Der Chor wird immer besser

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Der Gemische Chor des Gesangverein Frohsinn aus Riedenberg hat sich erneut den Wertungsrichtern des Fränkischen Sängerbundes gestellt. Mit Erfolg. Er ist jetzt ein Leistungschor in der nächsthöheren Kategorie B. Foto: Archiv/Gerhard Jäger
Der Gemische Chor des Gesangverein Frohsinn aus Riedenberg hat sich erneut den Wertungsrichtern des Fränkischen Sängerbundes gestellt. Mit Erfolg. Er ist jetzt ein Leistungschor in der nächsthöheren Kategorie B. Foto: Archiv/Gerhard Jäger

Die Riedenberger Sängerinnen und Sänger sind wieder Leistungschor des Fränkischen Sängerbundes. Diesmal in der nächsthöheren Schwierigkeitsstufe B.

Hoch gepokert hatten die 48 Sängerinnen und Sänger des Gemischten Chores des Gesangvereins Frohsinn aus Riedenberg. Bereits zweimal konnten sie schon in Folge das Prädikat Leistungschor des Fränkischen Sängerbundes erringen. Bisher allerdings in der Kategorie C. Hier ist der Schwierigkeitsanspruch, sowie die Strenge der Wertungsrichter auf einem gemäßigten Level. Nachdem allerdings beim letzten Leistungssingen die höchste Punktzahl der teilnehmenden Chöre errungen werden konnte, legten die Richter die Leistungsgruppe B nahe. Darüber gibt es nur noch die schwierigste A-Gruppierung.

Leistungsstufe B bedeutete nun ein Anspruch ans Repertoire , das erheblich schwieriger ist. Die Wertungskriterien sind deutlich strenger. Sollte man dieses Wagnis tatsächlich eingehen?

Schließlich handelt es sich bei den Riedenbergern um einen Chor, der - bis auf zwei Mitglieder - ausschließlich aus Sängerinnen und Sängern aus der knapp 1000 Seelen-Gemeinde besteht und auch für solche Wettbewerbe keine professionelle Unterstützung von außen in Anspruch nimmt. Was es bedeutet in einer B-Gruppierung anzutreten, wussten Sänger und Chorleiter aus den vorangegangen Teilnahmen, wo man Chöre in dieser Leistungsstufe angehört hatte. Und sie hatten gehörigen Respekt an die Anforderungen. Gemeinsam wurde abgestimmt und die Herausforderung angenommen.

Mit dem Pflichtstück, einer fugenartigen Version von Lobet den Herren, das Hugo Distler arrangiert hatte, horchten die Sänger schon gleich einmal ordentlich auf in den ersten Proben.

Als eines der beiden Selbstwahlstücke hatte Chorleiter Erhard Schumm aus der Liedersammlung "Tausend Wünsche", das der Fränkische Sängerbund zum seinem 150-jährigen Bestehen an alle Chöre ausgegeben hatte, das Stück " Das Krokodil" von Manfred Maier ausgewählt. Ein Stück, das durch seine Tempovariationen und seinen steten Wechsel zwischen Moll und Dur vollste Konzentration verlangte.

Ob allerdings das 3. Chorwerk gelingen konnte, war das größte Wagnis, das Erhard Schumm einging. "Bis drei Wochen vor dem Wettbewerb war ich mir noch nicht sicher, ob wir das hinkriegen", gestand er seinen Mitgliedern später. Schließlich handelte es sich hierbei um das bis zu neun-stimmige Chorwerk Magnum Mysterium, von Morten Lauridsen. Extrem langsam, mit Akkorden weit weg von harmonischen Dreiklängen und für die Sängerinnen und Sänger völlig ungewohnt kam dieses Werk daher. Mehr als fünf Minuten dauert dieses Stück und fordert durch seine Tonhöhen den 1. Tenor, der gleich zu Anfang in die Kopfstimme gehen muss, sowie den 1. Sopran, mit langen Passagen, die das hohe G verlangten. Die tiefen Stimmen mussten sich in die schwierigen Akkorde einfinden und gegen das natürliche Musik-Empfinden ansingen.

Doch jetzt war der Ehrgeiz der Riedenberger geweckt. Es begann ein wahrer Probenmarathon mit fast täglich stundenlangen Proben und einem Probenwochenende.

"Eine Woche vorher wusste ich, dass wir es schaffen können", sagt Erhard Schumm. Dass dieses Stück auch ein Chor aus der höchsten Leistungsstufe ausgewählt hatte, zeigte die Schwierigkeitsstufe deutlich auf.

Und das Wagnis gelang in Sulzbach-Rosenberg mit einem vorher absolut nicht erwarteten guten Erfolg. Mit der Punktezahl von 42 lag der Chor im absoluten Mittelfeld dieser Leistungskategorie, konnte also sehr gut mithalten. "Es war uns eine Freude, ihnen zuzuhören", äußerte sich Volker Hagemann, der als eines der Jury-Mitglieder ein direktes Feedback nach dem Wertungsauftritt abgab. "Sie haben - gerade bei dem höchst anspruchsvollen Magnum Mysterium - die Intonation absolut hinbekommen. Die Tonhöhen waren von Anfang bis Ende perfekt. Sie fielen nicht einen Hauch ab", lobte er.

Dass anschließend natürlich gefeiert wurde, war nicht zu verdenken. Schließlich sind die Riedenberger nun der einzige Gemischte Leistungschor im 153 Vereine zählenden Sängerkreis Schweinfurt, der die B-Kategorie geschafft hat.

Schon bald geht es für die Riedenberger weiter.

Am Samstag, 15. Dezember singt der Chor den Gottesdienst in Riedenberg, am Sonntag, 16. Dezember, nehmen sie am Weihnachtskonzert in Burglauer teil, am Sonntag, 6.Januar sind sie beim Dreikönigs-Konzert in Welkers und am Sonntag,27. Januar, gibt der Chor ein Konzert in der Kirche des Klosters Kreuzberg. Natürlich werden die beiden Wertungstücke aus dem sakralen Bereich bei allen Konzerten zu hören sein.