.
Originale veralbert Der
Frage, welches das schönste Dorf der Welt ist, gingen Florian Bauer und Mario Hümpfer in ihrem Stück nach. Das ist natürlich Großenbrach. Besonders die Umgestaltung des Dorfplatzes und die Existenz des "Backsteinbrunnens" wurde von den beiden veräppelt. Ganz nach dem Motto: Was für Paris der Louvre ist für Großenbrach der Dorfplatz.
Natürlich veralberten die beiden die Originale aus dem Dorf ebenso, wie sie nicht vergaßen, über die eigenen kleinen Fehler zu lachen, sehr zur Freude des Publikums.
Eine fetzige Tanzdarbietung zeigte die Tanzgarde, die in nigelnagelneue Kostüme gehüllt war. Trainiert hatte sie Sonja Tanner.
Die Formation SteBra spielte Originale nach und wusste auch haarsträubendes aus dem Dorfgeschehen zu berichten, was das Publikum trefflich unterhielt.
Die
"Daabe" hatten in diesem Jahr einen Verlust zu betrauern: M acht doch Arno Dusemund im Moment die Jägerprüfung, so dass er nicht bei ihnen sein konnte. Sie fragten sich, ob er nun in Zukunft mehr im Wald sei als bei den "Daabe". Die Darbietung war wie gewohnt in melancholisch-langsamen Ton gehalten, was das Publikum in jedem Jahr aufs neue freut.
Fetzig war dagegen die Musikshow, bei denen unter anderem Elvis Presley, Udo Jürgens und Modern Talking einen Auftritt hatten.
Punkig kam das Damenballett unter der Leitung von Madeleine Neugebauer daher, Veronika und Mario Hümpfer verulkten in ihrem Sketch die "Arbeitswut" der Beamten am Landratsamt Bad Kissingen.
Für gute Laune sorgte auch wieder das Männerballett, das in diesem Jahr in Pilotenuniform daherkam und von Carina Baier trainiert worden war.
Beim Finale versammelten sich noch einmal alle Protagonisten auf der Bühne. Das Publikum zeigte mit seinem großzügigen Applaus, dass es ihm sehr gut gefallen hatte.