Kämmerer freut Überschuss in Brückenaus VG

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Um die Finanzen ging es bei der Sitzung der Verwaltungsgemeinschaft. Foto: Sebastian Schmitt-Mathea
Um die Finanzen ging es bei der Sitzung der Verwaltungsgemeinschaft. Foto: Sebastian Schmitt-Mathea

Der Haushalt 2016 wurde in der Bad Brückenauer Gemeinschaftsversammlung festgezurrt. Geroda und Riedenberg verlieren Einwohner, in Oberleichtersbach und Schondra wächst hingegen die Bevölkerung.

Die Verwaltungsgemeinschaft Bad Brückenau kümmert sich um die Anliegen von 5580 Einwohnern aus Oberleichtersbach, Schondra, Riedenberg und Geroda. Seit 2004 ist der Zusammenschluss der kommunalen Verwaltungen im Gebäude der Stadtwerke in der Sinnau untergebracht. Und alljährlich entscheidet die Gemeinschaftsversammlung über den Haushaltsplan, in dem alle geplanten Einnahmen und Ausgaben zusammengefasst sind.

Mitglieder dieses Entscheidungsgremiums sind unter anderem die Bürgermeister Dieter Muth (WG, Oberleichtersbach), Bernold Martin (CSU, Schondra), Roland Römmelt (CSU, Riedenberg) und Alexander Schneider (UWG, Geroda) sowie Vertreter aus den jeweiligen Gemeinderäten. Oberleichtersbach stellt als größte Gemeinde gleichzeitig den Vorsitzenden, Bürgermeister Dieter Muth. "Jeder gibt sein Bestes", lobte Muth die Mitarbeiter der Verwaltungsgemeinschaft (VG). Und weiter: "Das klappt alles sehr gut. Es ist auf jeden Fall der richtige Weg." Muth machte zudem darauf aufmerksam, dass in der VG im zurückliegenden Jahr stolze 70 Bauanträge zu bearbeiten waren. Zudem mussten zahlreiche Sitzungen der Gemeinderäte vorbereitet werden. "Die Zusammenarbeit der beteiligten Gemeinden klappt hervorragend", ist das Oberleichtersbacher Ortsoberhaupt sicher.


Ausgezeichnete Kommunikation

Bernold Martin pflichtete bei, dass die Kommunikation ausgezeichnet läuft: "Wenn es mal Probleme gibt, dann werden diese zusammen besprochen und nach einer Lösung im Sinne aller Beteiligten gesucht." Schondras Bürgermeister zollte dem großen Engagement und außerordentlichen Fleiß von Gemeinschaftsvorsitzendem Muth Respekt und riet aber auch dazu, an die eigene Gesundheit zu denken. "Man muss auch mal Urlaub machen und abschalten können, das darf nicht zu kurz kommen."

Der Haushaltsplan für das Jahr 2016 wurde von Kämmerer Lothar Ziegler vorgestellt und erläutert. Die Beschlüsse wurden einstimmig gefällt. Aus dem Vorbericht des Kämmerers geht unter anderem hervor, wie sich die Bevölkerung in den vier Mitgliedsgemeinden seit 1978 entwickelt hat. Interessanterweise entwickelt sich die Einwohnerzahl keineswegs einheitlich. In Geroda ist die Bevölkerung von 1010 Menschen (1978) deutlich auf 870 gesunken (2014). Auch Riedenberg verzeichnet im gleichen Betrachtungszeitraum einen erheblichen Rückgang von 1204 Einwohnern auf 952. Ganz anders sieht es in Oberleichtersbach aus, wo die Einwohnerzahl von 1690 auf 2033 gestiegen ist. Auch in der Marktgemeinde Schondra gab es einen Anstieg von 1595 Menschen auf 1725. Allerdings hat auch in den beiden benachbarten Großgemeinden der langjährige Zuwachs längst nachgelassen und ist allmählich in einen leichten Rückgang umgeschlagen. Im Jahr 2004 war die Verwaltungsgemeinschaft mit insgesamt 6027 Einwohnern auf einem Rekordstand, der aller Voraussicht nach nicht wieder erreicht werden kann.


VG-Umlage wird steigen

"Der Bevölkerungsrückgang wirkt sich natürlich auch auf die VG-Umlage aus", sagte Ziegler. Die Umlage wird im kommenden Jahr pro Kopf 141 Euro betragen. Heuer betrug sie noch 133,50 Euro. Kämmerer Ziegler wollte nicht ausschließen, dass die VG-Umlage im Jahr 2017 noch einmal steigen muss.

Der Verwaltungshaushalt für laufende Einnahmen und Ausgaben wurde für 2016 mit 919.900 Euro festgesetzt. Der Vermögenshaushalt für Investitionen umfasst 70.000 Euro. Die Verwaltungsgemeinschaft hatte 2004 einen Kredit über 80.000 Euro aufgenommen, der aufgrund des Umzugs in das Stadtwerkegebäude notwendig geworden war. "Mittlerweile ist die Verwaltungsgemeinschaft schuldenfrei", berichtete Ziegler. Bereits 2014 hatte die VG den kompletten Kredit zurückbezahlt. Heuer mussten also keine Schulden mehr getilgt oder neu aufgenommen werden.


Rund 738.000 Euro fürs Personal

Naturgemäß spielen bei einer Verwaltungsgemeinschaft die Personalkosten die Hauptrolle. Im kommenden Jahr werden die Personalausgaben rund 738.000 Euro umfassen. Darüber hinaus muss die VG Miete bezahlen, im kommenden Jahr geht es um rund 19.800 Euro.

Für Pässe und Ausweise gibt die Verwaltungsgemeinschaft jährlich etwa 22.000 Euro aus. Über Gebühren der jeweiligen Antragsteller können die reinen Herstellungskosten zwar gedeckt werden, aber weil die Gebühren nicht von der VG selbst festgelegt werden, kann der tatsächliche Aufwand für die Mitarbeiter nicht komplett eingerechnet werden.

Zwar ist das Haushaltsjahr 2015 noch nicht abgeschlossen, aber Kämmerer Ziegler geht davon aus, dass sich heuer ein Überschuss ergeben wird. Rund 70.000 Euro neue Rücklagen für 2016 können wohl gebildet werden. Ziegler führt das unter anderem darauf zurück, dass krankheitsbedingt Personal über längere Zeit ausgefallen ist, sodass die Lohnzahlungen geringer ausgefallen sind.


Rücklage für Serverumstellung

Zudem war eine Ganztagesstelle teilweise nur halbtags besetzt. Weil für Serverumstellungen in naher Zukunft Kosten eingeplant werden müssen, stellt die Erhöhung der Rücklage einen notwendigen Schritt für die dauernde Leistungsfähigkeit der VG dar.