Lange wurden die Pläne zur Reaktivierung der Strecke von Jossa nach Wildflecken belächelt. Doch die Befürworter der Sinntalbahn meinen es offenbar ernst.
Der Knall kam am Ende. "Alle arbeiten daran, dass auf diese Schienen endlich ein Radweg kommt", sagte Andrea Schallenkammer bei der Gastgeberversammlung Anfang dieser Woche. "Ich will nicht auf ein Züglein warten, das vielleicht dreimal am Tag kommt und nach dem man die Uhr stellen muss." Die Kurdirektorin steht mit ihrem Frust nicht alleine da. Viele Bürger des Altlandkreises Bad Brückenau befürworten den Radweg auf der Bahntrasse, die durchs Sinntal führt. Es gibt aber auch diejenigen, die die Reaktivierung der Strecke wollen - und hart dafür arbeiten.
Rückblick. Schon seit Jahren gibt es Überlegungen, die Bahnstrecke wieder in Betrieb zu nehmen. Parallel dazu entwickelten Kommunalpolitiker ein Konzept für einen Radweg auf der Trasse. Bereits 2004 nahm der Kreistag den "Rhön-Sinntalradweg" in sein Radwegekonzept auf, 2010 wurde das Projekt mit der Dringlichkeitsstufe 1 versehen. Verhandlungen mit der Bahn Ursprünglich sollte der Radweg bis zum Jahr 2015 fertig sein, doch daran ist nicht zu denken. Denn das Eisenbahnbundesamt stimmt dem Rückbau der Schienen nur zu, wenn ein langfristige Verkehrsbedürfnis ausgeschlossen werden kann. Das ist aber offensichtlich nicht der Fall - wie der Einsatz der Befürworter der Sinntalbahn zeigt. Wochenende für Wochenende schneiden sie die Strecke frei. Aktuell arbeiten Freiwillige am Bahnhof in Wildflecken.
Außerdem liegt dem Verein ein Pachtvertrag vor, wie Hermann Bulheller bestätigt. "Wir sind mit der Bahn in Detail-Verhandlungen", mehr will der Vorsitzende des Fördervereins nicht sagen. Allerdings rechnet Bulheller heuer nicht mehr mit einem Vertragsabschluss.
Der Zeitlofser Bürgermeister ist davon gar nicht begeistert. "98 Prozent der Bürger wollen das gar nicht", schätzt Wilhelm Friedrich (CSU). Die Trasse blockiere den Ausbau der Straße zwischen Rupboden und Eckarts, beklagt er. "Dafür eine ganze Region aufzuhalten..." Rad und Bahn wären denkbar Der Riedenberger Bürgermeister Robert Römmelt (SPD) sieht das etwas differenzierter. "Ein Radweg durchs Sinntal ist auf jeden Fall erforderlich", stellt er zunächst klar. Aber: "Wir haben teilweise gute parallele Strukturen." Das heißt, ein Radweg sei auch neben der Bahntrasse denkbar. Zudem habe die Trasse im Bereich Riedenberg eine bis zu 30 Meter tiefe Böschung. Ein Radweg auf der Bahnstrecke müsste gut gesichert werden. Das ist aufwendig.
"Die Gemeinden wollen Planungssicherheit", sagt Bulheller. "Mit dem Pachtvertrag wäre diese Sicherheit gegeben." Wie lange der Verein die Strecke pachten will, darüber hüllt sich Bulheller aber in Schweigen. Unbestätigte Quellen sprechen von zwei Jahren.
Hintergrund zur Sinntalbahn
Konflikt Die Bahnstrecke durchs Sinntal wurde bereits 1988 für den Personenverkehr aufgegeben. Seit 2002 gibt es auch keinen Güterverkehr auf den Schienen zwischen Jossa und dem Arnsberg mehr. Im April 2005 wurde die Strecke offiziell stillgelegt. Seitdem setzen sich Befürworter der Sinntalbahn für eine Reaktivierung ein. Die Pläne des Landratsamtes sehen einen Radweg auf der Trasse vor.
Akteure Der Fahrgastverein "Pro Bahn" setzt sich vehement für eine Reaktivierung ein. Auch die Interessengemeinschaft "Sinntalbahn-Kreuzbergbahn", aus der im Juli der Förderverein "Hessisch-Bayerische Sinntal- Kreuzbergbahn" hervorging, organisierte Informationsveranstaltungen für die Bevölkerung. Der Verein hat laut eigenen Angaben etwa 50 Mitglieder. Vorstand Hermann Bulheller (Würzburg) ist Vorsitzender, sein Stellvertreter ist Siegfried Wagenländer (Treuchtlingen). Als Kassier engagiert sich Benjamin Wildenauer (Bad Brückenau). Beisitzer sind Ernst Croner (Vorsitzender der Bezirksgruppe Unterfranken von "Pro Bahn"), Ralf Ehmes (Region Untermain) und Marcus Lang (Wildflecken).
Freischnitt 2012 hat die Bahn der Interessengemeinschaft das Begehungsrecht eingeräumt. Seither schneiden Freiwillige die Trasse von Bewuchs frei. Die Ab schnitte zwischen Jossa und Zeitlofs, Staatsbad und Stadt, der Dammrutsch zwischen Römers hag und Riedenberg und der Bahnhof Wildflecken sollen schon frei sein. Von März bis September ruhten die Arbeiten wegen des Freischnitt-Verbotes zum Schutz brütender Vögel.
