Pfarrer Gabriel Gnanathiraviam  ist als Urlaubsvertretung wieder in seiner Pfarreiengemeinschaft. Hier erzählt er von seiner Arbeit in Indien.
                           
          
           
   
            Seit Mitte Juli ist Pfarrer Gabriel Gnanathiraviam  zurück in der Pfarreiengemeinschaft "Am Kreuzberg, Bischofsheim",  allerdings nur als Urlaubsvertretung bis Ende August. Für ihn ist es der  erste Besuch in Deutschland, in seiner alten Pfarreiengemeinschaft,  nachdem er im April 2018 zurück in seine indische Heimat ging. Doch sei  Weggang lies die Bande in die Rhön nicht abreisen. Regelmäßig berichtet  er über seine Arbeit in seiner Heimat und der ihm anvertrauten Pfarrei. 
       
Gabriel Gnanathiraviam ist in der Pfarrei St. Antonius in Palanganatham  als Pfarrer tätig. Diese Pfarrei liegt im Stadtviertel Madurai, der  drittgrößten Stadt des Bundesstaates Tamilnadu.  "Es ist eine arme  Gegend, die Menschen sind Nachkommen der sogenannten Unberührbaren",  erzählte er. Bis Ende August werde er in Bischofsheim sein, Gottesdienste feiern und  bei verschiedenen Gelegenheiten wie Seniorennachmittagen über seine  Heimat und seine Arbeit sprechen. Im September werde er für einige Zeit  in Bad Neustadt sein, bevor er wieder nach Indien zurück kehrt. 
So war er schon in Oberweißenbrunn und Wegfurt bei Seniorennachmittagen,  zeigte viele Bilder aus Indien, berichtete über das Land. Aber auch über die Herausforderungen der indischen  Gesellschaft sprach er und nannte vier Schwerpunkte: Armut, soziale,  religiöse und politische Konflikte. Besonders freuten sich die Zuhörer von Pfarrer Gabriels Gemeinde zu hören und Bilder von seiner Pfarrkirche mit der  Mariengrotte, den Menschen und verschiedenen Feiern zu sehen. Zu seiner  Pfarrei gehören etwa 550 Familien und 1850 Familienmitglieder. Neben seiner pastoralen Tätigkeit hat er eine Schule mit zehn Klassen  und einen Kindergarten zu verwalten. Für etwa 850 Schüler und 34  Lehrkräfte trägt er Verantwortung, sowie einen Wachmann und eine  Reinigungskraft. 
100 Euro pro Monat
Allerdings bekommen nur 24 Lehrer ihr Gehalt von der  Regierung. "Ich bezahle die anderen zwölf Personen." Jeder bekomme nur 100  Euro pro Monat, dennoch sei es Monat für Monat ein Kraftakt für ihn. Alleine aus dem Schulgeld, das die  Eltern für den Schulbesuch ihrer Kinder zahlen müssen, könne er nur fünf  bis sechs Monate überbrücken. So freute sich Pfarrer Gabriel  über die erneute  Großzügigkeit der Rhöner, die ihn regelmäßig unterstützen. In  Oberweißenbrunn konnte ihm Andrea Hohmann, die Organisatorin des  Seniorennachmittags, eine  Spendenbox mit 635 Euro überreichen. 
 Jeden Tag werden in Indien zwei Messen gefeiert,  Sonntags fünf an denen bis zu 800 Gläubige teilnehmen. "Not lehrt  beten", dieser Spruch treffe auf die in Armut lebenden Menschen zu,  deren einzige Hoffnung Gott sei. "Hoffnung geben ist meine Hauptarbeit",  fasste es  Gabriel  zusammen. Nicht nur zum Gottesdienst auch zu kulturellen Veranstaltungen komme die  Gemeinde zusammen, doch dies sei in der Regenzeit oft ein Problem.  Zweimal jährlich sei mit Monsun zu rechnen, dann seien weder  Gottesdienste noch kulturelle Veranstaltung auf dem großen Platz vor der  Kirche möglich. Daher plant der Pfarrer das Schulgebäude  aufzustocken und einen Multifunktionsraum zu schaffen, der sowohl der  Gemeinde wie auch der Schule zugute komme. "Die große Schule hat keinen  großen Raum für Schulveranstaltungen und keine Turnhalle, auch die  Pfarrei hat außer der Kirche keinen großen Raum, der oft gebraucht  würde." Die entsprechenden Pläne wurden bereits erstellt. Die Kosten  betragen circa 50 000 Euro. Die Schule gehört dem Erzbistum Madurai, dem  Heimatbistum von Pfarrer Gabriel, der Erzbischof unterstütze das Projekt. "Die Arbeit werden die Menschen vor Ort leisten, doch ohne  finanzielle Mittel schaffen wir es nicht." Nicht nur die Bezahlung der Lehrkräfte und der Multifunktionssaal ist  für ihn eine Herausforderung. Der Boden der  Kirche sei dringend erneuerungsbedürftig. "Die Platten sind gebrochen  und Ungeziefer habe sich darunter eingenistet. Während des  Gottesdienstes kommen oft Eidechsen heraus. Das ist sehr unangenehm."  Auch diese Arbeiten sollen in Eigenleistung ausgeführt werden, doch ganz  ohne finanzielle Mittel gehe es wohl nicht. Gleiches gelte für die Toilettenanlage, die  ebenfalls renovierungsbedürftig sei. 
 Kirche in Indien  
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