Das MAB Nationalkomitee tagte in der Rhön. In einem Gespräch informierte der Vorsitzende über die Tagung und speziell über das  Biosphärenreservat Rhön.
                           
          
           
   
          Die UNESCO Biosphärenreservate in Deutschland, Europa  und weltweit sind eng miteinander vernetzt. Jedes Land, das sich am  MAB-Programm  "Der Mensch und die Biosphäre" beteiligt, verfügt über ein  nationales Gremium, das als Bindeglied zwischen internationaler und  nationaler Ebene fungiert. Das Deutsche MAB- Nationalkomitee setzt sich aus 17 Personen aus  Wissenschaft und Praxis zusammen.  Die ausgewählten Experten haben  einschlägige Erfahrungen in den verschiedenen Themenfeldern des  MAB-Programms, eines der Mitglieder ist Landrat Thomas Habermann. Der  Vorsitz des Gremiums liegt beim Bundesministerium für Umwelt,  Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), die Geschäftsführung beim  Bundesamt für Naturschutz. 
       
Die diesjährige zweitägige Tagung des  MAB-Nationalkomitees fand in der Umweltbildungsstätte in Oberelsbach  statt. Für den Vorsitzenden  Michael Heugel war es die erste Tagung in  diesem Rahmen, steht er dem Nationalkomitee doch erst seit April diesen  Jahres vor. In einem Pressegespräch am Rande der Sitzung beantwortete er  einige Frage zur aktuellen Tagung im allgemeinen und speziell das  Biosphärenreservat Rhön betreffend. 
Was waren die wichtigsten Themen der Sitzung? "Es ging um unser  Kerngeschäft, die Stellungnahme zur Evaluierung von Biosphärenreservaten  in Deutschland. In diesem Jahr sind das Biosphärenreservat Bliesgau im  Saarland und die Schwäbische Alb in Baden-Württemberg an der Reihe." Bei  der Evaluierung handele es sich um einen umfangreichen Prozess, dessen  Endbericht dem Gremium zur Beratung vorlag. Der Vorsitzende konnte schon  verraten, dass das Nationalkomitee der  UNESCO die erfolgreiche  Evaluierung empfehlen wird. 
Ideen kamen gut an
Ein weiteres zentrales Tagungsthema sei die Jugend und das am Wochenende  vor der Tagung des Nationalkomitees stattfindende Jugendforum gewesen.  Die beiden Rhöner Teilnehmer Adrian Griebel (21) aus Wechterswinkel und  Lorenz Pfeuffer (22) aus Münnerstadt haben dem Komitee eine  Zusammenfassung der Workshops und Projektideen geben. "Uns gefallen die  Ideen der jungen Leute sehr gut. Alles ist sehr gut aufgenommen worden",  sagte Heugel.
Für Heugel war es der erste Besuch im Biosphärenreservat Rhön, doch  bekannt war ihm das Land der offenen Fernen vorher schon. Vor allem vom  Rhönschaf hatte er schon viel gehört. "Die Rhön ist bekannt, auch  jenseits von Kennern der Materie. Sie hat ein guten Ruf. Bei Anfragen  aus dem In- und  Ausland nach positiven Beispielen, Kontakten und  Austausch ist die Rhön die erste Adresse." Dabei sieht Heugel deutlich die große Herausforderung, die das  Biosphärenreservat Rhön als länderübergreifendes Biosphärenreservat zu  leisten habe. "Es ist nicht ganz einfach über drei Länder hinweg zu  arbeiten. Doch in der Rhön gibt es gute Beispiele wie es funktionieren  kann." Besonders gefällt Heugel die Arbeits- und Aufgabenteilung auf  Verwaltungsebene. "Es muss nicht jeder alles machen. Aufgaben und  Verantwortlichkeiten können aufgeteilt werden." 
Die Rhön ist 2022 dran
Natürlich stand auch eine Exkursion auf der Tagesordnung. So ging es am  Dienstag zunächst zum Hohen Polster in die Lange Rhön, dann weiter zu  Noahs Segel in Thüringen und schließlich ins Nüsttal, um Neues zum  Sternenpark Rhön zu erfahren. Turnusgemäß steht 2022 die erneute Evaluierung des Biosphärenreservat  Rhön an. Seit 2013 gibt es ein erweitertes Verfahren, es sind gut 50  Prozent mehr Fragen zu beantworten, erklärte Marc Auer (BMU). In erster  Linie handele es sich um Fragen zur Zonierung, denn ein  Biosphärenreservat weise Kern-, Pflege- und Entwicklungszonen auf. Die  Rhön habe im Rahmen der Erweiterung, im Jahr 2014 die notwendigen  Hausaufgaben schon erledigt. "Ich sehe gar kein Problem", so Auer. 
Augenmerk auf nachhaltigem Wirken
Nichts desto trotz gebe es immer weiteren Entwicklungsbedarf, so liege  der Fokus für die nächste Evaluierung auf der Entwicklungszone, der Zone  in der Mensch leben und wirtschaften. Bisher sei vor allem die Kernzone  und die Entwicklung der Natur ein Schwerpunktthema gewesen. Bei der  nächsten Evaluierung rücke das nachhaltige Wirtschaften verstärkt in den  Fokus. So könne eine Frage lauten: "Wie hoch ist der Anteil der Betriebe  im Bereich des Biosphärenreservates, die nachhaltig wirtschaften?" Dazu  müsse geklärt werden, was ist nachhaltiges wirtschaften, wie könne es  gemessen und definiert werden.