Die Belastung durch den Durchgangsverkehr und die Stellungnahmen der Ämter beschäftigte die Zeitlofser Marktgemeinderäte.  Auch ging um es Bodendenkmäler im Sanierungsgebiet "Ortskern Zeitlofs".
                           
          
           
   
          Das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept  (ISEK) für das Sanierungsgebiet "Ortskern Zeitlofs" wurde im Rahmen der  förmlichen Beteiligung insgesamt 39 Behörden und Stellen sowie  anderweitige Träger öffentlicher Belange zu einer Stellungnahme  vorgelegt. In der Gemeinderatssitzung wurden dem Gremium die Eingaben  vorgestellt.
       
 Aus Sicht des Landratsamts Bad Kissingen, Straßenverkehrsamt, bestehen  erhebliche Bedenken gegen die geplante Umlegung der Staatsstraße zur  Entschleunigung des Verkehrs. Nach Rücksprache mit der  Polizeiinspektion Bad Kissingen und den vorliegenden Akten, liegen keine  Anhaltspunkte vor, dass am betroffenen Ortseingang überproportional hohe  Geschwindigkeiten gefahren werden. Eine Überplanung des Ortseingangs  nördlich des Flusses Sinn sei aus Sicht des Straßenverkehrsamtes auch  fraglich hinsichtlich der Verkehrsbedeutung einer Staatsstraße. Das  Staatliche Bauamt Schweinfurt schließe sich dieser Stellungnahme an. Die Gemeinderäte nahmen diese Stellungnahme zur Kenntnis.
Gemessen: Fahrzeuge zu schnell unterwegs
 Doch  wird ausdrücklich betont, dass trotz der verhältnismäßig peripheren Lage  es in Zeitlofs eine nicht unerhebliche Immissionsbelastung aufgrund des  Durchgangsverkehrs gebe, welche auch von den Anwohnern so kommuniziert  wurde. Als problematisch anzusehen seien vor allem die gefahrenen  Geschwindigkeiten im Ort, insbesondere tagsüber und zu den Schulzeiten.  Im Zuge der vertiefenden Untersuchung zum Thema Verkehr sei mittlerweile  eine Verkehrsmessung entlang der Staatsstraße vorgenommen worden. Im  Rahmen der 24-stündigen Verkehrsmessung wurden insgesamt 1289  Geschwindigkeitsüberschreitungen registriert, das entspricht etwa 63 Prozent  der erfassten Kraftfahrzeuge. Fast 300 Fahrzeuge fuhren 60 km/h oder mehr und fast 50  fuhren 70 km/h oder mehr. Die gefahrenen Höchstgeschwindigkeiten bewegen  sich im Verlauf des Tages durchweg zwischen 70 und 95 km/h.
 Neben der  Immissionsbelastung werde auch die Verkehrssicherheit, insbesondere für  Kinder und ältere Menschen, beeinträchtigt. Das sei insbesondere im  Altort der Fall, wo es aufgrund der dicht gedrängten baulichen  Strukturen nur sehr schmale Gehwegbereiche gebe. Um das Problem  hinsichtlich der Immissionsbelastung und  der  Verkehrssicherheit zu verbessern sowie die städtebauliche Konzeption im  Ortskern umzusetzen, welche darauf abzielt, die Aufenthaltsqualität zu  verbessern, seien Maßnahmen der Verkehrsberuhigung notwendig. Die  Gemeinde halte daher an ihrer Absicht fest.
Ausreichend Parkmöglichkeiten schaffen
 Die IHK Würzburg bezeichnet die Beseitigung von Leerstand und die  Brachflächenkonversion im Zuge der Revitalisierung als wichtige  Zwischenziele. Es sei auf eine ausreichende Erreichbarkeit der  Gewerbebetriebe zu achten und ausreichend Parkmöglichkeiten zu  schaffen. Zudem seien  Erweiterungsflächen für das örtliche Gewerbe  wünschenswert, um diese auch langfristig im Gemeindegebiet halten zu  können. Auch von Seiten der Handwerkskammer für Unterfranken, Würzburg, wird auf  die Parkplatzproblematik in  Zeitlofs hingewiesen und weitere Parkplätze  werden als sinnvoll erachtet.
Bodendenkmäler im Sanierungsgebiet
 Das Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, München, verweist auf den  Erhalt der Bodendenkmäler im Sanierungsgebiet. Dazu zählen Teile der  frühneuzeitlichen evangelischen Pfarrkirche in Zeitlofs,Fundamente  mittelalterlicher Vorgängerbauten sowie Körpergräber des  Mittelalters  und der frühen Neuzeit, ebenso Teile des frühneuzeitlichen Schlosses in  Zeitlofs sowie Fundamente mittelalterlicher und frühneuzeitlicher  Vorgängerbauten. Eventuelle Bauvorhaben in diesen Bereichen seien  frühzeitig mit den Denkmalbehörden abzustimmen. Die Gemeinderäte beschlossen die Satzung des Marktes Zeitlofs über die  förmliche Festlegung des Sanierungsgebietes "Ortskern Zeitlofs". Ein Sanierungsvermerk werde in  sämtliche Grundbücher der im Sanierungsgebiet liegenden Grundstücke von  Seiten des Grundbuchamtes eingetragen. In der Folge bedürfen Änderungen  im Grundbuch bei den betroffenen Grundstücken der Genehmigung der  Gemeinde.. Dies betreffe unter anderem den Verkauf von Grundstücken,  die  Eintragung belastender Rechte, Grundstücksteilungen etc. Zusätzlich  bedürfen der Genehmigung: Abbruch und Beseitigung von baulichen Anlagen,  auch derer, welche Verfahrens frei vorgenommen werden könnten, die  Änderung und Errichtung von Garagen, Carports und Nebengebäuden sowie  die Errichtung von Dachgauben und Fassadenänderungen.
Umbau der alten Schule verzögert sich
 Hans-Jürgen Bühner vom Landratsamt Bad Kissingen wurde zum  Datenschutzbeauftragten für den Markt Zeitlofs bestellt. Zugestimmt  wurde dem Bauantrag des SV Zeitlofs-Rupboden zur Errichtung von vier  Wohnmobil- oder Wohnwagenstellplätzen. Bürgermeister Wilhelm  Friedrich (CSU) informierte den Marktgemeinderat über  die Verzögerungen bezüglich des Umbaus der bestehenden alten Schule zur  vorübergehenden Auslagerung der Grundschule. Grund hierfür seien die  Anforderungen an den Brandschutz. Es sei daher eine Änderung an der  ursprünglich geplanten Außentreppe erforderlich. Auf Nachfrage erklärte  er, dass sich der Baubeginn voraussichtlich in den Frühjahr 2020  verschiebe.