Die ehemalige Pfeffermühle in Wildflecken hat neue Pächter. Der reine Familienbetrieb bietet deutsche und griechische Küche und liefert auch nach Hause.
                           
          
           
   
          Für die Wildfleckener ist es immer noch die "Pfeffermühle", auch wenn das neue griechische Restaurant am Wölbersbach nun "Bei Maria" heißt. Im August dieses Jahres haben Maria Kitsou und Georg Mohr als neue Pächter das Restaurant in der Wildfleckener Ortsmitte übernommen. "Uns hat das Ambiente hier sofort gefallen", sagt die griechische Wirtin Kitsou. 
"Und so sind wir von Schweinfurt nach Wildflecken gekommen."
  
  Bestellung per WhatsApp
 
Das Restaurant mit griechischer und deutscher Küche ist ein reiner Familienbetrieb. Alle fünf Familienmitglieder helfen mit. Während montags Ruhetag ist, hat die Gaststätte an allen anderen Tagen von 16 bis 1 Uhr geöffnet. Sonntags ist zusätzlich von 11 bis 14 Uhr offen. Abends gibt es bis 22 Uhr warme Küche. 
"Wir sind ganz zufrieden mit der Anfangsphase hier in Wildflecken. Nur kommen die Leute sehr spät", sagt die Wirtin.
"Wir müssen natürlich noch etwas bekannter werden in der Region. Nicht alle Einheimischen wissen schon, dass es uns gibt." Neben dem reinen Gaststättenbetrieb hat die Familie im Oktober auch noch einen Lieferservice begonnen. 
Ab einem Mindestbestellwert von zehn Euro liefert "Bei Maria" nach Oberwildflecken, Wildflecken, Oberbach, Oberweißenbrunn, Gersfeld oder Riedenberg. "Also in einem Umkreis von rund zehn Kilometern." Der Lieferservice findet von 18 bis 22 Uhr an allen Tagen außer montags statt. "Wir probieren das jetzt mal aus."
Interessanterweise kann man bei der neuen Gaststätte nicht nur telefonisch über eine Festnetznummer, sondern auch per WhatsApp bestellen. 
Zum Mitnehmen oder eben zum Liefern. Damit sollen dann gerade die jungen Einheimischen angesprochen werden.
  
  Wechselvolle Geschichte
 
 Schon viele Jahre haben die Dartspieler die "Pfeffermühle" für sich entdeckt, nun kommen sie wieder. "Wir haben einen eigenen Raum für sie. Das wird gerne angenommen." Die ehemalige Pfeffermühle hat eine lange, wechselhafte Geschichte und wurde sogar schon als Diskothek genutzt. 
Bis ins Fernsehen schaffte es die Wildfleckener Pfeffermühle einst mit den überregional bekannten XXL-Gerichten. Zeitweise wurden kuriose Wettbewerbe dort ausgetragen und die sogenannten Schnitzel-Champions gekürt. Zuletzt wurde das Restaurant einige Monate als Bistro geführt. Dieses Konzept ging allerdings nicht auf.
  
  Aktionstage
 
Maria Kitsou hofft nun auf einen langfristigen, erfolgreichen Betrieb. 
"Wir haben innen eigentlich alles neu gestaltet. Nun gefällt es uns richtig gut." Neben den traditionellen griechischen Gerichten gibt es auch deutsche Küche. Es gibt unterschiedliche Aktionstage wie Pizzatag (Dienstag), Schnitzeltag (Mittwoch) oder Mixtellertag (Donnerstag). "Unter der Woche müssen wir etwas besonderes bieten, damit wir Gäste anlocken können." Auch Familienfeiern, Hochzeiten, Taufen, Beerdigungen und Jubiläumsfeiern richtet das Restaurant aus. 
"Wir orientieren uns da ganz an den Wünschen, die an uns herangetragen werden."
Wildfleckens Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW) hatte in einer der zurückliegenden Sitzungen des Marktgemeinderates seine Hoffnung geäußert, dass das neue Konzept mit den neuen Pächtern langfristig tragfähig sein wird. Schließlich hat die Gastronomie in der Marktgemeinde schon viele radikale Einschnitte erleben müssen. 
Im Ortsteil Oberwildflecken gibt es gar keine dauerhaft geöffnete Gaststätte mehr, in Oberbach wird nur noch das Haus des Gastes bewirtschaftet. Und in Wildflecken selbst ist der Würzburger Hof als einzige traditionelle deutsche Gastwirtschaft übrig geblieben.
Etabliert haben sich zudem eine Pizzeria am Rathausplatz, ein Dönerladen an der Hauptdurchgangsstraße und die Cafeteria im Haus der Schwarzen Berge in Oberbach. 
Andere gastronomische Angebote umfassen zum Beispiel den klassischen Partyservice oder ein Buchcafé. Echte Speisegaststätten haben über die Jahre hinweg vielfach aufgeben müssen, weil nach dem Abzug der Amerikaner schlichtweg nicht mehr das Gästepotenzial vorhanden war.
Das "Magic's", in dem sich vor allem die Jugend trifft, ist eines der wenigen Überbleibsel aus einer Zeit, in der die Wildfleckener Diskotheken überregional berühmt und teilweise 
jedenfalls auch berüchtigt waren. Die Wildfleckener Nächte und Wochenenden der Siebziger und Achtziger waren geprägt von einer florierenden Tanzlokalszene. Zu später Stunde durften natürlich auch nicht die legendären Auftritte der Military Police fehlen, über die noch heute im Ort erzählt wird. Längst vorbei ist diese Zeit. 
Und so bleiben neben den Einheimischen noch die Bundeswehrsoldaten als potenzielle Gaststättenbesucher. 
Allerdings hat sich bei den deutschen Soldaten, die in der Rhönkaserne untergebracht sind, seit vielen Jahren eher der Lieferservice mit Pizza oder Döner durchsetzen können. Vielleicht entdeckt die Bundeswehr ja nun die griechische Küche für sich.