Günter Nickel wirkt als Urlauberseelsorger in der Rhön

1 Min
Herzliche Begrüßung vor dem evangelischen Pfarramt am Auerhahnweg: Pastor Gerd Kirchner (rechts) heißt den Kur- und Urlauberseelsorger Günter Nickel willkommen. Der 77-Jährige ist bis Ende August in Bad Brückenau und wird auch Gottesdienste abhalten. Foto: Rolf Pralle
Herzliche Begrüßung vor dem evangelischen Pfarramt am Auerhahnweg: Pastor Gerd Kirchner (rechts) heißt den Kur- und Urlauberseelsorger Günter Nickel willkommen. Der 77-Jährige ist bis Ende August in Bad Brückenau und wird auch Gottesdienste abhalten.  Foto: Rolf Pralle

Während seines Aufenthalts wohnt Günter Nickel mit seiner Frau Ingeborg in einer Ferienwohnung im Staatsbad. Urlauberseelsorge ist für ihn nichts Neues.

"Ich habe mich schon lange auf diese Zeit gefreut" sagt Günter Nickel. Während seines Aufenthalts wohnt er zusammen mit seiner Frau Ingeborg in einer Ferienwohnung im Staatsbad. Urlauberseelsorge ist für ihn nichts Neues: "Das habe ich schon häufiger im Allgäu gemacht. Dort aber in der Regel jeweils für vier volle Wochen." Solange will der Geistliche, der sich seit Oktober 2001 im Ruhestand befindet, aus verschiedenen Gründen aber nicht mehr von Zuhause fort: "Unter anderem wartet ein großer Garten auf mich, dessen Pflege ich nicht komplett meinem Nachbarn aufbürden kann."


Wendepunkt im Leben

Nickel, der in Fürth geboren und in Zirndorf aufgewachsen ist, hatte als junger Mann eigentlich einen ganz anderen beruflichen Weg eingeschlagen. Als Buchdruckergehilfe war er in Nürnberg. Luzern und Edingburgh tätig. Relativ früh habe er aber eingesehen, dass sein Metier vor dem Hintergrund der sich rasch entwickelnden Technik nur wenig Zukunft haben würde. Und dann spielte noch ein anderer Umstand eine entscheidende Rolle. "Mit 25 Jahren fühlte ich mich berufen, in die Evangelische Missionsschule in Weissach im Tal einzutreten", blickt der Geistliche auf einen Wendepunkt in seinem Leben zurück.
Nach der theologischen Ausbildung war er drei Jahre als Gemeindehelfer tätig. Nach der einjährigen Vikarszeit ging es dann ins ferne Ausland. Nickel arbeitete fast neun Jahre als Pastor in Uruguay im Dienste der "Evangelischen Kirche am Rio de la Plata". Nach seiner Rückkehr 1981 war er bis zu seinem Ruhestand als Pfarrer in Württemberg tätig, hauptsächlich in der Gemeinde Wippingen bei Ulm.


Neue Kontakte

Geblieben ist dem Pfarrer i. R. bis zum heutigen Tage die Freude auf neue Kontakte mit den Gläubigen. So übernimmt er gelegentlich Vertretungsdienste in den Kirchenbezirken Blaubeuren und Bad Urach. Da er noch nie in der Rhöner Gegend war, ist er sehr gespannt auf die Gespräche mit Einheimischen und Gästen. Darüber hinaus wird er auch Gottesdienste in der Friedenskirche im Georgi-Kurpark und in der Christuskirche im Staatsbad halten.
Und wie ist so sein erster Eindruck vor Ort? "Das sind hier zwar nicht die Alpen, aber die Gegend hat auch durchaus ihren Reiz", verrät Nickel mit einem Schmunzeln. Er habe sich jedenfalls intensiv auf seinen Aufenthalt vorbereitet und dabei auch viel über die geografischen Gegebenheiten in Erfahrung gebracht.
Die Besuche von Kur- und Urlauberseelsorgern in den verschiedenen Gemeinden haben nach Auskunft des evangelischen Pfarrers von Bad Brückenau, Gerd Kirchner, eine lange Geschichte. Hintergrund war früher die Tatsache, dass gerade in den Sommermonaten viele Gäste in den Badeorten waren, das kirchliche Stammpersonal aber gleichzeitig woanders Ferien machte.
Um diese Vakanzen auszugleichen, kamen regelmäßig Seelsorger aus anderen Regionen. Heute sei das alles zwar nicht mehr so gravierend, hat Kirchner festgestellt, trotzdem halte die Kirche an dieser liebgewonnenen Tradition fest.