Neues Gesicht in der Bad Brückenauer Kurseelsorge

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Kurseelsorgerin Edith Fecher ist Ansprechpartnerin für Lebensfragen. Ihr Büro befindet sich in der Villa Schwan im Staatsbad. Foto: Ulrike Müller
Kurseelsorgerin Edith Fecher ist Ansprechpartnerin für Lebensfragen. Ihr Büro befindet sich in der Villa Schwan im Staatsbad. Foto: Ulrike Müller

Edith Fecher ist als Ehe- und Familienseelsorgerin in der Region bereits bekannt. Nach einer Auszeit will sich die Riedenbergerin nun in der Kurseelsorge einbringen.

Edith Fecher würde am liebsten eine Hängematte in ihrem Büro aufhängen. Die Idee hat sie aus der Partner-Diözese in Óbidos, Brasilien, mitgebracht. "Dort gibt es in jeder Hütte Haken, wo man seine Mat te einhängen kann", erzählt sie. "Daran könnte ich mich ge wöhnen." Ein Jahr lang hatte Fecher eine Auszeit genommen und während dieser Zeit zum Beispiel eine Begegnungsreise ins Amazonasgebiet mitgemacht. Nun, zurück in der Hei mat, beginnt ein beruflicher Neustart für die Theologin und Pastoralreferentin aus Gemünden am Main.

Höhen und Tiefen im Leben

Zusammen mit ihrer evangelichen Kollegin Daniele Roth, Pfarrerin in Wildflecken, bildet sie das Team der Kurseelsorge. Ihr Büro ist in der Villa Schwan, mitten im historischen Schlosspark des Staatsbades. "Es ist nicht mein Anliegen, die Menschen zur Kirche zu bringen", sagt Fecher. "Ich möchte vielmehr den Menschen helfen, ein Fenster zu öffnen, wenn ihnen selbst die Kraft dazu fehlt", erklärt sie weiter. Denn Fecher weiß, wie sich Krisen im Leben anfühlen.

Es ist nur wenige Jahre her, da war sie selbst in einer Reha-Ein richtung und hätte sich gewünscht, dass jemand da ist und zuhört. "Es gab Zeiten, in denen ich meine eigenen Kräfte nicht mehr gespürt habe", erzählt sie. Diese Erfahrung war neu für die Frau, die seit 1987 für die Kirche arbeitet und von 1998 bis 2013 mit ihrem Mann Burkhard - ebenfalls Pas toralreferent - als Ehe- und Familienseelsorgerin in den Landkreisen Main-Spessart und Bad Kissingen aktiv war. Und diese Erfahrung hat ihre Arbeit in und für die Kirche verändert.
"Ich bin sensibler geworden für die Höhen und die Tiefen des Lebens", sagt Fecher. Sie habe gelernt, für das, was gut ist, dankbar zu sein. Und sie habe gespürt, dass es einen Halt in ih rem Leben gibt, der ihr hilft, nicht aufzugeben. Für Edith Fe cher ist das ihr Glaube.

Dass Kurseelsorge aber nicht nur Reden und Zuhören bedeutet, ist Fecher überzeugt. Schon jetzt sind Angebote wie der Abendsegen, ein meditativer Spaziergang durchs Sinntal oder Gesprächszeiten in den Kurkliniken fester Bestandteil der Kurseelsorge. Fecher bringt ne ben ihrer theologischen Ausbildung noch Qualifikationen als Kommunikationstrainerin für Paare und Tanzpädagogin sowie musikalisches Talent mit. "Das sind alles Felder, die ich einbringen möchte", sagt sie.

Ansprechpartnerin für jeden

Beschäftigt ist Edith Fecher bei der Diözese Würzburg, und zwar mit einer halben Stelle. Die Räume in der Villa Schwan stellt die Staatliche Kurverwaltung zur Verfügung. Dafür sind Fe cher und ihre Kollegin auch für deren Mitarbeiter Anlaufstation, wenn das gewünscht ist. Alle zwei Wochen biete die Kurseelsorge zudem ei ne Meditation in der Mittagspause an, die von den Beschäftigten gut angenommen werde, erzählt Fecher.

Am Mittwoch, 24. September, wird Edith Fecher offiziell als Kurseelsorgerin eingeführt. Eines ist ihr für ihre Arbeit besonders wichtig: "Seelsorge ist Gastfreundschaft. Meine offene Tür ist ein Angebot." Natürlich dürfen auch Leute kommen, die nicht nur Kur gäste oder Mitarbeiter der Kurverwaltung sein müssen.