Überhaupt nicht begeistert zeigten sich die Riedenberger bei der Bürgerversammlung von diesem Thema. Allerdings fehlen nicht nur ihnen Informationen.
Das Thema Nationalpark nimmt auch in Riedenberg langsam Fahrt auf. So verursachte es auf der Bürgerversammlung rege Diskussionen. Offensichtlich war die Tatsache, dass zum jetzigen Zeitpunkt wohl die Mehrheit der anwesenden Riedenberger eine ablehnende Haltung dazu hat. Der Nutzen für die Region als Tourismusmagnet stellten diese vehement in Frage. Die möglichen erneuten Einschränkungen für die Menschen vor Ort wurden als größte Sorge geäußert. Der wahrscheinliche Wegfall von Arbeitsplätzen im Bereich der Holzbetriebe trug zu einer weiteren oppositionellen Haltung bei.
Fragenkatalog
"Noch wissen wir sowieso viel zu wenig über die Auswirkungen, die ein möglicher Nationalpark für uns hätte", betonte Bürgermeister Roland Römmelt (CSU). "Ich weiß zum jetzigen Zeitpunkt absolut noch nicht, ob ich dafür oder dagegen sein soll. Was ich aber ganz sicher weiß, ist die Tatsache, dass wir die geforderte Entscheidung der Regierung bis Juli auf gar keinen Fall getroffen haben werden."
Auch Jagdpächter Wilfried Helfrich, der in engem Kontakt mit Landrat Thomas Bold (CSU) und MdL Sandro Kirchner (CSU) steht, teilte mit, dass zurzeit ein umfangreicher Fragenkatalog zum Thema Nationalpark von den Vertretern der Landkreise an die Regierung erarbeitet wird, um konkrete Informationen zu erhalten. In naher Zukunft werden in den Gemeinden Infoveranstaltungen stattfinden , in denen alle Bürger mitdiskutieren können. Römmelt appellierte eindringlich an die Bürger, auf keinen Fall die Situation aufkommen zu lassen, dass gegensätzliche Meinungen in Zerstrittenheit enden. "Wir sind eine Demokratie und entscheiden auch so."
In seinem Rechenschaftsbericht über das vergangene Jahr trug Bürgermeister Roland Römmelt die geleisteten Arbeiten in der Gemeinde vor. So konnte die Ortsverkabelung so weit vorangetrieben werden, dass in diesem Jahr der Abschluss der Arbeiten zu erwarten ist und der Rückbau der Oberleitungen bis Mitte 2018 geschafft sein sollte. Auch die Erneuerung der Straßenbeleuchtung steht kurz vor der kompletten Fertigstellung. In vollem Gange sind derzeit die Kanalisierungsarbeiten und die Erneuerung in der Gerodaer Straße und dem Ringweg sowie die Erneuerung der Trinkwasserversorgung im Ringweg.
Noch stehen Arbeiten in Steinweg und Gartenstraße an, doch soll auch das in diesem Jahr fertiggestellt werden.
Vorgesehen für das kommende Jahr ist die Überplanung des brachliegenden Bahnhofsgeländes. Hier entstehen vier neue Bauplätze mit jeweils zirka 650 Quadratmetern. Der neue Radweg soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden. Die Kostenschätzung für Riedenberg liegt bei zirka 184.000 Euro.
Im Bereich Sinntalstraße vom Ortseingang bis zur Einmündung Mühlenweg mit Anschluss Gartenstraße und Ringweg soll die Kanalsanierung durchgeführt werden. Dann endlich kann auch der derzeitige Flickenteppich der Ortsdurchfahrt durch eine Erneuerung der Straße in Angriff genommen werden. Bürgermeister Römmelt hofft hier auf eine Förderung von 70 Prozent, da diese Straße als Umleitungsstrecke für die Staatsstraße 2289 ausgewiesen wird. Der Antrag wird gestellt.
So langsam ist seit Beginn der 1990er Jahre der Abwärtstrend in der Bevölkerungszahl gestoppt und seit dem Tiefstand von 2014 im Begriff, nach oben zu gehen. Mit 991 Einwohnern ist die Tausendermarke greifbar, da die Geburtenzahlen endlich wieder nach oben gehen. Auch haben sich einige junge ehemals weggezogene Familien wieder im Ort eingefunden, so dass Optimismus vorherrsche, den Trend nach oben halten zu können. Somit ist auch der Erhalt des Schulstandortes sicher.
Haushalt Vermögenshaushalt: 575.771,08 Euro. Die laufenden Kosten (Verwaltungshaushalt) schlossen mit einem Ergebnis von 1.560.062,70 Euro ab. Schlüsselzuweisung: 367.504 Euro, Kreisumlage: 353.733 Euro. Schulden: 126.847,46 Euro. Rücklagen: 1.395.944,40 Euro. Pro-Kopf-Verschuldung konnte weiter verringert werden und liegt bei 128 Euro.