Als das Wünschen noch geholfen hat : Im Tabakpfeifenmuseum in Oberelsbach ist bis Anfang Januar die Sonderausstellung "Zauberhafte Märchenwelt" zu sehen.
"Es war einmal...", so beginnen die Geschichten, die viele Menschen seit Kindertagen kennen, und die bis heute nichts von ihrem Zauber verloren haben. Ob Aschenputtel, Sterntaler, der gestiefelte Kater oder Hänsel und Gretel - diese Märchen kennt jeder. In der Sonderausstellung "Zauberhafte Märchenwelt" im Tabakpfeifenmuseum in Oberelsbach werden beliebte Märchenszenen gezeigt, die Margarethe Bömmel aus farbenfrohen Stoffen genäht hat. Liebevolle Handarbeit und faszinierende Geschichten treffen aufeinander und bringen nicht nur Kinderaugen zum Leuchten.
Naturnahe Materialien wie Holz und Baumrinde, bemooste Steine oder Pflanzen umranken die Figuren. Ein eigener Kosmos entsteht, und die Betrachter können in die idyllisch gestalteten Szenerien eintauchen und sich gegenseitig die Geschichten erzählen, die seit Generationen mündlich und schriftlich weitergegeben wurden.
Nähen autodidaktisch beigebracht
Margarete Bömmel, stammt aus Münnerstadt, seit 1980 lebt sie in Nüdlingen und ist dort als die "Puppenmutti" bekannt. Das Nähen brachte sie sich autodidaktisch bei. Vor rund 25 Jahren begann sie mit Stoffpuppen, bildete sich fort und erweiterte ihr Repertoire kontinuierlich. Teddybären, Marionetten, Porzellanpuppen und Bekleidung bis hin zum Hochzeitskleid kamen im Lauf der Jahre dazu. Zahlreiche Ausstellungen und Modenschauen hat Margarete Bömmel mittlerweile veranstaltet, eine kleine Dauerausstellung zum Thema "Tracht" ist im Nüdlinger Museum zu sehen.
Das Thema "Märchen" fasziniert Margarete Bömmel besonders, weil sie damit Kindern eine große Freude bereiten kann. Die Ausstellung, die derzeit im Tabakpfeifenmuseum zu sehen ist, ist in echter Handarbeit entstanden. Bei Stoffpuppen wird dehnbarer Trikotstoff über ein Plastikgesicht gezogen. Die Augen und der Mund sind handgemalt, die Kopfform, Nase und Kontur wird durch das Stopfen mit Füllwatte selber hergestellt.
Puppen selbst gestaltet
Die Puppen mit Porzellankörper und Porzellangesicht hat sie komplett selbst gestaltet: Der Porzellanrohling wird zunächst geschmirgelt und gebrannt, danach mit der Hand bemalt und nochmals gebrannt. Der Körper wird genäht und mit Füllwatte und Granulat befüllt, danach werden Arme und Beine miteinander verbunden und die Augen eingegipst. Abschließend wählt Margarete Bömmel die passende Perücke, meistens aus Echthaar.
Die Ausstellung wurde von Maria Claves, einer langjährigen Freundin von Margarete Bömmel, liebevoll in Szene gesetzt. Tagelang hat Maria Claves im Tabakpfeifenmuseum in Oberelsbach gearbeitet. Dabei entstanden detailverliebte Bilderbuchlandschaften aus Zweigen, Gehölz und Steinen, die den Besucher in die Märchenwelt versetzen.
"Es ist mir ein besonderes Anliegen, dass wir jedes Jahr eine Sonderausstellung im Tabakpfeifenmuseum präsentieren können. Einerseits machen wir so das Tabakpfeifenmuseum mit seiner Sammlung bekannter. Andererseits bieten wir regionalen Künstlerinnen und Künstlern, oft auch Nachwuchskünstlern, eine Plattform für ihre Werke. Die diesjährige Ausstellung zum Thema 'Zauberhafte Märchenwelt' freut mich besonders, weil sie so detailreich ist und große und kleine Kinder zum Entdecken einlädt und die Fantasie beflügelt", dankte Erb den Künstlerinnen für ihre Bereitschaft auszustellen.