Wolfgang Schneider, Wirtshaus-Experte des Bayerischen Rundfunkes, sah sich in "Schuberts Weinstube" um. Danach ging es weiter nach Volkach, Escherndorf und Marktbreit.
Wolfgang Schneider ist eine Institution beim Bayerischen Rundfunk: Seit fast 30 Jahren arbeitet er dort, samstags ist der Hörfunk-Redakteur oft auf Bayern 1 vor der Fußball-Bundesliga-Konferenz zu hören. Vor dreieinhalb Jahren wurde er dann für das Fernsehen zum "Wirtshaus-Experten" gekürt: "Essen und Trinken hat in meinen Sendungen schon immer eine große Rolle gespielt", berichtet der passionierte Hobby-Koch.
Also durfte er sein Hobby zum Beruf machen und stellt jeden Freitag ein Bayerisches Wirtshaus vor. Folge 76 führte ihn am Mittwochabend nach Bad Kissingen.
"Wir haben uns natürlich sehr gefreut über die Anfrage, weil das auf Initiative des BR kam", sagt Christian Hippler. Der 37-Jährige ist seit fünf Jahren Pächter des Restaurants "Schuberts Weinstube". Schneiders Besuch dort ist kein Zufall: "Ich mache viel über Empfehlungen", sagt der 57-Jährige.
Vor allem von den rund 200 BR-Korrespondenten erhalte er Tipps. "Das hier hat mir Anke Gundelach wärmstens empfohlen." Das letzte Wort hat Schneider selbst: "Wenn es nicht passen würde, würde ich es nicht senden."
Vier Stationen in Unterfranken
Markus Kampp begleitet Schneider als Autor, Regisseur und Kamermann in einem. "Wir drehen gerade ein kleine Franken-Staffel", sagt er.
Die Beiträge würden später nicht hintereinander gesendet, sondern mit Beiträgen aus anderen bayerischen Regionen gemischt. Gestern ging es in Volkach im "Schoppenhäusle" (Weinstraße 21, gehört zum Weingut Erhard) und in Escherndorf im "Gasthaus zur Krone" (Bocksbeutelstraße 1) weiter. Heute guckt Schneider im "Alten Esel" in Marktbreit (Marktstraße 10) in die Töpfe. Sendetermine gibt es noch keine: Schuberts Weinstube könnte am 19.
oder 26. September zu sehen sein, das werde aber noch entschieden.
Für den Wirtshaus-Experten ist Unterfranken keineswegs Neuland: "Ich denke, ich bin einer der BR-Mitarbeiter, die Franken mit am besten kennen, deshalb komme ich auch so gerne her." Unter anderem habe er jahrelang die Radl-Tour durch Bayern betreut. Auch bei den bisherigen 75 Folgen seiner Wirtshaus-Serie legte er wert auf den Regional-Proporz: "Wir haben viel aus Franken gemacht."
"Wir kochen fränkisch, aber
ein bisserl moderner", beschreibt Christian Hippler seine Küche. Wert lege er auf frische Produkte aus der Region. Das Fleisch komme zum größten Teil vom Metzger gegenüber, auf den Tisch kommt zum Beispiel nur fränkischer Spargel. "Dann gibt es natürlich an Weihnachten auch keinen Spargel bei uns."
Grundsätzlich setzt sich Hippler regelmäßig mit seinen drei Köchen zusammen und überlegt, was in den kommenden Wochen auf die Karte
genommen wird. "Wir haben eine Klassiker-Seite und eine modernere Seite", beschreibt er die Speisekarte. "Wenn es jetzt Steinpilze gibt, dann machen wir eben eine extra Karte zum Einlegen, wenn die Zeit vorbei ist, ist sie vorbei."
Hippler selbst hat sein Handwerk im Hotel "Frankenland" gelernt, sein Küchenchef Manfred Werner arbeitete insgesamt 15 Jahre bei Sterne-Köchen.