Beim Sebastianstag auf dem Kreuzberg standen nicht nur Klosterbier und Haxen im Mittelpunkt. Es gab auch nachdenkliche Worte im Gottesdienst.
"Wenn die Wald- und Forstleute ihren Schutzpatron, den Heiligen Sebastian auf dem Kreuzberg ehren, herrscht Ausnahmezustand. Wo findet man an einem Montag um 10.30 Uhr ein Gotteshaus so voll besetzt? Ich bin sprachlos." Gotthard Schwender (Gräfendorf), der seit zwölf Jahren die Organisation des Sebastianstages übernimmt, freute sich das ungebrochene Interesse und die Begeisterung der Wald- und Forstleute an dieser traditionsreichen Veranstaltung. Es war die 49. Sebastiansmesse, die gefeiert werden konnte.
Anton Räder aus Unterweißenbrunn hatte die Tradition auf dem Kreuzberg einst im Leben gerufen. Doch dass am Sebastianstag Axt und Säge ruhen, um dem Schutzheiligen für ein unfallfreies Jahr zu danken und ihn weiterhin um Schutz zu bitten, stammt aus alter Väter Zeit.
Übervolle Kirche
Dass die Waldarbeiter und Forstleute den freien Tag aber nicht nur zum einem Ausflug zum Klosterbier, zu Haxen und Schweinebraten nutzen, bewies die voll besetzte Kirche. Wieder einmal reichten die Sitzplätze nicht aus, viele mussten in den Gängen und im hinteren Bereich der Kirche mit einem Stehplatz vorlieb nehmen.
Als ein Zeichen, dass diese Veranstaltung einen hohen Stellenwert besitze, sei die Anwesenheit vieler Ehrengäste, Bürgermeister, Landräte und Forstbetriebsleiter zu werten, meinte Schwender und dankte allen für ihr Kommen. Ein besonderer Dank ging an die Betriebsleiter der Bayerischen Staatsforstbetriebe in Bad Brückenau, Bad Königshofen und Heigenbrücken, die es ihren Forstwirt-Auszubildenden ermöglichten, als Ministranten den Dienst am Altar zu übernehmen - natürlich in ihrer leuchtend orange-grünen Dienstkleidung. "Ich bin stolz darauf, dass wir erreicht haben, dass diese Tradition an die Jugend weitergegeben wird", so Schwender.
Bischöflicher Glanz
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In diesem Jahr war das Bläserquintett der Ehemaligen des Heeresmusikkorps 12 aus Veitshöchheim zum Kreuzberg gekommen, um den Gottesdienst musikalisch zu umrahmen. Aus Würzburg kam erstmals Weihbischof Ulrich Boom zur Sebastiansmesse auf den Kreuzberg. Pater Martin, der Guardian des Klosters, sprach von "Bischöflichem Glanz".
Boom versäumt es nicht, seine Verbundenheit zum Wald zum Ausdruck zu bringen, und auch ein wenig Fachwissen brachte er mit, habe er doch seinerzeit als Pfarrer in Partenstein rund 50 Hektar Wald über die Kirchenstiftung verwalten müssen. Gerne sei er mit den Forstleuten einmal im Jahr in den Wald gegangen, um sich über deren Arbeit zu informieren.
Auch mit jungen, angehenden Theologen sei er stets gerne im Wald unterwegs gewesen, um ihnen anhand der Vielgestaltigkeit des Waldes ein lebendiges Bild von Kirche zu vermitteln. "Der Wald ist mir ein liebes Bild geworden, auch wenn ich die Lichtungen und den weiten Blick bevorzuge", sagte er, fand aber auch hier gleich wieder eine Verbindung zum Wald, denn dieser ermögliche in seiner