Im Roßbacher Forst wird erneut der Versuch gestartet, Windkraftanlagen zu bauen. Ist der Weg dorthin wegen der neuen gesetzlichen Vorgaben der Bundesregierung weniger steinig?
Der 2000 Hektar große Roßbacher Forst - er zieht anscheinend Investoren für Windparks magisch an. Oder ist es ein und derselbe, der es immer wieder versucht? Auf jeden Fall liegen schon zum dritten Mal Pläne vor, dort Windräder zu errichten.
"Grünstromwerk Roßbacher Forst" ist das Projekt überschrieben, das der Markt Zeitlofs kürzlich auf seiner Internetseite eingestellt hat. Ein "Werk" ist es aber nicht, eher ein stromproduzierender "Wall aus Windrädern", der sich über die Höhenrücken zwischen Obersinn im Nordwesten, Roßbach im Norden und dem südlich gelegenen Heckmühle erstreckt. 19 Anlagen mit einer Nabenhöhe von 122,5 Metern, vielleicht auch 165 Metern, sind geplant; der Rotordurchmesser würde 155 Meter betragen. Das bedeutet, dass jedes einzelne Windrad insgesamt zwischen 200 und 240 Metern hoch werden könnte.
Um die Anlagen herum müsste eine Fläche mit einem Durchmesser von 28,8 Metern freibleiben, insgesamt jeweils 650 Quadratmeter, die umzäunt werden würden. Die Einspeisung des erzeugten Stroms soll offensichtlich entweder per Erdkabel in die 110-Kilovolt-Freileitung der Deutschen Bahn zwischen Gemünden und Fulda erfolgen, um für das Hochpumpen von Wasser im Pumpspeicherwerk Langenprozelten verwendet zu werden. Oder der Strom fließt in das Netz der Stadtwerke Bad Brückenau, wo er ein nicht näher definiertes Projekt zur Wasserstoffproduktion antreiben soll.
Hinter dem "Grünstromwerk Roßbacher Forst" steckt eine gewisse "€-Co-Partner Peter Richnow, Klaus-Dieter Giese Co. GbR" aus dem brandenburgischen Eberswalde. Die Investoren waren auch schon im Zeitlofser Rathaus persönlich vorstellig, informiert Bürgermeister Matthias Hauke auf Nachfrage.
In der Sitzung des Gemeinderates vom 8. Oktober sei ein Faltblatt des Unternehmens herumgegangen. Im Gremium diskutiert worden sei das Projekt bisher noch nicht. Auch gebe es noch keine Reaktionen dazu von außerhalb.
Dieselbe Grundidee, teils andere Akteure
So manchem im Markt Zeitlofs und Umgebung dürfte das Windpark-Vorhaben bekannt vorkommen. Ähnliche Ansinnen gab es schon zweimal, zuerst 2013 von der Firma "Windkraft Bayern" und fünf Jahre später von einem Projektentwicklungskonsortium.
Laut Matthias Hauke ist die heutige Grundidee dieselbe wie die von damals. Teilweise seien die Akteure aus Eberswalde aber andere; die potenziellen Standorte für die Windräder wichen teilweise von denen 2013 und 2018 ab.