Pflaster ist nicht gleich Pflaster

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Da kann man schon mal länger diskutieren. Immerhin soll das Areal um das Josefsheim und das Kirchumfeld in Motten gut und schön gepflastert werden. Stephanie Elm
Da kann man schon mal länger diskutieren. Immerhin soll das Areal um das Josefsheim und das Kirchumfeld in Motten gut und schön gepflastert werden. Stephanie Elm
Ulrich Dölker von Baurconsult (links) präsentierte dem Mottener Gemeinderat eine kleine Auswahl an Pflastersteinen, die um das Josefsheim und im Kirchumfeld denkbar sind. Stephanie Elm
Ulrich Dölker von Baurconsult (links) präsentierte dem Mottener Gemeinderat eine kleine Auswahl an Pflastersteinen, die um das Josefsheim und im Kirchumfeld denkbar sind. Stephanie Elm
 
Wie trittsicher ist das Pflaster, das um das Josefsheim und um die Kirche gelegt werden soll? Dies testete der Mottener Gemeinderat mit Bürgermeister Jochen Vogel. Stephanie Elm
Wie trittsicher ist das Pflaster, das um das Josefsheim und um die Kirche gelegt werden soll? Dies testete der Mottener Gemeinderat mit Bürgermeister Jochen Vogel. Stephanie Elm
 

Die Mottener Gemeinderäte sahen sich Pflastersteine für das Kirchumfeld und Josefsheim an. Außerdem wurden die Arbeiten am Hochbehälter in Auftrag gegeben.

Trittsicher und trotzdem schön anzuschauen soll es um die Kirche und das Josefsheim in Motten sein, wenn die Gestaltung des Kirchumfelds einmal angepackt wird. Auf welchem Bodenbelag die Füße schreiten sollen, diskutierten Bürgermeister Jochen Vogel (CSU) und der Gemeinderat in ihrer jüngsten Sitzung. Diplom-Ingenieur Ulrich Dölker von Baurconsult präsentierte hierfür eine kleine Auswahl aus den "unendlichen Variationen" an Pflastersteinen.

Zwischen allen Oberflächen, Farben und Formaten sowie Verlegemustern testeten die Gemeinderatsmitglieder ihre Favoriten aus. Pflastersteine unterschiedlicher Größe werden für das Umfeld von Josefsheim und Kirche benötigt. Doch seien die vorgestellten Möglichkeiten auch für die Treppenanlage als Blockstufe, eventuell mit Kontraststreifen möglich, so Dölker. Er befürworte einen einfarbigen Stein: "Ich würde nicht so ein geschecktes Pflaster nehmen". Da im Kirchumfeld "eine ganze Menge zu verlegen" ist, erkundigte sich der Gemeinderat nach Adressen, wo eine derart gepflasterte Fläche zu besichtigen wäre, bevor ein Beschluss in der nächsten Gemeinderatsitzung gefasst werden könne. Obwohl Ulrich Dölker alle vorgestellten Pflastersteine als "qualitativ vergleichbar" bezeichnete, bewegen sich die Kosten pro Quadratmeter zwischen "preisgünstigeren" 40 Euro und "höherwertigen" 60 Euro.

Von der Tagesordnung gestrichen wurde die vorgesehene Vereidigung des Listennachfolgers für den im August zurückgetretenen Gemeinderat Markus Bug, da noch keine Zusage vorlag. Aus dem gleichen Grund entfiel auch die Besetzung des Bauausschusses, dem Markus Bug ebenfalls angehört hatte.

Die Aufwandsentschädigungen für die Wahlhelfer werden erhöht. Zur Landtags- und Bezirkswahl 2018 erhält jeder Wahlhelfer nun 40 Euro Erfrischungsgeld. Noch wird es ein Wahllokal in Speicherz geben. Sollte nach der Wahl jedoch festgestellt werden, dass mehr als 50 Prozent die Briefwahl beantragt hatten, womit das Wahlgeheimnis nicht mehr gewährt werden könne, müssten die Speicherzer künftig ihre Stimme in Kothen abgeben.

Beide Bauanträge fanden im Gemeinderat volle Zustimmung. In Motten darf an einer Lagerhalle am Fuldaer Kreuz ein Neu- bzw. Anbau errichtet werden. Am Eisenhammer darf das Sägewerk Emil Kömpel zwei Trockenkammern für Schnittholz errichten.

