Der Stadtrat spricht sich für eine durchgängige Asphaltierung des Radwegs aus. Der ist deutlich teurer als die Spar-Variante, doch Fördermittel winken.
So schnell wird aus einem Schnäppchen eine handfeste Investition. Weil die anliegenden Gemeinden den Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse durchgehend asphaltieren möchten, erhöhen sich die Kosten deutlich. Allerdings fällt das für die einzelnen Kommunen nicht allzu sehr ins Gewicht, weil die Regierung von Unterfranken eine Förderung von mindestens 70 Prozent in Aussicht gestellt hat.
Mehr Kosten kommen auf Stadt zu
Ursprünglich hatten die betroffenen Gemeinden mit dem Gleisrückbauunternehmen vereinbart, dass die Firma einen fein geschotterten Weg herstellt, den die Kommunen kaufen. 661.000 Euro hätte das die vier Gemeinden Zeitlofs, Bad Brückenau, Riedenberg und Wildflecken gekostet, der Landkreis hatte sich bereiterklärt, noch einmal 258.000 Euro beizusteuern. Die Gesamtkosten für den neuen Radweg wären so unter einer Million Euro geblieben. Dann aber wurde der Wunsch laut, den Weg zu asphaltieren. Die Rhönallianz beauftragte ein Planungsbüro, ließ die Kosten schätzen und erste Untersuchungen durchführen. Nun kommen knapp 4,5 Millionen Euro auf die Gemeinden zu.
Folglich erhöht sich auch der Eigenanteil der Gemeinden. Für Bad Brückenau waren zunächst 222.000 Euro angedacht, nun werden es 412.000 Euro sein. Einstimmig gab der Stadtrat sein Votum dafür ab, den Radweg bauen zu lassen und den Antrag auf Förderung einzureichen.
Im Wasserschutzgebiet wird noch vor dem Winter asphaltiert
Der Radweg wird 2,5 Meter breit sein, wobei das Bankett jeweils eine Breite von einem halben Meter aufweist. Ab dem 21. August werde die Firma Meißner Gleisrückbau mit dem Zerkleinern des Schotters anfangen, kündigte Robert Zehe vom gleichnamigen Planungsbüro aus Bad Neustadt an. Noch vor dem Winter werden die Bereiche, die im Wasserschutzgebiet liegen, mit einer Asphaltdecke versehen. Der Rest des Weges wird erst im kommenden Jahr fertiggestellt werden, denn zuerst stehen Brückenarbeiten an.
Die ehemalige Eisenbahnbrücke in Wernarz ist besonders reparaturbedürftig. Sie wird mit Betonfertigteilen ausgebessert, schilderte Zehe. Die beiden Hangrutsche auf Höhe Römershag und Riedenberg werden ausgebessert - wobei im Fall von Riedenberg dazu der Radweg etwas verlegt wird. Für Rückfragen sorgte die Tatsache, dass beim Bau des Radwegs auch mehrere Straßenüberquerungen saniert werden müssten. Hier liegen die Bahnschienen nach wie vor in der Straße.
Wer zahlt für Straßenquerungen?
Zehe erklärte den Räten, dass sich bei kommunalen Straßen das Gleisrückbauunternehmen und die jeweilige Kommune die Kosten teilen - wobei die Gemeinde zwei Drittel der Kosten übernimmt. Für die Straßen, die vom staatlichen Bauamt Schweinfurt verwaltet werden - B286 und ehemalige B27 (Hammelburger Berg) -, gebe es noch keine Lösung. Das Staatliche Bauamt sieht die Deutsche Bahn in der Pflicht, sich an den Kosten zu beteiligen.