Pater Martin Domogalla  wird in wenigen  Wochen 79 Jahre alt. Er hat daher darum gebeten, aus Altersgründen das Amt des Guardians aufgeben zu dürfen. Ihm folgt Pater Georg Andlinger in der Pflicht.
                           
          
           
   
          Der Konvent am Kreuzberg ist mit drei Franziskanern  denkbar klein, im Grunde auf einem Minimum angekommen. Pater Martin  Domogalla, Pater Georg Andlinger und Bruder Ludwig Kiesl halten derzeit  die Stellung auf dem Heiligen Berg der Franken.
       
 Während Bruder Ludwig  als Messner und Gärtner tätig ist, sind die beiden Patres für die  Seelsorge, die Betreuung der Wallfahrten und die täglichen Gottesdienste  zuständig. Pater Martin Domogalla, war von 2010 bis 2014 Guardian auf dem Kreuzberg.  Nach seiner Rückkehr aus Dettelbach im Jahr 2017 übernahm er diese  Aufgabe erneut. Nun gab er das Amt an Pater Georg Andlinger weiter.  Dieser Wechsel sei bei den Franziskanern nichts Ungewöhnliches,  Franziskus selbst, der Ordensgründer habe es so eingeführt, dass Ämter  zeitlich begrenzt ausgeübt werden und der jeweilige Bruder nach Ablauf  der Amtszeit wieder als einfacher Bruder lebt.  "Mit dem Amt des  Guardians ist keine soziale Höherstufung verbunden", erklärte Pater  Georg Andlinger in einem Pressegespräch anlässlich des Wechsels. 
Aus Altersgründen Amt abgegeben
 Damit  unterscheiden sich die Franziskaner von anderen Orden, die ihren Abt auf  Lebenszeit wählen. Auch sei das Amt des Guardian nicht an die  Priesterweihe gebunden, ein Laienbruder könne diesen Posten ebenso  übernehmen. Pater Martin Domogalla habe angesichts seines Alters, er wird in wenigen  Wochen 79 Jahre alt, darum gebeten, das Amt aufgeben zu dürfen. Damit  stand Pater Georg Andlinger in der Pflicht, er erklärte sich bereit,  diese Aufgabe auszufüllen, allerdings nur für ein Jahr.  Als einen  "vorübergehenden Notstand" bezeichnete Pater Martin die Situation auf  dem Kreuzberg. "Wir hoffen auf Verstärkung, vom Provinzkapitel wurde es  uns in Aussicht gestellt", sagte er. Denn auch Pater Georg sieht sich  mit  76 Jahren eigentlich im Ruhestand.
 Welche Aufgaben hat ein Guardian? - Hauptsächlich organisatorische, meinte  Pater Georg und verwies auf die Einteilung der Gottesdienste und die  Begrüßung der Wallfahrer, er habe das Hauskapitel zu leiten und die  Ordensfeste vorzubereiten.  Aber auch für das Leben im Haus und die  Mitbrüder trage er Verantwortung. Mit großen Veränderungen haben die Gläubigen, Wallfahrer und treuen  Kreuzbergbesucher  durch den Wechsel von Pater Martin zu Pater Georg  nicht zu rechnen. "Wir haben bisher schon eng zusammen gearbeitet."
Seelsorger und Repräsentant 
 Gut  gefüllt sei der Tagesablauf der Patres, neben der täglicher Feier der  Heiligen Messe und der kirchlichen Stundengebete sei zur Wallfahrtszeit  die Begrüßung der Wallfahrer eine wichtige Aufgabe. Sie seien aber auch  immer wieder als gern gesehene Repräsentanten des Kreuzbergs zu  offiziellen Anlässen unterwegs. Darüber hinaus feiern sie aushilfsweise  auch Gottesdienste in Gemeinden der Umgebung.  "Wir lernen die Orte  kennen und kommen mit den Menschen der Region in Kontakt." Aber auch  Krankenbesuche, in Einzelfällen auch mit Schafkopfen, seelsorgerische  Gespräche und Beichte hören, gehört zu den Aufgaben. Bei entsprechenden  Anfragen aus dem Bruder-Franz-Haus stehen sie hierfür zur Verfügung. 
Im Jahr kommen rund 70 größere und kleinere Wallfahrten zum Heiligen  Berg der Franken, davon übernachten etwa 25 im Kloster. Die Anzahl der  Wallfahrten sei seit vielen Jahren konstant, allerdings sei ein geringer  Rückgang der Teilnehmerzahlen festzustellen. Andererseits kommen aber  auch junge Leute hinzu, die das Pilgern für sich als Form der  Spiritualität entdecken. Ein Rückgang des Kirchenbesuchs könne am Kreuzberg kaum festgestellt  werden. Eine treue Gemeinde komme Sonntag für Sonntag in das Gotteshaus.  Geschätzt werden die festen verlässlichen Zeiten der Gottesdienste, sind  sich die Patres sicher.
Für Region große Bedeutung
 Der Kreuzberg habe für die gesamte Region eine große Bedeutung. Pater  Georg verwies auf den bekannten und vielfach zitierten Eintrag von  Kardinal Faulhaber in das Gästebuch des Klosters im Jahr 1901: "Den  Kreuzberg herauf kam ein endloser Zug. Die einen zur Kirche, die andern  zum Krug."