Bürgermeister Jochen Vogel gab bekannt, dass laut Osthessen-Netz der Anteil an regenerativer Energie des Mottener Jahresverbrauchs 2016 bei 50,54 Prozent lag. Dies steigerte sich im letzten Jahr sogar auf 51,05 Prozent. Am 1. Oktober wird im Sportheim in Kothen eine Bürgerversammlung zum Thema "Kindergärten in der Gemeinde Motten" stattfindet. Beginn ist um 19.30 Uhr. Bürgermeister Vogel will das in letzter Zeit heftig diskutierte Thema nicht nur in Gemeinderatsitzungen besprechen, sondern es soll sich "ein möglichst breites Publikum informieren können".

Verbesserung des Hochbehälters wird teurer

Die Verbesserungsmaßnahmen am Hochbehälter werden teurer, könnten aber zeitlich den Wünschen von Bürgermeister Jochen Vogel (CSU) und Wasserwart Cosimo Portarulo angepasst werden. Elmar Dusold von Baurconsult erklärte die geplante Vorgehensweise.

Im Außenbereich wird der Behälter bis 1,50 Meter Tiefe freigelegt, damit die Wände mit einer Schaumglasumhüllung sowie Abdichtungsbahnen und einer Drainageschicht versehen werden können. Über den Schutzestrich wird wieder Erde aufgetragen. Nur noch circa 40 Zentimeter werden es sein, so dass die Behälterdecke entlastet wird, so Dusold.

In den Wasserkammern werden Boden, Wände und Decken abgestrahlt und mit einer 20 Millimeter dicken Beschichtung überzogen. Baustahl, der sich jetzt schon nah an der Betonoberfläche befindet, wird nach dem Abstrahlen eine entsprechende Behandlung und Beschichtung erfahren. Nach 14 Tagen können die Rohrinstallationen vorgenommen werden. Die komplette Erhärtungsphase von Boden, Decke und Wänden erstreckt sich jedoch auf drei bis vier Wochen, in denen mit Benebelung ein langsames Aushärten des Betons gewährleistet werden soll. Bevor der Wasserbehälter wieder in Betrieb genommen wird, sollen Wasserproben die Trinkqualität bestätigen.

Während der Sanierung eines Wasserbehälters bleibt der andere in Betrieb. Eine neue Luftfilteranlage sorgt für Luftausgleich beim Ablassen und Neubefüllen mit Wasser. Mit der Filteranlage sind die Wasserkammern "hermetisch abgeriegelt", bis dato gibt es eine Luftverbindung zwischen den beiden Kammern.

Zeitplan steht

Bis Dezember soll die Submission abgeschlossen sein, der Baubeginn ist von Elmar Dusold für April kommenden Jahres geplant, dies sei jedoch abhängig von der Witterung. Ende Juli soll die erste sanierte Wasserkammer wieder in Betrieb genommen werden, bevor die zweite Wasserkammer ab September in Angriff genommen wird. Bei diesem Zeitplan hatte Wasserwart Cosimo Portarulo Bedenken. Im Sommer müsse Motten auf beide Wasserbehälter zugreifen können, denn der Verbrauch bewege sich zwischen 400 und 450 Kubikmetern. Dies sei mit einer Kammer mit einer Füllmenge von 400 Kubikmetern "nicht zu leisten".

Würde der Bau im Herbst beginnen, so fragte Bürgermeister Vogel nach, und die erste Kammer von September bis Dezember 2019 fertiggestellt, könnte man mit der zweiten Kammer von Februar bis Mai 2020 fortfahren. Vorausgesetzt, die Beschichtung muss nicht bei minus 20°C vorgenommen werden, so dass eine Beheizung nötig wird, sah Elmar Dusold diese Variante ebenfalls als möglich an und dem Gemeindeoberhaut "wäre es deutlich wohler. Da gebe ich als Gemeinde lieber Geld für eine Heizung aus, bevor wir im Sommer auf dem Trockenen sitzen", sagte Vogel.

Umsetzung wird teurer

Als mit dem Sanierungsentwurf vor zwei Jahren kalkuliert wurde, ging man von einem Betrag in Höhe von 327 000 Euro aus, der jetzt jedoch um 59 000 Euro ansteigt. Zusätzliche Leistungen und Elektrotechnik sowie die Kostenentwicklung im Bausektor führte Dusold als Gründe hierfür an. Der Gemeinderat stimmte geschlossen sowohl für die aufgezeigte Planung als auch für die entsprechende Ausschreibung.