In letzter Minute werden die Oberbacher Festivitäten doch noch ermöglicht. Das Bürgermeisterduell Kleinhenz/Illek wird im Kirmesspruch ausführlich erwähnt.
Eigentlich stand die traditionelle Oberbacher Kirmes heuer lange Zeit auf der Kippe. Aber weil sich in letzter Minute noch drei "Mädchenpaare" zusammenrauften, konnte das Festwochende gebührend gefeiert werden.
Matthias Rüttiger hatte als Kirmeskönig zusammen mit Königin Verena Hüfner die Aufgabe, das Ortsgeschehen der letzten zwölf Monate in humoriger Weise in der Kirmesrede aufs Korn zu nehmen. Das junge Königspaar sparte nicht mit einer gehörigen Portion Selbstironie.
Gute Dienste leistete wiederum die neue Freilichtbühne vor dem Haus des Gastes, die beim Kirmestanz um den Baum die Oberbacher Blaskapelle beherbergte.
"Es war heuer, muss man ehrlich sagen, eine schwere Geburt", berichtete der Kirmeskönig. Nur sechs "Käuz" hatten sich zusammengefunden, um das traditionelle "Streichen" über die Bühne zu bringen.
"Hut ab" sagte Rüttiger zu den "Weiberpaaren", deren Einsatz letztlich die Kirmes gerettet hatte.
Die Kirmesgesellschaft ließ auch die Kommunalwahlen Revue passieren. "Noch weit vor den närrischen Tagen hat sich herauskristallisiert, dass unser Gerd für den Ersten Bürgermeister kandidiert." Weil sich neben dem waschechten Oberbacher Gerd Kleinhenz auch der Wildfleckener Wolfgang Illek aufstellen ließ, sprechen die Kirmesburschen von einem richtigem Bürgermeisterduell. In einem fairen Wahlkampf sei es hin und her gegangen. Während der eine Taschentücher mit Porträt spendierte, servierte der andere in einem Einkaufsmarkt Bratwürstchen. Als die Taschentücher vollgeschnäuzt und die Bratwürste verspeist waren, freuten sich die Oberbacher voller Spannung auf den Wahlsonntag.
Oberbach absolute Spitze Neben dem Sieg des einheimischen Kandidaten Kleinhenz feierten die Oberbacher auch das Resultat, dass acht Gemeinderäte aus dem Dorf in das neue Gremium einzogen. Damit sei Oberbach "absolute Spitze". Ganz im Bürgermeisterfieber spielte die Oberbacher Blaskapelle ihrem Gerd ein Ständchen. Und nebenbei wurde der frisch gebackene Rathauschef auch noch per Bulldog mit dem Frontlader zum Tanz in den Mai chauffiert.
Bei der Oberbacher Feuerwehr ging unterdessen eine Ära zu Ende, weil nach 47 Jahren des langen Wartens ein modernes, funktionstüchtiges Fahrzeug besorgt werden konnte. Mit viel Eigeninitiative und Engagement wurde das neue Fahrzeug für den Einsatz fit gemacht.
Unberechenbare Fußballer Auch bei den Fußballern hat sich einiges getan.
Weil in Oberbach nicht mehr genügend Spieler für die Erste Mannschaft gefunden werden konnten, musste der Zusammenschluss mit dem SV Riedenberg als Rettung in der Not herhalten. Zwischen Stolperei und Genie hat sich die neue Mannschaft mit schwankenden Leistungen nun einen Namen als Rhöner Wundertüte gemacht. "Wie das Spiel ausgeht, weiß man nie."
Stromtrasse als Käfig Die Rhöner Heimat liegt den Kirmesburschen schwer am Herzen. So können es die jungen Oberbacher nicht verstehen, dass nach der Kernzone nun plötzlich auch noch eine neue Stromleitung von Flensburg bis nach Ulm durch das Biosphärenreservat führen soll. "Die Stromtrasse soll mitten durch die Rhön gehen, da spielt die Kernzone auf einmal keine Rolle mehr. Kaum sind wir von der Kernzone eingesperrt, da wird jetzt auch noch ein Stromzaun außenrumgestellt.
Dann fühlt man sich wahrlich hier wie eine Herde Kühe, es kommt kein Tourist mehr aus der Stadt. Am Zaun steht 'Bitte nicht füttern', da haben wir den Salat." Nach dem Dank an alle Helfer, die Blaskapelle, die Feuerwehr und die Gemeinde, wurde noch eifrig rund um den Baum getanzt. Ganz nach dem Motto: "Und wenn die Sterne vom Himmel falle', die Öwerböcher Kirmes wird gehalle."