Kulturverein Zeitlofs: Altbürgermeister will ihn wiederbeleben

1 Min
Die Ortsverschönerung - wie hier das von Daniela Rubi geschmückte Hüttchen am Marktplatz - soll auch Ziel des wiederbelebten Kulturvereins in Zeitlofs sein. Altbürgermeister Wilhelm Friedrich will die Reaktivierung vorantreiben. Foto: Steffen Sta...
Die Ortsverschönerung - wie hier das von Daniela Rubi geschmückte Hüttchen am Marktplatz - soll auch Ziel des wiederbelebten Kulturvereins in Zeitlofs sein ...
Die Ortsverschönerung - wie hier das von Daniela Rubi geschmückte Hüttchen am Marktplatz - soll auch Ziel des wiederbelebten Kulturvereins in Zeitlofs sein. Altbürgermeister Wilhelm Friedrich will die Reaktivierung vorantreiben.  Foto: Steffen Sta...

Wilhelm Friedrich kämpft. Dem Zeitlofser Altbürgermeister geht es um den Erhalt wichtiger Traditionen in seinem Heimatort. Dem dafür zuständigen Verein droht die Auflösung zum Jahresende. Aber dank Friedrich tut sich etwas.

Wilhelm Friedrich ist in Zeitlofs aufgewachsen, stand der Marktgemeinde 24 Jahre als Bürgermeister vor. Als solcher erlebte er, wie der Kulturverein im Juli 2006 als Zusammenschluss dreier anderer Vereine aus der Taufe gehoben wurde. Selbst engagierte er sich als Beisitzer; für mehr reichte die Zeit wegen seines Amtes als Ortsoberhaupt nicht.

Seit reichlich zwei Jahren ist Wilhelm Friedrich Pensionär. Er möchte ein Stück seines Heimatortes nicht verlieren, nicht zusehen, wie der Kulturverein den Weg seiner Vorgänger und vieler anderer Vereinigungen im Land geht - den der Auflösung. Geschieht nichts, ist es mit Ablauf des 31. Dezember 2022 soweit.

Bis dahin durchläuft der Kulturverein eine "Gnadenfrist". Innerhalb eines Jahres muss sich nach Vereinsrecht ein neuer, handlungsfähiger Vorstand bilden. Dies gelang zuletzt nicht mehr, aus den üblichen Gründen: Mitgliederschwund, Überalterung, das Ausscheiden bisheriger Verantwortlicher und mangelnde Bereitschaft anderer, ins Ehrenamt nachzurücken. Auch organisatorisch klemmte es laut Friedrich zuletzt; hinzu kamen komplizierte Regularien. "Für die Verbliebenen war auch das Aufgabenfeld zu groß."

So war es laut Friedrich schon bei den Vorgängern: dem Obst- und Gartenbauverein, dem Fremdenverkehrsverein, dem Brauchtumsverein. Jeder für sich schwächelte. Und schrumpfte. Der Zusammenschluss sollte das Vereinsleben wieder stärken, auch im Hinblick auf die 2007 anstehende 840-Jahrfeier Zeitlofs'.

Kleinerer Vorstand, wenige Ziele

Ähnlich soll sich jetzt laut dem Altbürgermeister die Wiederbelebung des Kulturvereins gestalten: ein "Erhalt in abgespeckter Form", mit verkleinertem Vorstand von fünf bis sechs Mitgliedern, weniger Aufgaben und Vereinszwecken. "Der Kulturverein soll sich vor allem der Pflege des Brauchtums, der Heimatpflege und der Ortsverschönerung widmen." Früher festgeschriebene Ziele wie der Obst- und Gartenbau fallen damit raus.

Aber das Schmücken des Ortes, speziell der Brücke am Schloss und der Bude am Marktplatz sowie die Pflege des Kirchgartens, sollen weitergeführt werden. Und Friedrich hofft, dass Mitglieder des Vereins intensiv bei Festen und Veranstaltungen im Zeitlofs mithelfen.

Potenzielle Mitglieder für den Vorstand hat er nach eigenen Worten bereits zusammen. Darunter seien auch zwei frühere Führungspersonen. Namen will der Zeitlofser aber keine nennen.

Führungsamt nicht abgeneigt

Er selbst dürfte mit dabei sein, gibt sich nicht abgeneigt, auch das Amt des Vorsitzenden zu übernehmen, "wenn sich kein anderer findet".

Derzeit steht viel Organisatorisches an. Friedrich hat öfters mit dem Vereinsregisteramt in Schweinfurt telefoniert. Am Donnerstag gab es eine längere Sitzung bei der Dorfgemeinschaft Zeitlofs GbR, der der Kulturverein neben der Feuerwehr und dem Sportverein Zeitlofs-Rupboden angehört. Es ging um die Loslösung aus diesem Verbund.

Bei der Bürgerversammlung für Zeitlofs vor einigen Tagen appellierte Wilhelm Friedrich an die Anwesenden, den Kulturverein wieder aufleben zu lassen. Er warb dafür, sich zahlreich zu engagieren. Bis Jahresende sei es relativ unbürokratisch möglich, den Verein zu retten.