Werke von einheimischen Hobbykünstlern sollen am Wochenende ein breites Publikum auf die Tennisanlage von Weiß-Blau Motten locken. Im Vereinshaus zieht eine Galerie die Besucher in ihrem Bann.
Sein 40-jähriges Bestehen feiert das Sportzentrum in Motten an diesem Wochenende. Neben dem Schützenverein Motten und dem SC Motten ist auch der einheimische Tennisclub auf dem Areal außerhalb von Motten beheimatet. Mit einer Präsentation von Werken einheimischer Hobbykünstler möchte der Tennisclub Weiß-Blau Motten sich und seine Tennisanlage einem breiten Publikum öffnen und präsentieren. Er verwandelt sein Vereinshaus zu diesem Zweck in eine Galerie.
Unter dem Motto "Art of Motten" hat die Organisatorin Lydia Will 14 alte und junge "Meister des Pinsels, der Farben, des Holz- und Schmiedewerkzeugs" für die Ausstellung begeistern können. Unterstützt wird sie dabei von Rudi Reith, der sich für die Gestaltung der Schau verantwortlich zeichnet.
Offiziell wird die Ausstellung am Freitag, 25. Juli, um 18 Uhr, eröffnet. Die Ausstellung ist für jedermann am Samstag, 26. Juli, und Sonntag, 27.
Juli, von 10 bis 17 Uhr geöffnet, darüber hinaus bis zum 1. August nach Absprache, unter Tel.: 09748/ 930 654. Die Idee sei schon länger in ihr gereift, erzählt die 66-Jährige. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt gekommen. "Mit einem Tennisspiel spricht man nur wenige Interessierte an. Wir wollen aber unsere schöne Anlage möglichst vielen Leuten zeigen", erklärt sie. Sie habe alle Künstler persönlich angesprochen.
"Ein bisschen Überzeugungsarbeit hat es schon gekostet", sagt sie, jetzt seien aber alle Aussteller im Alter von 13 bis 92 Jahren "Feuer und Flamme". Lydia Will ist selbst Hobbymalerin. Zu ihrem 65. Geburtstag bekam sie eine Staffelei geschenkt - der Beginn eines wunderschönen Hobbies. Mit der Ausstellung möchte die ehemalige Tennisspielerin vor allem die älteren unter den Hobbykünstlern ehren. Die Hälfte der Aussteller ist älter als 70 Jahre.
"Sie sollen Vorbild für andere sein, sich im fortgeschrittenen Alter einfach mal etwas zu trauen. Das liegt mir am Herzen", betont sie. So bunt gemischt die Künstler, so vielfältig ist auch die Ausstellung: Portraits, Landschaften, Blumen, Bauernmalerei, Skizzen, Schnitzereien und gehämmerte Skulpturen sollen die Besucher begeistern.
Blumen und Landschaften Die 89-jährige Elsa Schuhmann ist die Zweitälteste unter den Ausstellern. Sie ist die Witwe von Schreinermeister Friedel Schuhmann. Als ihr Mann in Ruhestand ging, fing sie im Alter von 60 Jahren an zu malen. "Wenn ich malte, stand mein Mann gleich hinten dran und machte den Rahmen passend zum Bild", erinnert sie sich. Sie malt am liebsten Blumen und Landschaften. Fotos dienen ihr dazu als Anhaltspunkt. Viele ihrer Werke zieren ihr Zuhause, unzählige hat sie aber schon an Familie und Freunde verschenkt.
Das eine oder andere Gemälde hat sie auch schon verkaufen können. "Man sollte sich die Ausstellung unbedingt anschauen, sie hat viel Arbeit gemacht", betont die rüstige Rentnerin. "Mal sehen, wie die Besucher reagieren", ist sie sehr gespannt.
Karl Möller aus Motten präsentiert am Wochenende seine Schnitzarbeiten im Tennishaus. Der 74-Jährige schnitzt mit Vorliebe Gesichter in Wurzeln oder verwandelt Baumstämme gekonnt in Brunnen und Bänke. Seit etwa 30 Jahren geht er diesem Hobby nach, das er vorwiegend in den Wintermonaten betreibt. "Ich gehe mit meinen Schnitzereien eigentlich nicht auf Ausstellungen. Dafür sind die Sachen einfach zu schwer zu transportieren", sagt der gelernte Kunstbauschlosser. Seine Kunstwerke bringt er durch Mund-zu-Mund-Propaganda "an den Mann". Seine "Wurzelsepps" sind sogar in England und in den USA zu finden.
Für seine Nachbarin Lydia macht Karl Möller eine Ausnahme und wird - wie alle anderen Hobbykünstler - auch bei der offiziellen Ausstellungseröffnung am Freitag, 25. Juli um 18 Uhr anwesend ein.