Wildflecken: Ein Unterfranke kehrt zurück

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Brigadegeneral Michael Matz (rechts) übergab Oberstleutnant Roman Jähnel die Verantwortung für seine neue Aufgabe als Kommandeur. Das Heeresmusikkorps Veitshöchheim begleitete den Appell. Foto: Ulrike Müller
Brigadegeneral Michael Matz (rechts) übergab Oberstleutnant Roman Jähnel die Verantwortung für seine neue Aufgabe als Kommandeur. Das Heeresmusikkorps Veitshöchheim begleitete den Appell. Foto: Ulrike Müller
Nach der Übergabe: Oberstleutnant Roman Jähnel (v. l.), Brigadegeneral Michael Matz und Major Christoph Peschel, der als Kommandant der Rhön-Kaserne übergangsweise die Kommandantur Süd geführt hatte. Foto: Ulrike Müller
Nach der Übergabe: Oberstleutnant Roman Jähnel (v. l.), Brigadegeneral Michael Matz und Major Christoph Peschel, der als Kommandant der Rhön-Kaserne übergangsweise die Kommandantur Süd geführt hatte. Foto: Ulrike Müller
 
Brigadegeneral Michael Matz; Foto: Ulrike Müller
Brigadegeneral Michael Matz; Foto: Ulrike Müller
 
Blumen zum Dank: Roman und Heike Jähnel, rechts Brigadegeneral Michael Matz; Foto: Ulrike Müller
Blumen zum Dank: Roman und Heike Jähnel, rechts Brigadegeneral Michael Matz; Foto: Ulrike Müller
 
Viele Gäste waren zum Appell gekommen. Foto: Ulrike Müller
Viele Gäste waren zum Appell gekommen. Foto: Ulrike Müller
 

Mit Oberstleutnant Roman Jähnel rückt ein Oerlenbacher an die Spitze der Truppenübungsplatzkommandantur Süd auf.

Pünktlich zum Appell zeigt sich der Rhöner Winter von seiner besten Seite. Bei strahlendem Sonnenschein, blauem Himmel und klarem Blick auf den verschneiten Kreuzberg nehmen die Soldaten in der Turnhalle Aufstellung. Die Zeremonie findet drinnen statt - zum einen aus Rücksicht auf die Gäste, zum anderen damit die Ventile der Instrumente des Heeresmusikkorps Veitshöchheim nicht zufrieren.

Locker führt Brigadegeneral Michael Matz, General Standortaufgaben Berlin, durch den Appell. Es ist ein guter Tag für die Rhön-Kaserne in Wildflecken, denn mit der Übergabe geht eine Zeit wechselnder Kommandeure zu Ende. Zuletzt wurde der wichtige Posten - von der Truppenübungsplatzkommandantur Süd aus wird der gesamte süddeutsche Raum geleitet - übergangsweise von Major Christoph Peschel übernommen, der in erster Linie als Kommandant der Rhön-Kaserne eingesetzt ist.


Dank für Auslandseinsätze

Matz lobt die Umsicht, den hohen persönlichen Einsatz und die fachlichen Kenntnisse, mit denen Peschel dieser Aufgabe nachgekommen sei. "Klagen haben mich nicht erreicht. Herr Peschel, alles richtig gemacht!", sagt Matz. Der Angesprochene nickt kurz, dann wendet sich Matz dem Neuen zu. "Jähnel ist in Unterfranken kein Unbekannter", betont Matz und geht auf wichtige Stationen im Leben des Oberstleutnants ein (siehe unten). Insbesondere für das Engagement während der sechs Auslandseinsätze bedankt sich Matz ausdrücklich. Er schließt - und der Satz fällt nicht nur einmal an diesem Tag - mit den Worten "Oberstleutnant Roman Jähnel ist auf dem neuen Dienstposten der richtige Mann am richtigen Platz".


Viele Gäste gekommen

Dann lässt Christoph Peschel die Truppe stillstehen. Dieser Teil ist nicht vorgesehen im offiziellen Teil, eigentlich. Öffentlich verkündet Matz die Einstufung Jähnels in eine höhere Besoldungsgruppe. Der ist sichtlich überrascht von der Auszeichnung. "Ich hätte frühestens in einem Jahr damit gerechnet", sagt Jähnel nach dem Appell. Überhaupt sei die Zeremonie ein besonderer Moment für ihn gewesen. "Als Kommandeur eine Truppe zu führen, das ist eine hohe Auszeichnung."

Beim anschließenden Empfang vergisst der Brigadegeneral nicht, der Ehefrau des neuen Kommandeurs einen Blumenstrauß zu überreichen. Zudem lobt er die große Zahl an Gästen. "Das spricht für die Verankerung der Bundeswehr in der Region", zeigt sich der Mann aus Berlin beeindruckt. Nun ist es an Jähnel, selbst ein paar Worte an die Gäste zu richten.


Bürgermeister ergreift das Wort

Die Chance, zurück in die Heimat versetzt zu werden, sei relativ gering gewesen, sagt er. Als im Oktober die Aufgabe an ihn herangetragen worden sei, habe er mit seiner Frau Heike gesprochen. Sie habe es ihm überlassen, ob er die Herausforderung annehmen wolle, auch wenn das eine Wochenend-Ehe bedeuten würde. "Ich danke dir für deine volle Rückendeckung und vorbehaltlose Unterstützung", sagt er und überreicht ihr ebenfalls Blumen. Ein Kuss, dann schildert Jähnel die Beweggründe seiner Entscheidung und spricht über die Verantwortung, die der Posten mit sich bringt.

Zuletzt springt Wildfleckens Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW) beherzt hinters Rednerpult. Er sichert Roman Jähnel die Unterstützung der Gemeinde zu. "Wildflecken steht zur Bundeswehr." Man sei stolz darauf, Garnisonsstandort zu sein. Die Kommune sei aber auch auf die Bundeswehr und die vielen Soldaten angewiesen. "Sie haben die Franken bis in den Himmel gelobt", schließt Kleinhenz seine kurze Rede. "Hier oben sind wir Rhöner. Das sind die besten Franken!"


Zur Person: Oberstleutnant Roman Jähnel

Herkunft Roman Jähnel ist ein gebürtiger Unterfranke. Er kam 1968 in Bad Kissingen zur Welt und stammt aus Oerlenbach. Er ist mit Heike Jähnel verheiratet, die beiden haben einen Sohn. Der Lebensmittelpunkt der Familie liegt heute in Havelberg in Sachsen-Anhalt.

Laufbahn 1989 trat Jähnel in die Bundeswehr ein und absolvierte seine Grundausbildung in Volkach. Nach Stationen unter anderem in Hammelburg, Regensburg, Volkach, Wittstock, Kaufbeuren, Veitshöchheim und Klietz war er von 2005 bis 2008 stellvertretender Kommandeur des Truppenübungsplatzes (TrÜbPl) Baumholder und von 2012 bis 2014 in gleicher Position auf dem TrÜbPl Klietz. Zuletzt wurde Jähnel als stellvertretender Kommandeur und Leiter der Abteilung Führung des Bereichs Truppenübungsplatzkommandantur Ost eingesetzt.

Auslandseinsätze Sechsmal war Roman Jähnel im Ausland, und zwar im Kosovo, in Afghanistan und in Mali. Jeder Einsatz dauerte mehrere Monate.