Entscheidung fällt am 2. Oktober

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Nach der Wahl ist vor der Wahl, heißt es für Thomas Henfling (links) und Daniel Klee, die am 2. Oktober in Sinntal in die Stichwahl gehen.
Nach der Wahl ist vor der Wahl, heißt es für Thomas Henfling (links) und Daniel Klee, die am 2. Oktober in Sinntal in die Stichwahl gehen.
Tim Bachmann

Bei der Bürgermeisterwahl in Sinntal gehen Thomas Henfling und Daniel Klee in die Stichwahl.

Für Thomas Henfling (37, parteiunabhängig) und Daniel Klee (36, BWG) geht der Wahlkampf in eine Extrarunde. Nach einem spannenden Wahlabend steht fest: Es geht in die Stichwahl. Für SPD-Kandidat Jochen Koppel (55) verlief die Wahl hingegen ernüchternd, er schied am Ende mit 12,29 Prozent im ersten Wahlgang aus.

Jochen Koppel (SPD) zeigt sich zwar enttäuscht, aber auch als fairer Sportsmann: "Sinntal hat sich entschieden. Natürlich bin ich etwas enttäuscht, aber das Leben geht weiter. Ich wünsche den beiden Kandidaten alles Gute." Zufrieden zeigt sich Noch-Bürgermeister Carsten Ullrich (SPD): "59 Prozent Wahlbeteiligung sind für Sinntal ein guter Wert. Bei meiner letzten Wahl waren es, glaube ich, 33 Prozent. Wir haben einen fairen Wahlkampf gesehen. Und die Ehrenamtlichen in den Wahllokalen haben einen super Job gemacht."

Die Sinntaler hatten die Möglichkeit, die Ergebnisse der Bürgermeisterwahl in der Sterbfritzer Mehrzweckhalle zu verfolgen. Etwa 75 Bürger nutzten dies.

Thomas Henfling ist "mehr als zufrieden. Das Ergebnis ist knapp. Ich werde jetzt nochmal zwei Wochen Vollgas geben", sagt er. Das wird sicherlich auch Daniel Klee: "Die Karten werden jetzt neu gemischt. Ich will weiterhin Bürgermeister werden. Und ich werde alles daran setzen, die Bürgerinnen und Bürger von mir zu überzeugen." Die Stichwahl findet am Sonntag, 2. Oktober, statt. Dann entscheidet sich, wer in Sinntal auf Carsten Ullrich folgen wird. Bis dahin sind die beiden Kandidaten sowohl bei eigene Veranstaltungen als auch bei offiziellen Festen in Sinntal unterwegs, um für sich und ihr Konzept zu werben.

Im ersten Wahlgang am Sonntag konnten sowohl Klee als auch Henfling einige Ortsteile klar für sich gewinnen. In anderen Dörfern wie Sannerz, Weiperz und Züntersbach konnte keiner der drei Kandidaten die 50-Prozent-Hürde überwinden. Thomas Henfling will den Wahlkampf dennoch in allen Ortsteilen gleich halten. "Ich muss aber schauen, wo Potenzial besteht. Und ich ruhe mich natürlich nicht auf den Orten aus, in denen ich die meisten Stimmen bekommen habe." Zudem hat Henfling im Blick, wie sich die Stimmen für den ausgeschiedenen Kandidaten Jochen Koppel (SPD) nun verteilen. Daniel Klee hat vor, einen klaren Fokus auf die "unentschlossenen" Ortsteile zu legen. Aber auch in anderen Dörfern will der BWG-Kandidat "in die Offensive gehen".

Unmut nach Internetpost

Für Aufsehen sorgte am Wahlsonntag eine Veröffentlichung in den sozialen Medien, die für die Wahl eines bestimmten Kandidaten warb. Einige Äußerungen in diesem Post konnten leicht als gegen andere Kandidaten gerichtet verstanden werden. Der Vorfall wurde jedoch noch am Sonntagabend mit den betroffenen Kandidaten geklärt, da der Urheber der Nachricht seinen Fehler schnell erkannt und den Post bereits nach kurzer Zeit wieder gelöscht hatte.

Klaren Unmut gegen mehrere Kandidaten gab es Ende der vergangenen Woche hingegen außerhalb der sozialen Netzwerke. So wurden in Altengronau, Neuengronau und Breunings offenbar in der Nacht zu Freitag Wahlplakate mehrerer Anwärter auf das Bürgermeisteramt entfernt. "Ich gehe nicht davon aus, dass es der Wind war, sonst hätten sie noch irgendwo in der Nähe gelegen", so Henfling.

Auch Daniel Klee musste "in Neuengronau und Altengronau nachplakatieren". Es bleibt zu hoffen, dass der Endspurt bis zur Stichwahl so fair bleibt wie in den vergangenen Monaten und die Geschehnisse der jüngsten Vergangenheit negative Ausnahmen darstellen. tim, mln