Klassen der Riedenberger Grundschule gesichert

2 Min
Solange das System hinter dem Schulverband funktioniert, sieht Bürgermeister Roland Römmelt in den nächsten fünf Jahren keine Gefahr für die Riedenberger Grundschule. Foto: Benedikt Borst/Archiv
Solange das System hinter dem Schulverband funktioniert, sieht Bürgermeister Roland Römmelt in den nächsten fünf Jahren keine Gefahr für die Riedenberger Grundschule. Foto: Benedikt Borst/Archiv

Drei Klassen machen die Riedenberger Grundschule für die nächsten fünf Jahre stabil. Schulleiterin Christiane Helfrich rechnet im kommenden Schuljahr mit einem Zuwachs von zehn Prozent.

Eigentlich war für heuer der Tiefpunkt vorausgesagt. Doch dann kam es ganz anders. Zum Glück für die Riedenberger Grundschule. In der Prognose von 2010 ging man davon aus, dass in diesem Schuljahr nur noch zwei Klassen zustande kommen. Tatsächlich sind es drei. Fürs kommende Schuljahr geht Schulleiterin Christiane Helfrich von einer Steigerung von gut zehn Prozent bei den Schülerzahlen aus. Für den Schulstandort Riedenberg soll es weitergehen.

Die Jahrgänge sind gemischt. Eine Klasse besteht aus Erst- und Zweitklässlern. In den zwei anderen Klassen sitzen Dritt- und Viertklässler gemeinsam. Die Klassenzimmer sind in den kommenden Jahren auch deshalb voll, weil sich die Gemeinden für die Schule stark machen, meint Rektorin Christiane Helfrich. Für junge Familien sei das ein Kriterium, wenn es darum geht, sesshaft zu werden. "Ich kenne einige, die bewusst zugezogen sind, eben weil es hier noch eine Schule gibt", sagt die 39-Jährige. Auch deshalb versucht die Gemeinde, sich attraktiv darzustellen. Mit günstigem Baugrund zum Beispiel, meint Bürgermeister Roland Römmelt (CSU/Freie Bürger). "Neue Familien sind immer wünschenswert. Man kann es aber nur schwierig steuern." Generell hänge es an den Arbeitsplätzen, sagt er. "Wir sind als Wohngebiet recht attraktiv. Wir bieten etwas für Familien."

Plus für Bindung und Förderung

Christiane Helfich ist selbst Riedenbergerin und in ihrem Heimatort zur Schule gegangen. Als Pädagoge sieht sie vor allem die zwischenmenschliche Bindung als Vorteil der überschaubaren Schülerzahl.

"Die Lehrer kennen jeden Namen und die familiären Hintergründe." Die Förderung sei in den kleinen Klassen eine ganz andere. Wie viele Jungs und Mädels in einem Klassenraum sitzen, mache einen Unterschied: "So hat man mehr Zeit pro Schüler." Die pauken in der Schule in ihrem Heimatort nicht nur den Stoff des Lehrplans: "Die Kinder lernen, sich mit der Kultur vorort auseinanderzusetzen", sagt Christiane Helfrich. Durch Wandertage und Ausflüge in der direkten Nachbarschaft entwickelt sich die Heimatverbundenheit, erklärt die Lehrerin. So entstehe eine besondere Beziehung zwischen Kind und Ort. Eine ganz neue Beziehung zum Ort bauen die Flüchtlingskinder auf, die in Riedenberg zur Schule gehen. Auch wegen ihnen sieht Schulleiterin Christiane Helfrich eine Zukunft für die Riedenberger Grundschule.

Zurzeit sind es zwei Flüchtlingskinder pro Klasse. "Das kann das Zünglein an der Waage sein, ob eine Klasse geteilt wird oder nicht." Sie schätzt, dass die Gemeinde offen für die Unterkunft von Flüchtlingen ist. Mit einigen Flüchtlingskindern können Schule und Kindergarten langfristig rechnen, meint Roland Römmelt. "Davon profitieren wir momentan."

System soll bestehen bleiben

Knackpunkt bleibt das System der Verbandsschule. Mittelschüler aus Riedenberg gehen zur Schule nach Wildflecken und Oberbach schickt seine Grundschüler nach Riedenberg. "Nur so bringen wir die Zahlen zusammen", sagt Roland Römmelt. Dieses System soll in den nächsten fünf Jahren nicht angetastet werden. "Unsere Grundschule gilt als sicher, wenn mindestens zwei Klassen bestehen. Nach den Geburtenzahlen, sieht es nicht schlecht aus."

Rektorin Christiane Helfrich sieht es als Aufgabe der Schule, durch Projekte und Aktionen attraktiv zu bleiben und eine gute Außenwirkung zu erzeugen. "Die Kinder müssen sich hier wohlfühlen können." Damit und mit dem politischen Willen sieht sie den nächsten fünf Jahren optimistisch entgegen. Laut Prognose soll es für die drei Klassen mindestens so lange weitergehen.