An diesem Wochenende feiern die Katzenbacher ihr traditionelles Backofenfest, das es seit mehr als 20 Jahren gibt.
Na, was ist denn hier los? Diese Frage stellen sich am späten Nachmittag nicht nur die Vorbeifahrenden. Auch eine ältere Anwohnerin mit Kopftuch und Kittelschürze will das wissen.
Etwa 20 Männer, Frauen und Jugendliche hatten sich in der Ortsmitte, an der Katzenbacher Kirche eingefunden und innerhalb kürzester Zeit ein Festzelt aufgebaut. "Am Wochenende ist doch wieder Backofenfest", erklärt Friedrich Geis seiner Nachbarin. Er wohnt unmittelbar neben dem Festplatz und stellt den Zeltbauern soeben eine Leiter zur Verfügung.
Mit einem trockenen "So" kommentiert die ältere Frau das Geschehen, dreht sich um und macht sich wieder auf den Heimweg. Die Helfer hingegen bleiben, schließlich muss das 25 Meter lange Festzelt noch eingerichtet werden.
Hoffen auf gutes Wetter
Eine Truppe macht sich samt Bulldog auf den Weg und besorgt die Bühne. Die wird aus Lauter herangeschafft. Andere wiederum bauen eine Holzbude auf, eine weitere Gruppe verbindet das Festzelt mit der Küche. "Ich habe dort die Dachrinne eingebaut", erklärt Norbert Halbig, den viele von der Theatergruppe Katzenbach kennen. Allerdings ist er sich sicher, dass es am Wochenende nicht regnet sondern "roend", wie er mit Augenzwinkern meint.
Zwar ist man mit dem Festzelt gewappnet, dennoch hofft Jürgen Metz auf gutes Wetter. Er ist der Vorsitzende des Musik-und Heimatvereins Katzenbach und somit für die Organisation des Festes verantwortlich.
An diesem Abend zeigt er sich sichtlich zufrieden damit, dass so viele Helfer den Zeltaufbau erledigen. Darunter sind auch etliche Jugendliche. "Ich mach schon ein paar Jahre mit", sagt Erik. Gemeinsam mit Tim ist er gerade dabei, letzte Zeltbahnen anzubringen. Zu helfen, steht für die beiden außer Frage. Schließlich kommt der Erlös des Backofenfestes auch ihnen zu Gute. "Wir finanzieren damit unsere Jugendarbeit, die Ausbildung unserer Nachwuchsmusiker", erklärt Jürgen Metz.
Die sind im Verein bestens integriert. "Fast unser ganzes Ensemble besteht aus jungen Leuten. Ich bin mit meinen 44 Jahren der Älteste", fügt er hinzu. Aktuell gehören dem Verein 164 Mitglieder an, das sind über 40 Prozent der 398 Einwohner Katzenbachs.
Die Musikanten haben heuer wieder einen gut gefüllten Terminkalender, spielen laut ihrem Vorsitzenden nicht nur bei Beerdigungen, Festen oder Geburtstagsständchen, sondern auch in den Wandelhallen der Kurorte Bad Brückenau oder Bad Bocklet. Ohne eine gute musikalische Ausbildung wäre das nicht machbar.
Musikalisches Programm
Das Programm beim diesjährigen Backofenfest verspricht ebenfalls gute musikalische Unterhaltung, für alle Generationen. So ist am Samstagabend ab 19.30 Uhr das Handwerker-Duo zu Gast und veranstaltet eine Art Wirtshaussingen im Festzelt. Am Sonntag spielen nach dem Frühschoppen mit den Koartschulmusikanten verschiedene Jugendmusikgruppen auf: Die Bläserklasse aus Stangenroth, der heimische Juniorexpress und das Jugendblasorchester Zeitlofs. Am Abend musiziert die Trachtenkapelle Burghausen. Den Festausklang zum Kesselfleischessen am Montagabend gestaltet der Musikverein Stangenroth.
Doch auch Geschichtliches gibt es beim diesjährigen Backofenfest zu entdecken. "Ich öffne am Sonntag zwischen 12 und 17 Uhr die Museumsscheune", erklärt Heinrich Muth. Die Winterpause hat der Katzenbacher Sammler dazu genutzt, einige neue Exponate herzurichten. So wird erstmals ein altes Puppenhaus in seiner Ausstellung zu sehen sein, die sich nur wenige Meter vom Festplatz entfernt befindet.
Und wann gibt's eigentlich den beliebten Katzemicher Plootz? "Den verkaufen wir am Samstag ab 13 Uhr und Sonntag ab 14 Uhr hier am Backofen", erklärt Jürgen Metz. Wie in anderen Ortschaften auch, liegt die Zubereitung traditionell in Frauenhand. "Etwa ein Dutzend kümmert sich darum", so der Festorganisator. Die Männer hingegen sind für die Arbeiten rund um den Backofen zuständig.
Wie alt dieser ist, kann Metz nicht sagen. Auch Nachbar Friedrich Geis weiß es nicht. "Den gibt"s schon ewig, wurde bei der Renovierung des Feuerwehrhauses um 1980 herum auf Vordermann gebracht", erinnert er sich.
Derweil gehen die Arbeiten am Festzelt weiter, wird die Bühne aufgebaut. Bis zum Einbruch der Dunkelheit ist das Gröbste geschafft. Den Rest erledigen die fleißigen Helfer an diesen Tagen, damit das Backofenfest pünktlich am Samstagabend eröffnet werden kann.