Seine Person und das Sonderpädagogische Förderzentrum St. Martin Schule in Riedenberg gehörten untrennbar zusammen. 37 Jahre bestimmten die Kinder dort sein Leben. Nun wird er in den Ruhestand gehen. "Da ist schon sehr viel Wehmut dabei", so Anton Büchs.
Vor seinem jahrzehntelangen Wirken in der St. Martin Schule war er als sogenannte Mobile Reserve in der damaligen Hauptschule in Wildflecken eingesetzt. "Gerne hätte ich mich nach Dienstschluss noch mit anderen Kollegen über Problemkinder ausgetauscht. Aber das war damals nicht üblich", erzählt er. Die Unzufriedenheit wuchs. In dieser Zeit sprach ihn der damalige Schulleiter der Riedenberger St. Martin Schule, Karl-Heinz Stern , auf einer Veranstaltung des BLLV an und bot ihm die Mitarbeit dort an. Schnell konnte er Anton Büchs überzeugen und so startete sein Wirken 1983 .
Zunächst "übermotiviert"
"Ich war zunächst vollkommen übermotiviert", erinnert er sich . "Aber ich wurde durch den damaligen Kollegen Horst Fischer sehr schnell auf den Boden der Realität zurückgeholt. Im Sonderpädagogischen Förderzentrum galt und gilt immer ,Weniger ist mehr'. Es gab ganz andere Lernansätze". Sehr schnell war er davon überzeugt und arbeitete bis 1990 als begeisterter Oberstufenlehrer in den Jahrgangsstufen 7 und 8.
Für ihn überraschend übertrug man ihm Mitverantwortung und er übernahm die Rolle des Schulleiter-Stellvertreters - obwohl er ja eigentlich immer nur Lehrer sein wollte.
Dennoch ließ er sich darauf ein und qualifizierte sich berufsbegleitend weiter. "Das war eine wirklich harte Zeit" , weiß er noch.
"Wildfleckener Modell"
1995 entstand auch der Mobile Sonderpädagogische Dienst an der als Brennpunktschule eingestuften Schule in Wildflecken. Es gab erste Versuche der Konzeptentwicklung im Bereich emotional-soziale Entwicklung. "Wir haben das sogenannte ,Wildfleckener Modell' aus der Not heraus entwickelt. In dieser Richtung gab er vorher absolut nichts. Ab da haben wir das auch für die St. Martin Schule aufgebaut und es begann für mich eine sehr intensive Lernzeit", erzählt er weiter.
Es wurde an der Schule immer wieder neu gedacht und individuell unterrichtet. In enger Kooperation mit dem damaligen Schulleiter, Horst Fischer, wurden z.B. ein Auszeitkonzept und die absolute Individualisierung des Unterrichts durch unterschiedliche Ansätze , wie Checklisten, Themenblätter, Mathekonzepte und vieles mehr entwickelt.
Im September 2001 wurde Anton Büchs schließlich offiziell Sonderschul-Konrektor. Er wurde als Prüfer für die Lehramtsprüfungen "Sonderpädagogik" und "Lernen und Verhalten" bestellt und schließlich 2007 inoffiziell Schulleiter. 2008 übernahm er die St. Martin Schule als Sonderschul-Rektor und blieb dies bis zu seiner, nun anstehenden Pensionierung.