Noch immer laufen die Verhandlungen über Fördergelder mit der Regierung von Unterfranken. Das Prozedere dauert so lange, weil der erste Vorschlag einer Generalsanierung inzwischen verworfen wurde.
Seit Langem wird in der Stadt über die anstehende Sanierung der Therme Sinnflut gesprochen. Die Erneuerung des Umkleidebereichs - hier lässt sich der Reparaturbedarf besonders deutlich ablesen - sollte schon vor drei Jahren angepackt werden. Doch es ergibt einfach keinen Sinn, jetzt noch Geld hineinzustecken, wenn ohnehin klar ist, dass bald das gesamte Bad zur Baustelle wird.
Mehr als zwei Jahre schon beschäftigen sich die Stadtwerke mit den nötigen Arbeiten. Stadtwerke-Chef Michael Garhamer geht von einer Bauzeit von bis zu zwei Jahren aus. Während dieser Zeit müsste die Sinnflut wohl schließen. Als Investitionssumme steht ein Betrag zwischen 20 und 25 Millionen Euro im Raum. Auch wenn Garhamer diese Zahlen als "wenig belastbar" ansieht, vermitteln sie doch einen Eindruck von der Dimension des Bauvorhabens.
"Es werden Gespräche mit der Regierung von Unterfranken über die Höhe des Fördersatzes geführt", gibt Zweiter Bürgermeister Jürgen Pfister (PWG) Auskunft. Die dauern schon eine ganze Weile. Der Grund: Zunächst waren die Planer von einer Generalsanierung ausgegangen. Doch inzwischen ist klar, dass ein Teilneubau des Kerngebäudes wirtschaftlicher ist, erklärt Garhamer. Der Stadtwerke-Chef und die Bürgermeisterin hatten sich zuletzt optimistisch gezeigt, dass eine Förderzusage bis Ende des Jahres eingehen könnte.
Das erscheint allerdings wenig wahrscheinlich zu sein, noch hat die Stadt nämlich keinen formellen Förderantrag bei der Regierung von Unterfranken gestellt - zumindest für die zweite Variante eines Teilneubaus. "Wir haben vor wenigen Tagen die Stadt nochmals gebeten, einen solchen Förderantrag zu stellen", teilt Pressesprecher Johannes Hardenacke auf Nachfrage der Redaktion mit. Die Kosten müssten konkretisiert werden, damit die Ausgaben im Haushalt des zuständigen Ministerium berücksichtigt werden könnten.
Laut Garhamer liege der Regierung bereits umfangreiches Material vor. Der Förderantrag werde in den nächsten zwei Wochen gestellt. Dennoch könnte es knapp werden. "Eine Förderzusage bis Jahresende erscheint damit nicht realistisch, wäre zudem auch von der Bereitstellung entsprechender Haushaltsmittel im Nachtragshaushalt abhängig", ergänzt Hardenacke.
Idee: Neubau an anderer Stelle
Im Internet kursiert seit dem vergangenen Wochenende indes die Idee eines Bad Brückenauers, die Therme an anderer Stelle komplett neu zu bauen. Hans-Jörg Heidelmeier ist ein bekannter Unternehmer in der Stadt. Im Rahmen der Vorstellung der Interessenten für einen Sitz im Stadtrat für die PWG schlägt er vor, das Schwimmbad im Sinntal - zum Beispiel auf dem Gelände des 1. FC Bad Brückenau - neu zu errichten und so "die Lücke zwischen Stadt und Staatsbad sinnvoll" aufzufüllen.
Die Vorteile: Während der Bauphase könne der Betrieb im alten Bad weiterlaufen, die lange Schließzeit von Bad und Sauna aufgrund der Sanierung würde entfallen. Die Sportkegler könnten die Kegelbahn im jetzigen Schwimmbad weiter nutzen, das Bad selbst würde später zum Bürgerhaus, eventuell mit Stadthalle, umgebaut werden, schreibt Heidelmeier. Der "fast schon vergessene" Siebener Park könne aufgewertet und erweitert werden.