Weniger Übernachtungen
Das Staatsbad Brückenau bietet seit 2009 Wohnmobilstellplätze am Rand des Schlossparkes an. Hier bezahlen die Gäste neben dem Platzticket eine Kurtaxe in der Gästeinformation. "Daran sehen wir die Zahlen der Übernachtungsgäste auf dem Stellplatz", erklärt Kurdirektorin Andrea Schallenkammer.
Und die Zahlen zeigen, dass in den vergangenen zwei Pandemie-Jahren deutlich weniger Wohnmobilisten den Stellplatz nutzten als in den Jahren zuvor. Waren es im Jahr 2020 insgesamt 794 Übernachtungen, lag die Zahl 2021 bei 922.
Schallenkammer erklärt: Während der Lockdowns sei der Platz im Staatsbad geschlossen gewesen. "Darüber hinaus gab es natürlich auch das Reiseverbot." Unter das Beherbergungsverbot fielen damals auch die Campingplätze oder Wohnmobilstellplätze, da es sich um touristische Übernachtungen handelt. Die Zunahme in der Branche sei aber vor Pandemiebeginn anhand der Übernachtungszahlen deutlich erkennbar.
Hohe Nachfrage
Im Gegensatz zum Staatsbad kann die Stadt Bad Brückenau eine Zunahme an Übernachtungen auf den beiden Stellplätzen in der Ancenis- und der Buchwaldstraße verzeichnen. Amina Hartke, Leiterin der Tourist Info, kommentiert: "Wir freuen uns sehr über diesen starken Zuwachs und sind auch für das Jahr 2022 sehr zuversichtlich."
Konkret gab es im vergangenen Jahr 2294 Übernachtungen und im Jahr davor (2020) 1547. Und der Trend setzt sich offensichtlich auch 2022 fort, denn: "Wir haben schon jetzt eine deutlich gesteigerte Anfragerate in der Tourist Information für die touristische Hauptsaison in Bad Brückenau", schreibt Hartke. Die sei für den Monat Januar eher unüblich da dieser sonst etwas ruhiger verläuft.
In Oberbach ernannte die Marktgemeinde Wildflecken den großen Parkplatz gegenüber des Hauses der Schwarzen Berge zu einem Wohnmobilstellplatz. Ein Grund dafür ist sicher die atemberaubende Aussicht "Dort werden keine Gebühren erhoben, und es gibt bisher keine Infrastruktur, also keine Ver- oder Entsorgung", sagt Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW).
Gemeinsame Überlegung
Trotzdem wird der Platz sehr gut genutzt, weiß der Bürgermeister. "Die Gäste nutzen ihn als Ausgangspunkt für Wanderungen oder für Radtouren auf dem Rhönexpress-Radweg", sagt Kleinhenz. Der Anklang sei enorm. Deshalb überlege die Gemeinde, weitere Stellplätze einzurichten.
Damit nicht jeder dazu ein eigenes Süppchen kocht, versuchen die Bürgermeister der Rhönallianz, das Thema auf eine höhere Ebene zu heben. "Wir möchten einerseits herausfinden, wo es weitere Möglichkeiten für Stellplätze gibt, und andererseits, wie die bestehenden Plätze optimiert werden können", erklärt Umsetzungsbegleiter Uwe Schmidt.
Beispielsweise könnten Tafeln auf den Stellplätzen auf regionale Einkaufsmöglichkeiten hinweisen oder auf nahe gelegene Stellplätze, erklärt Schmidt. Damit gebe es eine bessere Vernetzung und Touristen könnten länger in der Rhön gehalten werden. "Wir sehen darin ein großes Potenzial", sagt er. Dafür soll in naher Zukunft ein Büro beauftragt werden.