Es ist nicht zu glauben, wie die Eisenbahn-Enthusiasten ihre Spielwiese hier ausleben möchten und keiner kann sie stoppen. Schon das Bähnle von Brückenau zum Staatsbad war ein "Schuß in den Ofen", nun versucht man es ne Nummer größer ... Leider legen diese Spielwiesen-Akteure ihre Pläne samt Kostenaufstellung nicht offen. Merkt denn niemand, dass mit dem Tourismus hier im Altlandkreis kein Blumentopf mehr zu erben ist. Merkt denn niemand, dass hier die Gastronomie nur noch mit Mühe aufrecht zu halten ist ?? Glaubt denn irgendjemand, dass ein ordnungsgemäßer Schienenverkehr kostendeckend möglich sein kann ? Muss man denn wirklich wegen sowas noch auf die Straße gehen ?? Das kann doch nicht wahr sein ... LEUTE AUGEN AUF !!!
rhoener
Wer die Umfrage in den letzten Tagen beobachtet hat, wird sich heute früh (Dienstag, 10.12.) verwundert die Augen gerieben haben. Nachdem es seit Anfang der Umfrage, wie zu erwarten, eine Mehrheit von weit über 50% gegen die Reaktivierung der Sinntalbahn ausgesprochen hatte, gibt es plötzlich eine mehrheitliche Zustimmung für die Bahn. Da haben die "Pro Bahn - Aktivisten" jetzt wohl alles aufgeboten was geht. Die Suche nach freiwillligen Unterstützern des Projektes fällt, wenn es um ein paar Klicks im Internet geht, scheinbar deutlich leichter aus als bei der Suche nach Helfern für die sogenannten Entbuschungseinsätze auf der Strecke. Ich denke jetzt wird es höchste Zeit, dass sich die Befürworter des Radweges für ihr Anliegen stark machen, nicht nur bei der Umfrage der Saale-Zeitung, sondern vor allem in der Öffentlichkeit. Wenn jetzt keine eindeutigen Zeichen der Gemeinden entlang der Strecke "PRO RADWEG" kommen, ist der Zug für den Bau des Radweges wohl endgültig abgefahren.
nimo33
Ich wohne nicht im Altlandkreis Bad Brückenau. Aber es kann doch nicht sein das Leute die hier nicht wohnen ( fast der gesammte Vorstand dieses Vereins ) sich hier engagieren und dadurch die gesammten Maßnahmen der hier ansässigen Bevölkerung (Gemeinden) behindern wenn nicht sogar verhindern. Sollen doch diese Leute hier herziehen damit sie auch etwas von ihren Bemühungen haben. Wieso wohnt denn der Vorsitzende und der Rest dieser Truppe in Würzburg usw. ??? Nostalgie gut und schön, aber wenn nichts weiteres heraus kommt außer Behinderungen der gesamten Bevölkerung und das schon über Jahre hinweg sollte man dies doch irgendwann einsehen. Es ist ja schon langsam eine Posse wie hier einige "Nicht Einheimische" über das "Wohl" einer ganzen "Region" bestimmen.
Es ist nicht zu glauben, wie die Eisenbahn-Enthusiasten ihre Spielwiese hier ausleben möchten und keiner kann sie stoppen. Schon das Bähnle von Brückenau zum Staatsbad war ein "Schuß in den Ofen", nun versucht man es ne Nummer größer ...
Leider legen diese Spielwiesen-Akteure ihre Pläne samt Kostenaufstellung nicht offen.
Merkt denn niemand, dass mit dem Tourismus hier im Altlandkreis kein Blumentopf mehr zu erben ist.
Merkt denn niemand, dass hier die Gastronomie nur noch mit Mühe aufrecht zu halten ist ??
Glaubt denn irgendjemand, dass ein ordnungsgemäßer Schienenverkehr kostendeckend möglich sein kann ?
Muss man denn wirklich wegen sowas noch auf die Straße gehen ??
Das kann doch nicht wahr sein ...
LEUTE AUGEN AUF !!!
Wer die Umfrage in den letzten Tagen beobachtet hat, wird sich heute früh (Dienstag, 10.12.) verwundert die Augen gerieben haben. Nachdem es seit Anfang der Umfrage, wie zu erwarten, eine Mehrheit von weit über 50% gegen die Reaktivierung der Sinntalbahn ausgesprochen hatte, gibt es plötzlich eine mehrheitliche Zustimmung für die Bahn. Da haben die "Pro Bahn - Aktivisten" jetzt wohl alles aufgeboten was geht.
Die Suche nach freiwillligen Unterstützern des Projektes fällt, wenn es um ein paar Klicks im Internet geht, scheinbar deutlich leichter aus als bei der Suche nach Helfern für die sogenannten Entbuschungseinsätze auf der Strecke.
Ich denke jetzt wird es höchste Zeit, dass sich die Befürworter des Radweges für ihr Anliegen stark machen, nicht nur bei der Umfrage der Saale-Zeitung, sondern vor allem in der Öffentlichkeit.
Wenn jetzt keine eindeutigen Zeichen der Gemeinden entlang der Strecke "PRO RADWEG" kommen, ist der Zug für den Bau des Radweges wohl endgültig abgefahren.
Ich wohne nicht im Altlandkreis Bad Brückenau.
Aber es kann doch nicht sein das Leute die hier nicht wohnen ( fast der gesammte Vorstand dieses Vereins ) sich hier engagieren und dadurch die gesammten Maßnahmen der hier ansässigen Bevölkerung (Gemeinden) behindern wenn nicht sogar verhindern. Sollen doch diese Leute hier herziehen damit sie auch etwas von ihren Bemühungen haben. Wieso wohnt denn der Vorsitzende und der Rest dieser Truppe in Würzburg usw. ??? Nostalgie gut und schön, aber wenn nichts weiteres heraus kommt außer Behinderungen der gesamten Bevölkerung und das schon über Jahre hinweg sollte man dies doch irgendwann einsehen. Es ist ja schon langsam eine Posse wie hier einige "Nicht Einheimische" über das "Wohl" einer ganzen "Region" bestimmen.