Geroda muss nur noch 8000 Euro abbezahlen

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Finanziell hat der Markt Geroda seine Hausaufgaben gemacht. Im nächsten Jahr wird der Schuldenstand voraussichtlich bei Null sein. Für die Sanierung der Ortsdurchfahrt werden 60.000 Euro in den Haushalt aufgenommen.
Finanziell hat der Markt Geroda seine Hausaufgaben gemacht. Im nächsten Jahr wird der Schuldenstand voraussichtlich bei Null sein. Für die Sanierung der Ortsdurchfahrt werden 60.000 Euro in den Haushalt aufgenommen.
Archiv/Marion Eckert

Der Markt hat seine Hausaufgaben gemacht und kann nächstes Jahr die schwarze Null schreiben, wenn nichts dazwischen kommt....

Der Markt Geroda wird im nächsten Jahr schuldenfrei sein, vorausgesetzt der Haushalt und die Planung lassen sich so umsetzen, wie derzeit vorgesehen. Kämmerer Steffen Schneider stellte dem Gemeinderat die aktuellen Zahlen vor. Zu Beginn des Jahres 2022 habe Geroda Schulden in Höhe von 15.958 Euro, was eine Pro-Kopf-Verschuldung von 9,94 Euro ergebe.

Für das laufende Jahr sei keine Kreditaufnahme vorgesehen, so dass voraussichtlich Ende des Jahres noch 8000 Euro Schulden zu Buche stehen, die 2023 abgezahlt werden. Auch für die nächsten Jahre, zumindest bis 2025, seien keine Kreditaufnahmen vorgesehen. Diese Planung sei allerdings nur möglich, wenn keine größeren Einnahmeausfälle entstehen und für die bisher eingeplanten Investitionen keine höheren Ausgaben anfallen.

Weniger Einwohner

In Geroda leben 506 Personen, in Platz 286, aufgeteilt nach Geschlecht sind es 407 Männer und 385 Frauen. Mit 792 Bürgerinnen und Bürgern ist der Markt Geroda erstmals unter die 800er Marke gerutscht.

Im Jahr 2021 konnte ein Überschuss von 287.737 Euro erzielt werden, welcher der allgemeinen Rücklage zugeführt wurde. Die Rücklagen des Marktes Geroda betrugen zu Beginn des Jahres 2022 3.197.785 Euro. Für dieses Jahr ist eine Rücklagenentnahme in Höhe von 654.200 Euro vorgesehen. Der Verwaltungshaushalt umfasst in diesem Jahr 1.560.400 Euro, der Vermögenshaushalt 1.702.200 Euro, was ein Gesamtvolumen von 3.262.600 Euro ergibt.

Zu den größten Einnahmen im Verwaltungshaushalt gehören der Einkommenssteueranteil mit 418.500 Euro, die Schlüsselzuweisung mit 396.400 Euro und die Gewerbesteuer mit 85.000 Euro.

Auf der Ausgabenseite im Verwaltungshaushalt stehen Personalausgaben mit 454.500 Euro, die Kreisumlage mit 349.600 Euro und die Verwaltungsgemeinschaftsumlage mit 140.900 Euro. Um den Verwaltungshaushalt auszugleichen müssen aus dem Vermögenshaushalt 24.900 Euro zugeführt werden.

Zu den in 2022 geplanten Investitionen zählen die Sirenenumrüstung für 12.000 Euro, die Gestaltung des Löschweihers in Platz für 18.000 Euro, 157.000 Euro für den Erwerb unbebauter Grundstücke und 25.000 Euro für Straßenerneuerung. 12.000 Euro stehen für kommunale Investitionskostenzuschüsse für die Revitalisierung der Ortskerne im Haushalt.

Für zukünftige Maßnahmen wie eine Sanierung der Ortsdurchfahrt Platz in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Bauamt Schweinfurt liege noch keine Kostenschätzung vor. Auf Seiten der Gemeinde werde mit Arbeiten im Bereich Wasserleitung, Hausanschlussschieber, Kontrolle des Mischwasserkanals und möglicherweise Arbeiten am Gehsteig und den Bordsteinen zu rechnen seien. In den Haushalt wurden hierfür 60.000 Euro aufgenommen.

Mittel für Verbesserungen an der Kläranlage für Sandfang und Rechenanlage sowie die Mischwasserbehandlung wurden bereits mit Schätzkosten in die Finanzplanung aufgenommen. Der Markt Geroda hat im November 2018 die Aufnahme ins Dorferneuerungsprogramm beim Amt für ländliche Entwicklung beantragt. Auch hieraus können sich Projekte ergeben, die finanzielle Mittel erfordern. Da weder die Projekte noch der Finanzbedarf derzeit absehbar seien, seien auch keine Mittel hierfür eingestellt.

Für ein Dorfgemeinschaftshaus seien 5000 Euro für eine Planung vorgesehen. Konkrete Festlegungen für einen möglichen Neubau seien noch nicht getroffen worden.

Faktoren: Pandemie und Krieg

Zusammenfassend bezeichnete der Kämmerer die Finanzlage des Marktes Geroda als gut. Allerdings sei die Gemeinde auf Einnahmen aus dem Finanzausgleich angewiesen. Sowohl die Corona-Pandemie als auch der Krieg zwischen Russland und der Ukraine und damit verbundene steigende Energiekosten seien Faktoren, die sich künftig auch auf die kommunalen Finanzen auswirken werden. "Über Nacht" sei eine neue Ära angebrochen, die die finanzielle Ausstattung von Kommunen nachhaltig beeinflussen werde.