Spenden rollen nach Afrika

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Nach kurzer Zeit hatte das Team die Hilfsgüter im Lkw verstaut. Seit dem Advent sind die Spenden gesammelt worden. Foto: Sebastian Schmitt-Mathea
Nach kurzer Zeit hatte das Team die Hilfsgüter im Lkw verstaut. Seit dem Advent sind die Spenden gesammelt worden. Foto: Sebastian Schmitt-Mathea
 
 

Viele freiwilligen Helfer hatten in Oberbach den Hilfstransport nach Namibia beladen. Die Kleiderspenden gehen an HIV- und Tuberkulose-Patienten des St. Mary's Hospital in Rehoboth im Süden Afrikas.

Zahlreiche freiwillige Helfer haben am Wochenende in Oberbach einen Hilfstransport mit Kleiderspenden für das St. Mary's Hospital Rehoboth in Namibia verladen. Der LKW der Oberbacher Spedition Witzel machte sich daraufhin auf den Weg an die holländische Grenze und von dort weiter zu einem Containerschiff nach Namibia.
Die Idee für diese Hilfsaktion geht ursprünglich auf Wildfleckens Pfarrer Florian Judmann zurück, dessen Bruder viele Jahre als Arzt für das Missionsärztliche Institut in Würzburg tätig war. Georg Judmann nämlich war zeitweise auch medizinischer Leiter des Distrikts Rehoboth und des dortigen St.-Marien-Hospitals. Er baute verschiedene Hilfsprojekte in Namibia auf, die mittlerweile in die Hand einheimischer Betreuer übergeben wurden.
Die Eine-Welt-Gruppe des Oberen Sinngrunds hatte in den zurückliegenden Wochen die zahlreichen Kleiderspenden bei der Familie Hilfenhaus in Oberbach sortiert. Seit dem ersten Advent waren die Spenden unermüdlich gesammelt worden. Die Eine-Welt-Gruppe musste darauf achten, dass keine Schuhe in den Kartons verpackt waren, weil diese nicht nach Namibia eingeführt werden dürfen.

Ein Land der Extreme

In gut besuchten Informationsveranstaltungen hat Pfarrer Florian Judmann bereits auf Namibia als ein Land voller Extreme und krasser Gegensätze aufmerksam gemacht: Die Wüste Namib ist eine der trockensten und ältesten der Erde, der Himmel ist fast immer blau und die Flüsse führen die meiste Zeit im Jahr kein Wasser. Das Land ist auf der einen Seite reich an Bodenschätzen wie Diamanten und Uranerzen, auf der anderen Seite leben dort viele Menschen in bitterer Armut.

Die Schönheit des Landes, endlose, menschenleere Weite, Wüste, eine faszinierende Tierwelt, gepaart mit der Diskrepanz zwischen Arm und Reich hat die Bewohner des Oberen Sinngrundes tief beeindruckt.

In einem Armutsviertel der 35 000-Einwohner-Stadt Rehoboth hatte Georg Judmann mit Hilfe vieler Unterstützer aus seiner unterfränkischen Heimat eine ambulante Klinik für HIV- und Tuberkulosepatienten aufgebaut."Timosa Hall" heißt die Einrichtung, in der es um Basisgesundheitsvorsorge geht. Mütter und Kinder werden vor und nach der Geburt medizinisch betreut, Kinder geimpft und allgemeine Erkrankungen behandelt. Gleichzeitig eröffnen sich für die Tuberkulosepatienten neue Perspektiven. Viele werden nicht nur behandelt, sondern bekommen auch ein Mittagessen. Um die Teller zu füllen, wurde mit Hilfe von Spenden ein Gemüsegarten aufgebaut, der "Garten der Hoffnung", und eine Küche eingerichtet.

Spontane Hilfsbereitschaft

Pfarrer Florian Judmann hat den Rhönern eindrucksvoll vor Augen geführt, wie man mit Sach- und Geldspenden die Lebensbedingungen im Elendsviertel verbessern kann. Die dortigen Bewohner verdanken den Unterstützern, die vor allem aus der Diözese Würzburg stammen, viel.

Mit vereinten Kräften haben die Oberbacher die unzähligen Kartons mit Kleiderspenden in rund einer halben Stunde im LKW verstauen können. Auch Bürgermeister Gerd Kleinhenz packte kräftig mit an und half beim Verladen mit. Kuno Bühner, der die Helfer zusammengetrommelt hatte, zeigte sich begeistert von der spontanen Hilfsbereitschaft der Oberbacher. Die Kleiderspenden sollen in erster Linie den HIV- und Tuberkulose-Patienten im St. Mary's Hospital Rehoboth zugute kommen.