Mit ihrem neuen Programm gastierte das Münchner Blechbläserquintett Harmonic Brass in der ausverkauften katholischen Stadtpfarrkirche Bad Brückenau.
Ihr neues Programm "Playlist" stellten die vier Herren mit Dame, das Blechbläserquintett Harmonic Brass aus München, am Samstagabend in der ausverkauften katholischen Stadtpfarrkirche Bad Brückenau seinem hiesigen Stammpublikum vor.
"Drücken....Hören...Genießen!", lautete der Untertitel im aktuellen Programm "Playlist". Hier haben die fünf Harmonic Brass'ler ihre persönlichen Lieblingsstücke zusammengestellt. Jedes Werk erzählt eine Geschichte. Ein klingendes Panoptikum der Harmonic Brass Vergangenheit. Mit diesen Stücken fuhr man zum ersten Mal in weit entfernte Länder, traf interessante Menschen oder hörte endlich das langersehnte "Ja!". "Playlist" gewährt einen tiefen Einblick in die schillernde Vergangenheit dieser fünf Ausnahmekünstler und ist gleichzeitig eine zeitlose, zu Herzen gehende Werkauswahl, so der offizielle Pressetext, der sich im Verlauf des Konzerts dann als mehr als treffend herausstellte.
Launige, kurzweilige Texte
Andreas Binder, Hornist der Gruppe und Conférencier des Quintetts, der das Eintrittsgeld allein wegen seiner launigen, kurzweiligen Texte wert ist, nutzte als roten Faden seiner Moderation verschiedene Briefe aus dem Postfach ihrer Geschäftsstelle. So einen Brief der Trompeterin Elisabeth Fessler an "ihr liebes Mozartle" oder sein eigener Brief an Rossini. Geschickt stellte er so die Musiker dem Publikum vor. Darunter auch das junge Ausnahmetalent Alexander Steixner aus Innsbruck als neues Ensemblemitglied an der Posaune. Er lernte das aktuelle Tourprogramm binnen drei Wochen auswendig - denn egal wie schwierig die Partitur auch ist, Notenpult und Notenblätter kennt man bei Konzerten von Harmonic Brass nicht.
Musikalischer Kopf der Gruppe ist Hans Zellner mit seinen Trompeten. Er bearbeitet und arrangiert alle Stücke für das Quintett. Heimspiel hatte wieder das Gründungsmitglied der Gruppe, der vormals in Eckarts lebende Tubist Manfred Häberlein.
Mit dem "Rondeau" von Jean-Joseph Mouret marschierten die Fünf von hinten in das mystisch beleuchtete Kirchenschiff ein. Ein Einzug, den sie schon in der Carnegie Hall in New York mit viel Gänsehaut zelebrierten.
Vollblutmusiker mit blindem Verständnis
Den Auftakt machte Johann Sebastian Bachs Orchestersuite in D-Dur mit den drei bearbeiteten Sätzen Ouverture, Air und Gigue. Bereits hier war deutlich zu hören, wie sich die fünf Vollblutmusiker blind verstehen. Rasantes Trompetenspiel, scharf wie Feuer, gab es beim folgenden "Der Hölle Rache" aus Mozarts "Zauberflöte" durch Fessler und Zellner, die auch die spritzigen Nuancen eines mundenden Sektes bei Mozarts "Champagnerarie" aus "Don Giovanni" setzten.
Die Suite "Gothique op.25" in vier Sätzen von Leon Boellmann, einem französischen Organisten und Komponisten, wurde von Hans Zollner geschickt für Bläser umarrangiert. Bei der Interpretation der Fünf meinte man, eine Orgel begleite die Bläserklänge.