Mit dem Fest der Kreuzerhöhung wurde das Patrozinium der  Klosterkirche am Kreuzberg gefeiert. Gleichzeitig ist dieses Fest auch  für den Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem das Patronatsfest. 
                           
          
           
   
          Aus den Komtureien St. Kilian Würzburg, Rabanus Maurus Fulda und St.  Heinrich und Kunigunde Bamberg, St. Bonifatius Walldürn, Maximilian  Kolbe, Frankfurt sowie  den Familiaren des Deutschen Ordens waren  Vertreter zum Kreuzberg gekommen, um die Kreuzerhöhung und somit das Patrozinium der  Klosterkirche am Kreuzberg zu feiern. Neben dem  Gottesdienst   nahmen sie auch an der Prozession rund um die Klosteranlage teil.
       
 Die festlich gewandeten Ritter und ihre Damen sind seit vielen Jahren  treue Gäste auf dem Kreuzberg. Die Ritter tragen weiße Ordensmäntel, die  Damen sind in schwarze Mäntel gehüllt und tragen Spitzentücher über dem  Haar.  Die Mäntel sind jeweils geschmückt mit dem roten fünffachen  "Jerusalemkreuz" als Ordenswappen. Die Familiaren des Deutschen Ordens  waren am schwarzen Mantel mit schwarzem Balkenkreuz auf weißem Schild zu  erkennen.
Schwerpunkt  Betreuung suchtabhängiger Menschen
 Der leitende Komtur Berthold Orschler stellte die Ordensgemeinschaften  zu Beginn des Gottesdienstes und ihre Aufgabenbereiche vor. "Sowohl der  Deutsche Orden, als auch der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem  sind aus einer spätmittelalterlichen Pilgerbewegung entstanden, deren  Anfänge bis in die Zeit der Kreuzzüge zurückreichen, wo sie als  Hospitalorden gegründet wurden." Mit ihrem Prinzip "Helfen, heilen,  wehren" rücken die Deutschordenritter die Armen, Kranken und  Benachteiligten in den Mittelpunkt ihres Wirkens. Ein besonderer  Schwerpunkt seines heutigen Wirkens sehe der Deutsche Orden in der  Betreuung suchtabhängiger Menschen.
Zahl der Christen sinkt
 Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem wurde vor 150 Jahren  (1868) von Papst Pius IX. zum einzigen päpstlichen Ritterorden erhoben.  "Unsere Gemeinschaft ist ein Laienorden, dem katholische Damen und  Herren sowie Geistliche angehören." Der Orden habe den besonderen  Auftrag vom Heiligen Vater, sich zum Wohle der Christen im Heiligen Land  einzusetzen und die christliche Lebensführung seiner Mitglieder zu  fördern. Dies geschehe durch das gemeinsame Gebet, durch Begegnungen mit  Christen im Heiligen Land ,aber auch durch Opfer. Im Mittelpunkt der  Spiritualität des Ritterordens stehe die Grabeskirche in Jerusalem als  Ort der Kreuzigung und der Auferstehung Jesu Christi. Vorrangiges Ordensziel sei die Förderung und Sicherung der religiösen  Heimat der Christen in ihrer angestammten Heimat. In den vergangenen  Jahren sank in Jerusalem die Zahl der Christen von 31.000 auf heute  12.000 Menschen. In Betlehem sank ihr Anteil von ehemals 80 auf nunmehr  20 Prozent. Eine besondere Aktualität gewinne dieser Auftrag durch die  angekündigte Absicht des israelischen Premiers Netanjahu, das Jordantal  in den Westbanks, also palästinensisches Territorium, annektieren zu  wollen. "Eine Zweistaatenlösung wäre damit endgültig vom Tisch." Der Ritterorden unterstütze im Heiligen Land, das sei im engeren Sinne  Israel, Palästina/Westjordanland, Jordanien und Syrien, den Bau und die  Unterhaltung von 60 Pfarreien, 42 Schulen, Kindergärten und Altenheimen  sowie die Ausbildung junger Menschen und direkte Hilfe für sozial  Schwache. Diese Hilfe komme nicht nur christlichen  Religionsgemeinschaften, sondern auch Muslimen zugute. Die Deutsche Statthalterei bringe jährlich über 1,7 Millionen Euro für  das Heilige Land auf. Insgesamt spendeten die Grabesritter in aller Welt  jedes Jahr mehr als zwölf Millionen Euro. Dem Ritterorden gehören  weltweit 30.000, in Deutschland 1400, Mitglieder an. Die deutsche  Statthalterei ist in sechs Ordensprovinzen und 38 regionale Komtureien  gegliedert.
Geheimnis des Kreuzes
 Zelebrant des Gottesdienstes war Domkapitular Jürgen Vordran  (Würzburg), der zugleich auch Prior der Komturei St. Kilian Würzburg  ist. Er sprach in seiner Predigt über die fünf Wundmale Jesus, die sich  im "Jerusalemkreuz", das auf den Ordensmäntel abgebildet ist,  widerspiegeln. Er bezeichnete sie als die Zeichen der Liebe Jesus zu den  Menschen, die zugleich Trost aber auch Auftrag für die Christen heute  seien. Wie der Apostel Thomas lade Jesus die Menschen ein, die Finger in  seine Wunde zu legen, um ihm, den Auferstandenen zu begegnen. Die  durchbohrten Hände reiche er jedem Menschen, um Schuld zu vergeben und  mit offenen Armen zu empfangen. In den geschundenen Menschen von heute  könne der geschundene Christus gesehen und erkannt werden. Und die  durchbohrten Füße seien Auftrag, dass den Menschen heute kein Schritt zu  schwer und Weg zu weit sein dürfe, um ihm nachzufolgen. Doch letztlich  könne man sich dem Geheimnis des Kreuzes und den Wunden Jesus ein Leben  lang nur versuchen anzunähern.