Großer Andrang bei Impftag in Bad Brückenau: Schlange von der Georgi-Kurhalle bis in die Ludwigstraße

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Geduldig warteten viele Impfwillige am Samstag vor der Georgi-Kurhalle in Bad Brückenau. Dort wurden bei einem eigens organisierten Impftag knapp 1200 Impfdosen verabreicht. Foto: Hartmut Bös
Geduldig warteten viele Impfwillige am Samstag vor der Georgi-Kurhalle in Bad Brückenau. Dort wurden bei einem eigens organisierten Impftag knapp 1200 Impfdosen verabreicht. Foto: Hartmut Bös

Knapp 1200 Impfdosen wurden am Samstag in der Bad Brückenauer Georgi-Kurhalle verimpft. Der immense Zuspruch überraschte auch die Organisatoren.

Der Impftag in der Bad Brückenauer Georgi-Kurhalle stieß auf große Nachfrage: Knapp 1200 Menschen ließen sich dort am Samstag ihre Booster- oder auch ihre Erstimpfung gegen das Coronavirus verabreichen. "Es war wirklich toll, eine ganz gelungene Geschichte", bilanziert Stadträtin Eva Reichert-Nelkenstock (Grüne).

Um 9 Uhr, bereits eine Stunde vor dem ursprünglich geplanten Beginn, ging es aufgrund des Andrangs mit den Impfungen los. Bis kurz vor Mittag waren dann bereits über 500 Impfdosen an den Mann oder die Frau gebracht worden, wie die Stadträtin berichtet.

Große Nachfrage nach Corona-Impfungen

Sie und ihr Mann waren es, die den Stein ins Rollen gebracht hatten. Genau zwei Wochen vor der Aktion habe sie zusammen mit ihrem Mann beim Frühstück gesessen und dieser habe von der großen Nachfrage nach Corona-Impfungen in seiner Hausarztpraxis berichtet und sich gefragt, wie er dieser parallel zum normalen Praxisalltag gerecht werden könne. Im weiteren Verlauf des Frühstücks entstand schließlich die Idee eines großen Impftags in der Kurstadt.

Sie habe dann zunächst Bürgermeister Jochen Vogel (CSU) kontaktiert, berichtet Reichert-Nelkenstock. Dieser habe sofort Zustimmung signalisiert, woraufhin die Stadträtin ihre Kolleginnen aus dem Gremium für die Organisation des Impftags mit ins Boot holte. Auch die Stadtratskollegen packten mit an.

Es sei quer über alle Fraktionen hinweg zusammengearbeitet worden, berichtet ihr Partei- und Stadtratskollege Hartmut Bös. Reichert-Nelkenstocks Mann wiederum schloss sich mit den anderen Hausarztpraxen in Bad Brückenau kurz. Alle sagten zu, bei der Aktion mitzumachen.

Feuerwehr, Rotes Kreuz und viele weitere Helfer

"Das hat dann so seinen Gang genommen", erzählt die Stadträtin rückblickend. Der Hausmeister der Georgi-Kurhalle habe sich engagiert miteingebracht. Auch die Stadtverwaltung kam dem Vorhaben entgegen. Schließlich wurden für den Impftag selbst zahlreiche Helferinnen und Helfer gefunden.

"Es sollte ja niemand den ganzen Tag in der Kälte stehen. Aber am Ende hatten wir sogar mehr Helfer als wir gebraucht haben. Viele wollten gar nicht gehen. Es war eine wirklich gute Stimmung." Die Feuerwehr übernahm Absperrungen und Wegeleitung, das Rote Kreuz die Nachbetreuung der Geimpften.

Die Menschen indes, die zum Impfen kamen, seien sehr dankbar gewesen und hätten sich ohne zu Meckern angestellt, berichtet Reichert-Nelkenstock. Die Schlange reichte dem Vernehmen nach teilweise von der Georgi-Kurhalle bis in die Ludwigstraße hinein. Es habe aber niemand viel länger als eine halbe Stunde warten müssen, erklärt die Stadträtin.

Viele Menschen seien auch von außerhalb angereist, um sich impfen zu lassen. So etwa aus Hammelburg, dem weiteren Landkreis Bad Kissingen oder zum Beispiel dem Landkreis Fulda.

Circa 15 Prozent Erstimpfungen

Einige ließen sich dabei erstmals gegen das Coronavirus impfen, wie Reichert-Nelkenstock berichtet. Bei den Impfungen, die die Praxis ihres Mannes verabreicht habe, habe am Impftag der Anteil der Erstimpfungen bei etwa 15 Prozent gelegen. Dass sich neben den Booster-Impfungen auch einige zur Erstimpfung entschlossen hätten, habe alle sehr gefreut, sagt Hartmut Bös.

Verimpft wurde bei der Aktion hauptsächlich der Impfstoff von Biontech/Pfizer. Da die Nachfrage so groß war, habe man kurzerhand über das Bad Kissinger Impfzentrum noch 200 Dosen Moderna nachbestellt, erzählt Reichert-Nelkenstock.

Im Vorhinein hatte bei der Aktion auch die Frage im Raum gestanden: "Wie viel traut man sich zu bestellen?" Ihr Mann habe zunächst über seine Praxis 300 Dosen bestellen wollen. Reichert-Nelkenstock erinnert sich noch, dass sie daraufhin gefragt habe: "Was, so viel?" Sie lacht. Letztendlich bestellte das Praxisteam sogar wesentlich mehr Impfstoff.

Wären viele Dosen übrig geblieben, hätte man diese auch ans Impfzentrum weitergeben können, sagt die Stadträtin. Zehn übrige Dosen waren es am Ende, die knapp 1200 Impfungen weit mehr als erwartet. "Mein Mann meinte, dass er in seinen kühnsten Träumen vielleicht mit 900 gerechnet hat."