In der Brückenauer Stadtbibliothek gibt's jetzt auch E-Books

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So einfach lesen sich E-Books auf dem Tablet: Bibliotheksleiter Dieter Sternecker und Praktikant Michael Hahn probieren die neue Technik aus. Foto: Sebastian Vogt
So einfach lesen sich E-Books auf dem Tablet: Bibliotheksleiter Dieter Sternecker und Praktikant Michael Hahn probieren die neue Technik aus. Foto: Sebastian Vogt

Die Welt wird immer digitaler. Nun können auch die Nutzer der Stadtbibliothek Bücher elektronisch ausleihen und ganz bequem von zuhause aus auf einen ganzen Pool an Literatur zugreifen. Der Stadtrat hatte aber auch noch andere Themen auf der Agenda.

Da fackelte der Stadtrat nicht lange: Mit einer Gegenstimme befürworteten die Räte den Beitritt zum Digitalen Bibliotheksverbund "fraenkische e-medien". Im wissenschaftlichen Bereich werde schon länger verstärkt mit E-Books gearbeitet, erklärte Dieter Sternecker, Leiter der Stadtbibliothek den Räten. "Die öffentlichen Bibliotheken sind inzwischen auch schon so weit."

Bad Kissingen, Hammelburg und Wildflecken seien schon in verschiedenen Bibliotheksverbünden organisiert, die die Ausleihe von elektronischen Medien ermöglichten, berichtete Sternecker. Nun hat die Landesfachstelle für öffentliche Bibliotheken in Würzburg die Gründung eines neuen Verbundes angestoßen. Der Vorteil: Weil auch Städte mit einem größeren Etat wie Kronach, Gunzenhausen oder Zirndorf beteiligt sind, könne die Stadtbibliothek Bad Brückenau von einem besseren Angebot profitieren, denn die Bibliotheken erlauben einander den Zugriff auf ihr elektronisches Sortiment.

Und so funktioniert das Prinzip: Nutzer der Stadtbibliothek können ganz bequem von zuhause aus auf die Datenbank mit allen Titeln, die im Verbund zur Verfügung stehen, zugreifen. Wenn sie ein Buch interessiert, laden sie es einfach auf den Computer, ein Tablet oder andere mobile Endgeräte herunter. Gelesen werden E-Books am besten auf einem "Reader". Ist die Ausleihfrist überschritten, lässt sich die Datei einfach nicht mehr öffnen - der Gang zur Bibliothek und zusätzliche Gebühren wegen Überziehung entfallen. "Außerdem kann man bei E-Books die Größe der Schrift einstellen", nennt Sternecker einen weiteren Vorteil. "Da braucht's bald keine Lesebrille mehr."

Treppe wird doch gemacht

Ein anderes Thema, das die Stadträte interessierte, war die Baustelle auf dem Marktplatz. Seit Ende Juli ruhen die Arbeiten - Grund für die Verzögerung ist ein Streit darüber, wer die Kosten für die Ausbesserung der Treppe übernimmt, denn die Schäden sind größer, als zunächst angenommen wurde. "Am Montag baut die Firma weiter", gab Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) bekannt.

Die Stufen werden komplett neu betoniert. Danach werden die bereits vorhandenen Granitstufen wieder aufgesetzt. "Bis zum Lichterglanz sollte das erledigt sein", sagte Meyerdierks. Einmal bei der Arbeit, würde der Gehweg vor dem Rathaus ein wenig verbreitert, damit Rollstuhlfahrer besser rangieren könnten.

Stadtumbau West geht weiter

Einstimmig beschloss der Rat, die nächsten Projekte für die Verschönerung der Stadt bei der Regierung von Unterfranken einzureichen. Für das Jahr 2015 sind fünf Posten vorgesehen, die durch das Förderprogramm "Stadtumbau West" mit bis zu 80 Prozent gefördert werden. Allein 350.000 Euro stehen für private Modernisierungsmaßnahmen bereit. "Das ist ein Vorteil für die Bürger, hier Fördermittel abzuschöpfen", machte Zweiter Bürgermeister Jürgen Pfister (PWG) klar.

Als weitere Projekte sind die Neugestaltung der Parkplätze am Busbahnhof mit 50.000 Euro und ein neues Konzept für den Berliner Platz mit 25.000 Euro vorgesehen. Zudem schlägt das Stadtumbaumanagement für die Jahre 2015/16 mit 30.000 zu Buche. Für den Kauf von Teilflächen im Bereich des Bahnhofs plant die Stadt 190.000 ein. Die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn gestalten sich aber schwierig, so dass die Stadtverwaltung nicht davon ausgeht, hier bald eine Lösung zu finden.

Stadt muss weiter sparen

Insgesamt sollen kommendes Jahr in den Stadtumbau West 645.000 Euro investiert werden. Für die Jahre 2016 bis 2018 stehen noch etliche andere Projekte auf der Agenda, für die die Stadt rund 2,2 Millionen Euro lockermachen will. Trotzdem mahnte Kämmerer Leo Romeis die Stadträte zum Sparen. Der Jahresabschluss 2013 des städtischen Haushalts zeigt deutlich, dass die Verwaltung gut wirtschaften muss, um in Zukunft nicht mehr mit einem Minus abzuschließen. So schloss 2013 der städtische Haushalt mit einem negativen Jahresergebnis von rund 140.000 Euro ab.

"Im Prinzip ist das Vermögen der Stadt aber gewachsen", lobte Adelheid Zimmermann (FDP) die Investitionen, die der Stadtrat auf den Weg brachte. Sie schlug vor, dass sich die Stadträte mal zusammensetzen und darüber nachdenken, wie die Stadt Geld sparen könnte.