Er war eine tatkräftige Stütze der Truppe

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Der dienstälteste Feuerwehrmann des Truppenübungsplatzes Wildflecken, Heinrich Mai (2. von rechts), geht in den Ruhestand. Im Beisein seiner Kameraden wurde der 65-Jährige von Oberstleutnant Roman Jähnel (rechts) und Hauptbrandmeister Frank Kuchler (3. von rechts) offiziell aus dem Berufsleben verabschiedet.Foto: Rolf Pralle
Der dienstälteste Feuerwehrmann des Truppenübungsplatzes Wildflecken, Heinrich Mai (2. von rechts), geht in den Ruhestand. Im Beisein seiner Kameraden wurde der 65-Jährige von Oberstleutnant Roman Jähnel (rechts) und Hauptbrandmeister Frank Kuchler (3. von rechts) offiziell aus dem Berufsleben verabschiedet.Foto: Rolf Pralle

Für ihn war der Beruf auch Berufung. Mit Heinrich Mai wurde das dienstälteste Mitglied der Bundeswehrfeuerwehr in den Ruhestand verabschiedet.

"Der kennt den Truppenübungsplatz ja wie seine Westentasche", heißt es immer wieder, wenn die Sprache auf Heinrich Mai kommt. Und gern bestätigt der gebürtige Gersfelder, der heute in Haselbach wohnt, diese Aussage. "Es gibt wohl keine Ecke auf dem Areal, in der ich noch nicht gewesen bin", blickt der 65-Jährige auf eine Vielzahl von Einsätzen zurück.

Die detaillierte Kenntnis der lokalen Gegebenheiten kommt allerdings nicht von ungefähr. Schließlich war der gelernte Kfz-Mechaniker sowohl bei den amerikanischen als auch bei den deutschen Streitkräften tätig. Als Baumaschinenführer arbeitete er seit Mitte 1981 bei der US-Armee in Wildflecken und kurze Zeit auch in Schweinfurt, bis die Amerikaner aus der Marktgemeinde abzogen.

Nach der Einstellung bei der Truppenübungsplatzfeuerwehr Wildflecken im Oktober 1994 standen neben dem "Tagesgeschäft" gleich etliche Lehrgänge auf dem Dienstplan. "Diese Fortbildungen haben eine Menge gebracht", erinnert sich Mai, der sich in seiner Freizeit durch regelmäßigen Kraftsport fit hält. Und beim Übungsleiterseminar an der Bundeswehr-Sportschule in Warendorf konnte er seinerzeit sogar das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Im Vordergrund der Unterweisungen standen über die Jahre aber natürlich in erster Linie technische Dinge von der Überprüfungsfahrt bis hin zur Ölschadens- und Brandbekämpfung.

Bei einer kleinen Feierstunde im Kreise der Feuerwehrkameraden würdigte der Kommandeur der Bereichstruppenübungsplatz-Kommandantur Süd, Oberstleutnant Roman Jähnel, den zukünftigen Ruheständler als "Mann des alten Schlages". Mai sei in vielerlei Hinsicht eine tatkräftige Stütze gewesen. Der Feuerwehrmann habe einfach immer ohne Zögern sofort da mit angepackt, wo er gebraucht wurde. Auch bei den Kollegen erfreut sich der dreifache Familienvater großer Wertschätzung: "Seine Art kam bei allen immer sehr gut an".

Und dass es Mai selbst auch bei der Truppe gefallen hat, beweist eine für die heutige Zeit durchaus nicht selbstverständliche Tatsache. "Obwohl er nach der Regelarbeitszeit schon mit 63 Jahren in den Ruhestand hätte gehen können, hat er einfach noch zwei Jahre freiwillig angehängt", machte der Leiter der Bundeswehrfeuerwehr Wildflecken, Hauptbrandmeister Frank Kuchler, deutlich. Neben vielen anderen hervorragenden Eigenschaften schätze er an seinem nun ehemaligen Mitarbeiter besonders, "dass man sich auf den Heinrich in jeder Minute verlassen kann".

Bei der Entlassung aus dem Berufsleben gab es für Mai von den Vorgesetzten die obligatorische Urkunde und ein Präsent. Damit war es aber noch nicht getan, denn eine besondere Überraschung steht noch aus. "Zum Abschied kutschieren wir Heinrich Mai mit dem Waldbrandfahrzeug vom Truppenübungsplatz bis vor seine Haustür nach Haselbach", verspricht Kuchler.