Plakate gegen Stromtrasse in Römershag erwünscht

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Flammender Protest gegen Südlink: Bei einer Demonstration ließen die Römershager ihrem Unmut über die Stromtrasse freien Lauf. Foto: Sebastian Schmitt-Mathea
Flammender Protest gegen Südlink: Bei einer Demonstration ließen die Römershager ihrem Unmut über die Stromtrasse freien Lauf. Foto: Sebastian Schmitt-Mathea

Die marode Kissinger Straße und die Stromtrasse sind Themen in Römershag. Gegen Südlink vermisst der 3. Bürgermeister Dieter Seban sichtbare Zeichen.

"Es ist eine Tragödie", sagt Bad Brückenaus Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) zum Zustand der holprigen Kissinger Straße. Seit Jahren hoffen die Einheimischen auf eine ordentliche Sanierung. Das Staatliche Bauamt ist für die Fahrbahn zuständig.

Nun steht zu befürchten, dass sich auch heuer gar nichts mehr tut. "Das ist aber so nicht hinnehmbar", machte die Rathauschefin bei der Bürgerversammlung in Römershag klar, wo sie einhellige Zustimmung fand. "Der Zustand ist katastrophal, wir können uns das nicht mehr länger gefallen lassen." Sollte sich beim Staatlichen Bauamt nichts bewegen, dann denkt Meyerdierks über die Gründung einer Bürgerinitiative nach. "Ich halte das nicht für ausgeschlossen und wäre dann auf die Mithilfe aller Bad Brückenauer Bürger angewiesen." Denn die Kissinger Straße ist die wichtigste Durchgangsstraße der Kurstadt. Während es mit dem Auto schon kein Vergnügen mehr mache, so sei es mit dem Fahrrad schlichtweg unzumutbar, die Kissinger Straße zu passieren. "Die Löcher sind riesig", lautete der Tenor in der Bürgerversammlung.

Noch mehr Widerstand

"Wir haben beim Thema Stromtrasse gemerkt, dass der Protest von engagierten Bürgern wichtig ist", sagte Meyerdierks. Und doch geht der Widerstand der Einheimischen gegen eine Stromtrasse, die direkt bei Römershag das Sinntal überqueren würde, nicht allen weit genug. "Ich vermisse Plakate und Transparente in Römershag, damit auch jedem Auswärtigen klar wird, wo die Trasse möglicherweise verlaufen soll", sagte Stadtrat Dieter Seban (CSU). Denn es sei längst nicht allen Rhönern deutlich geworden, wie nahe die Trasse am Römers hager Schulzentrum vorbeiführt: "Das muss man auch den Autofahrern jeden Tag vor Augen halten."

Schriftlicher Protest

Anton Kiefer von der Stadtverwaltung klärte auf, dass auch ein schriftlicher Protest von Anwohnern entlang der geplanten Stromtrasse sinnvoll sein kann. Allerdings müssten die Bürger ihre Einwände gegen die Hochspannungsleitung später beim Anhörungsverfahren noch einmal schriftlich vorbringen.

Die Bürgerinitiative sei auch für alle Anwohner Ansprechpartner, um bei Formulierungen zu helfen. Die Stadt Bad Brückenau habe längst als Kommune alle notwendigen Schritte in die Wege geleitet. Allerdings: Derzeit gebe es noch nicht viel Neues, sagte Bürgermeisterin Meyerdierks. Winfried Hehn aus Römershag fragte nach konkreten Informationen, wie es denn nun mit der Stromtrasse weitergehe. Die Rathauschefin verwies auf die gebündelten Bemühungen im Landkreis innerhalb des Vereins "Rhönlink". Meyerdierks ist davon überzeugt, dass das keineswegs von allen geliebte Biosphärenreservat letztlich doch noch eine große Hilfe für die Rhön sein kann. "Auch wenn man sich dagegen gesträubt hat, das Biosphärenreservat wird wohl unser großer Trumpf sein. Entlang der Trasse hat niemand sonst so etwas vorzuweisen."

Stolz auf Dreifachturnhalle

Im September 2014 wurde die Generalsanierung der Dreifachturnhalle in Römershag abgeschlossen. "Wir können als kleine Stadt wirklich stolz sein, dass wir so eine tolle Sporthalle vorweisen können", ist Meyerdierks überzeugt. Auch der SV Römershag habe bei seinem traditionellen Dreikönigsturnier bereits gute Erfahrungen mit der modernisierten Halle machen können, die für deutlich mehr als drei Millionen Euro runderneuert worden ist. Nun müssten Vereine und Schulen alles daran setzen, dass die Halle möglichst lange in diesem tadellosen Zustand bleibt.

In Römershag wird ein neuer "Friedpark" geschaffen, der Bestattungen auch ohne aufwändige Gräber und Grabsteine möglich macht. Damit komme die Stadt der aktuellen Entwicklung nach, die weg von konventionellen, pflegeintensiven Grabstätten geht. "Viele ältere Menschen wollen es den Nachkommen nicht mehr zumuten, dass sie jahrelang ein Grab pflegen müssen." Der "Friedpark" wird hinter dem bestehenden Friedhof eingerichtet. "Wir wollen damit den Bedürfnissen der Menschen Rechnung tragen."