Exkursion mit dem Unimog

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Unimogs aus ganz unterschiedlichen Baujahren kamen zusammen. Fotos: Sebastian Schmitt-Matthea
Unimogs aus ganz unterschiedlichen Baujahren kamen zusammen. Fotos: Sebastian Schmitt-Matthea
Bei der Besichtigung der Osterburg.
Bei der Besichtigung der Osterburg.
 

Die Ruine Osterburg war das Ziel der Rhöner Unimogfreunde.

"Das war dieses Jahr schon etwas ganz Besonderes", freute sich Karl-Heinz Neißer aus Oberwildflecken, einer der Organisatoren des jährlichen Unimogtreffens. Mit 25 dieser "Universal-Motor-Geräte" aus ganz unterschiedlichen Baujahren machten sich die Rhöner Unimogfreunde erstmals zu einer Exkursion auf die nahe gelegene Ruine Osterburg auf. "Selbst viele Einheimische kennen diese Ruine und den tollen Ausblick noch gar nicht. Daher war es für alle ein tolles Erlebnis", ist Neißer überzeugt.
Im Januar des Jahres 2005 hatten sich 30 geschichtlich interessierte Rhöner zusammengefunden, um die Ruine der Osterburg vor dem endgültigen Verfall zu retten. Die "Freunde der Osterburg" wollten die Ruine in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Bischofsheim, dem Landesamt für Denkmalpflege, dem Burgenforscher Dr. Joachim Zeune und weiteren Fachbehörden sanieren und in Form eines dauerhaften Burgenlehrpfades der Öffentlichkeit zugänglich machen. In jahrelanger Arbeit wurde Schutt entsorgt beziehungsweise verwendbares Material wieder eingebaut. Längst ist die ursprüngliche Größe der ehemaligen Burganlage wieder gut erkennbar und vor allem begehbar.
Südwestlich von Bischofsheim, etwa auf halbem Weg zum Kreuzberg, findet man auf einem Basaltkegel die Osterburg, über deren Namen bis heute gerätselt wird. Auch zahlreiche Sagen ranken sich in der Rhön um das Bauwerk. Fest steht, dass die recht abseits gelegene Burg eine Grenzfestung gegen das Hochstift Fulda und zudem eine Art Militärbasis im Streit um das Dammersfeld gewesen sein muss. Es fehlen allerdings Urkunden, aus denen man Genaueres herauslesen könnte. Um das Jahr 1200 tauchen erste urkundliche Erwähnungen auf.
Die Osterburger "Bewohner" lagen jedenfalls im Streit mit dem Fürstabt von Fulda. Anlass waren Vermögensrückforderungen des Klosters Fulda. Nach Auffassung der Ritter allerdings waren die Urkunden Fälschungen zugunsten der Fuldaer.
Hinweise auf ein Niederbrennen der Burg oder eine kriegerische Vereinnahmung gibt es nicht. Ausgrabungen ergaben, dass die Burg auch später noch bewohnt und mehrmals erweitert worden war. Auch die in der Region bekannte Sage von einem Tunnel nach Frankenheim konnte nicht bestätigt werden, da ein derart langer Tunnel durch den Rhöner Basalt bautechnisch schlicht nicht zu realisieren gewesen wäre.
Nach der historischen Exkursion machten sich die Unimog-freunde wieder auf den Weg zum Sportplatz des SCK Oberwildflecken, wo die Geselligkeit und der Erfahrungsaustausch im Mittelpunkt standen. Glück hatten die Rhöner mit dem Wetter, denn der Regen setzte erst nach der Exkursion ein.