Mottens Quellensanierung ist fast abgeschlossen

2 Min
Von den riesigen Erdarbeiten, die während der Quellensanierung getätigt wurden, sieht man heute nichts mehr. Dennoch stehen vor dem endgültigen Abschluss noch ein paar Punkte an. Foto: Stephanie Elm
Von den riesigen Erdarbeiten, die während der Quellensanierung getätigt wurden, sieht man heute nichts mehr. Dennoch stehen vor dem endgültigen Abschluss noch ein paar Punkte an. Foto: Stephanie Elm
Bereits im September war das Pflaster "Primavera Classic.8" in die engere Wahl gezogen worden, nun beschloss der Gemeinderat dieses Pflaster für das Kirchumfeld. Foto: Stephanie Elm
Bereits im September war das Pflaster "Primavera Classic.8" in die engere Wahl gezogen worden, nun beschloss der Gemeinderat dieses Pflaster für das Kirchumfeld. Foto: Stephanie Elm
 

Trübungen und der PH-Wert standen im Blickpunkt bei Bericht über die Quellensanierung. Auch die rückläufige Wassermenge war Thema in Mottens Gemeinderat.

An der einstigen Baustelle rund um Mottens Brunnen und Quellen ist von den getätigten Eingriffen kaum noch etwas zu sehen, die Bauarbeiten scheinen abgeschlossen. Oberflächlich gesehen ja, doch für die zukünftige und reibungslose Trinkwasserversorgung stehen noch ein paar Punkte an. So muss das Wasserschutzgebiet und auch das Wasserrecht neu beantragt werden, denn mit Errichtung eines neuen Quellenschutzschachts erlischt das Wasserrecht, so berichteten Heike Kraus und Sven Müller von Baurconsult in der Gemeinderatssitzung in Motten.

Sie zeigten die Entwicklung der Quellensanierung seit 2015 auf. Problematisch war das Fehlen von Plänen gewesen. "Die Länge der Staumauer hatte sich quasi vor Ort ergeben", berichtete Sven Müller. Ein Zaun sowie einzelne Restarbeiten stehen noch aus. Auch die neue Aussaat ist auf Grund des trockenen Sommers noch nicht erfolgt. Momentan werden in täglichen Messungen Trübungsaufzeichnungen und chemische Analysen erstellt und der Einlaufwasserzähler überprüft. "Das war eine große Baustelle. Das dauert etwas, bis es sich beruhigt", erklärte Heike Kraus zu der Überprüfung von Trübung und Verunreinigungen. Bei beiden Quellen waren vor der Sanierung sowohl Trübungen als auch coliforme Keime festgestellt worden. Letztere sind nun rückläufig. Der PH-Wert ist laut der Diplom-Geologin "stabil geblieben. Es ist nach wie vor notwendig zu entsäuern." Trotz Entsandung seien Trübungen auch jetzt nicht zu vermeiden.

Auch Motten hofft auf Regen

Hatte sich Ende vergangenen Jahres "eine gute Grundwasserneubildung" abgezeichnet, wurde es ab März dieses Jahres "richtig richtig trocken. Der Klimawandel schlägt zu", so Heike Kraus. Die Mottener Quellen reagierten darauf "nicht sofort". Dennoch verringerte sich die Schüttung von circa sieben Liter pro Sekunde auf circa drei Liter pro Sekunde. Wie ganz Deutschland hofft auch Motten auf Regen, so Bürgermeister Jochen Vogel (CSU), doch könnte der Regen für weitere Trübungen sorgen.

Neue Peaks in der Trübung sind seit September dieses Jahres zu beobachten, in Buntsandsteingebieten sei dies normal, so Heike Kraus. Auf die mobile Ultrafiltrations-Anlage (UF-Anlage) könne daher nicht verzichtet werden. Sie bleibt vorerst bis April kommenden Jahres installiert. Zusätzlich werden Daten zu den Quellen, der Trübung am Wasserwerk, der Pumpenleistung und der Mikrobiologie erhoben. Schließlich wird das Wasserschutzgebiet um die Quellen und Brunnen 2 und das Wasserrecht neu beantragt. Brunnen 1 war bereits 2015 stillgelegt und für die Dauer der Quellensanierung reaktiviert worden.

Mobile oder stationäre Filteranlage

Langfristig könnte die mobile UF-Anlage von einer stationären UF-Anlage ersetzt werden. Eine automatische Spülanlage, die die Filter reinigt, sei integriert. Knackpunkt wären geschätzte 300.000 Euro für eine UF-Anlage, inklusive Elektrosteuerungstechnik und Einbau. Auch die laufenden Kosten sind nicht zu verachten. Diese belaufen sich laut Sven Müller "sehr grob geschätzt" auf 50 Cent pro Kubikmeter. "Das macht uns etwas nervös", summierte Gemeinderat Marco Hillenbrand diese Aussichten. Noch in diesem Jahr sollen die baulichen Arbeiten an den Quellen abgeschlossen sein, sagte Jochen Vogel. Über den Winter hinaus müsse man beobachten, wie sich die Situation bezüglich Schüttung und Trübung entwickelt.

Für Pflastermodell entschieden

Im September hatte sich der Gemeinderat bereits um ein mögliches Pflaster für das Kirchumfeld informiert. Bereits damals war das Pflaster "Primavera Classic.8" der Firma FCN in die engere Wahl gezogen worden. Nun entschied sich der Gemeinderat für dieses Pflastermodell. Mit diesem Beschluss kann nun die Ausschreibung für die barrierefreie Gestaltung um das Josefsheim erfolgen.

Da bereits 25 Prozent des 4. Investitionsprogramms ausgeschöpft sind, sei in Sachen Kindergartenneubau in Motten "Eile empfohlen", berichtete Bürgermeister Vogel. Noch diese Woche gehe der Vorentwurf an die Regierung von Unterfranken. Falls für den eigentlichen Antrag auch ein vollständiger Bauantrag erforderlich wäre, "wäre das sportlich", um die Förderung nutzen zu können.

Die Ausschreibungsunterlagen für die Ertüchtigung des Hochbehälters sind bereits verschickt. Außerdem hat die Gemeinde einen Antrag für das digitale Klassenzimmer gestellt. Der Freistaat bezuschusst die IT-Ausstattung, die Medienkompetenz werde so verbessert. Einstimmig befürwortete der Gemeinderat den Bauantrag für ein Einfamilienhaus mit Garage Am Strauch in Kothen.