Vision: Jugendparlament für Wildflecken

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Boris Höttinger ist seit Januar 2013 Gemeindejugendpfleger für Bad Brückenau. Hier ist er mit seiner Frau Jessica bei der Eröffnungsfeier für das Jugendzentrum im März 2013 zu sehen. Foto: Ulrike Müller/Archiv
Boris Höttinger ist seit Januar 2013 Gemeindejugendpfleger für Bad Brückenau. Hier ist er mit seiner Frau Jessica bei der Eröffnungsfeier für das Jugendzentrum im März 2013 zu sehen. Foto: Ulrike Müller/Archiv
Die Jugendlichen lauschten den Ausführungen des Rathauschefs Gerd Kleinhenz (rechts). Foto: Sebastian Schmitt-Mathea
Die Jugendlichen lauschten den Ausführungen des Rathauschefs Gerd Kleinhenz (rechts). Foto: Sebastian Schmitt-Mathea
 

Boris Höttinger möchte als Gemeindejugendpfleger ein Jugendparlament auf die Beine stellen. Sein Ziel ist es, das Jugendzentrum regelmäßig zu öffnen.

Zum ersten Mal haben sich die Wildfleckener Jugendlichen im Rathaus getroffen, um in einem großen Gremium ihre Interessen und Wünsche für die Zukunft auszutauschen. Wildfleckens neuer Ge meindejugendpfleger Boris Höttinger stellte sich vor. "Wenn wir es schaffen, eine Art Wildfleckener Jugendparlament auf die Beine zu stellen, dann können wir die Vorstellungen der Jugendlichen auch gegenüber Bürgermeister und Marktgemeinderat noch schlagkräftiger und mit mehr Nachdruck präsentieren."

Höttinger machte deutlich, dass er auch ein Ansprechpartner für die Sorgen, Probleme und Nöte der Jugend sein möchte. Möglichst bald soll das Wildfleckener Jugendzentrum wieder regelmäßig geöffnet sein, wünscht sich Höttinger. In Oberbach treffen sich die Jugendlichen im sogenannten "Kern" im Kellergeschoss des katholischen Pfarrheims. Allerdings ist der bauliche Zustand nach Auskunft der Jugendversammlung sehr schlecht. Es gebe immer wieder Reparaturbedarf.

Wildfleckens Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW) machte klar, dass das Pfarrheim nicht im Eigentum beziehungsweise im Zuständigkeitsbereich der Gemeinde ist. Daher liege es bei der Kirchenverwaltung selbst, wann oder ob gewisse Reparaturen durchgeführt werden. Kleinhenz ist sich allerdings sicher, dass die Kirchenverwaltung den Renovierungsstau schon bald angehen werde. Die Oberbacher Jugendlichen können sich jedoch nicht mit der strengen Hausordnung im "Kern" anfreunden. Höttinger möchte sich daher mit der katholischen Kirchenverwaltung in Verbindung setzen. "Ein Regelwerk, das in Zusammenarbeit und im Einvernehmen mit der Jugend aufgestellt wird, hat bessere Chancen."

Im Oberbacher Pfarrheim befindet sich nicht nur der "Kern" als offenes Jugendzentrum, sondern auch der Raum der kirchlichen Jugendarbeit. Die katholische Junge Gemeinde (KJG) in Oberbach träumt derweil davon, ihre Jugendarbeit auch auf die Ortsteile Wildflecken und Oberwildflecken auszudehnen.
Das Wildfleckener Jugendzentrum war zwischenzeitlich geschlossen worden, weil ein Förderprogramm komplett ausgelaufen war. "Mein persönlicher Wunsch ist es, dass sich ein verantwortungsbewusstes Gremium findet, das sich dauerhaft um das Jugendzentrum kümmert", sagte Höttinger. "Ich als Bürgermeister muss wissen, dass alles in geordneten Bahnen läuft. Wenn das funktioniert und alle gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden, dann spricht nichts dagegen, dass die Jugend auch in Eigenregie das Jugendzentrum offen hält", sag te Kleinhenz. Denn der Ge meindejugendpfleger könne nicht rund um die Uhr Präsenz im Jugendzentrum zeigen.

Fester Anlaufpunkt

"Es geht in einem Jugendzentrum natürlich nicht darum, dass man ein Animationsprogramm anbietet, sondern dass es einen festen Anlaufpunkt gibt, an dem sich die Jugend treffen kann", betonte Höttinger. Donnerstags und freitags soll das Jugendzentrum oberhalb der Wildfleckener Bibliothek dauerhaft wieder geöffnet haben. In der kommenden Woche wollen auch die Oberbacher Jugendlichen ins Wildfleckener Jugendzentrum kommen, um gemeinsam ein Konzept auf die Beine zu stellen, wie sich die Jugendarbeit verbessern lässt. Auch die Spielplätze kamen zur Sprache. In Oberbach störe das hohe Gras beim Ballspielen. Kleinhenz bedauerte, dass es dem Bauhof aus personellen Gründen nicht möglich sei, die Grünanlagen intensiv zu pflegen. Daher wollen sich die Oberbacher Jugendlichen überlegen, wie in Eigenregie die Pfle ge verbessert werden kann.

"Das war eine tolle Auftaktveranstaltung mit vielen Anregungen", lobte der Rathauschef. Mindestens vierteljährlich soll es in Zukunft eine Jugendversammlung im Rathaus geben.