Demonstration in Bad Brückenau: Solidarität mit der Ukraine

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Auch Kinder schlossen sich der Friedensdemonstration in der Bad Brückenauer Innenstadt an. Foto: Julia Raab
Auch Kinder  schlossen sich der Friedensdemonstration  in der Bad Brückenauer Innenstadt an. Foto: Julia Raab
Uwe Schindler (vorne) berichtet von seiner Hilfsaktion für die Menschen auf der Flucht. Foto: Julia Raab
Uwe Schindler (vorne) berichtet von seiner Hilfsaktion für die Menschen auf der Flucht. Foto: Julia Raab
 
Christian Bieler (am Mikro) wird nie vergessen, was er auf der Fahrt zu und aus der Grenzregion erlebt hat. Foto: Julia Raab
Christian Bieler (am Mikro) wird nie vergessen, was er auf der Fahrt zu und aus der Grenzregion erlebt hat. Foto: Julia Raab
 
Aus dem Bad Brückenauer Stadtrat heraus entand die Idee zur Friedensdemo. Foto: Julia Raab
Aus dem Bad Brückenauer Stadtrat heraus entand die Idee zur Friedensdemo. Foto: Julia Raab
 
Viele Schilder bekundeten die Solidarität mit der Ukraine. Foto: Julia Raab
Viele Schilder bekundeten die Solidarität mit der Ukraine. Foto: Julia Raab
 
Kerzen auf dem Marktplatz von Bad Brückenau als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine. Foto: Julia Raab
Kerzen auf dem Marktplatz von Bad Brückenau als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine. Foto: Julia Raab
 
Viele Menschen versammelten sich auf dem Marktplatz, um ein Zeichen für Solidarität zu setzen, Foto: Julia Raab
Viele Menschen versammelten sich auf dem Marktplatz, um ein Zeichen für Solidarität zu setzen, Foto: Julia Raab
 
Viele Menschen versammelten sich auf dem Marktplatz, um ein Zeichen für Solidarität zu setzen, Foto: Julia Raab
Viele Menschen versammelten sich auf dem Marktplatz, um ein Zeichen für Solidarität zu setzen, Foto: Julia Raab
 
Pfarrer Armin Haas (links) und Pfarrer Gerd Kirchner beteten für den Frieden. Foto: Julia Raab
Pfarrer Armin Haas (links) und Pfarrer Gerd Kirchner beteten für den Frieden. Foto: Julia Raab
 
Hannelore Krack. Foto: Julia Raab
Hannelore Krack. Foto: Julia Raab
 
Adele Trompeter. Foto: Julia Raab
Adele Trompeter. Foto: Julia Raab
 
Florian Wildenauer. Foto: Julia Raab
Florian Wildenauer. Foto: Julia Raab
 
Thomas Weißenfeld. Foto: Julia Raab
Thomas Weißenfeld. Foto: Julia Raab
 

Eine kurzfristig organisierte Demonstration lockte am Dienstagabend viele Menschen auf die Straßen von Bad Brückenau. Emotionale Bekunden für Frieden in Europa erfüllten die Innenstadt. Die Hilfsbereitschaft ist ungebrochen groß.

Schnell und unbürokratisch sprachen sich am Sonntag alle Mitglieder des Stadtrates für eine Demonstration gegen den Krieg in der Ukraine aus. "Für mich war klar, dass die Stadt als Veranstalter auftreten wird", erklärte Bürgermeister Jochen Vogel (CSU) am Abend der Veranstaltung.

Rund 250 Menschen folgten den fraktionsübergreifenden Aufrufen aus dem Stadtrat. Darunter auch kommunalpolitische Vertreter aus den Rhönallianz-Gemeinden. Aus der kirchlichen Gemeinde luden Pfarrer Gerd Kirchner und Pfarrer Armin Haas gemeinschaftlich zu Gebeten und Gesang ein. "In dieser Stunde beten wir für den Zusammenhalt der Menschen", eröffnete Haas seinen Wunsch.

Zu Tränen gerührt

In einer emotionalen Rede verurteilte Bürgermeister Vogel die Aggression von Russlands Präsident Wladimir Putin gegenüber der Ukraine. "Das ist ein Angriff auf Europa und den Frieden", sagte er. Wichtig sei aber, dass kein Groll gegenüber russischen Mitbürgern entstehe. "Die Menschen können nichts dafür", erklärte er. Einzige Schuld trage der Präsident.

Lobende Worte äußerte Vogel gegenüber der großen Hilfsbereitschaft der Menschen aus der Region. Kurz skizzierte er, wie rund 30 Helfer am vergangenen Wochenende befüllte Kleintransportern an die Grenze schickten, Essen und Trinken sowie Kleidung und Decken verteilten. Mit 21 ukrainischen Flüchtlingen kamen die Fahrer zurück. "Das ist ein Akt der Nächstenliebe", sagt der Bürgermeister zu Tränen gerührt.

Traumatische Erlebnisse

Auch Brigitte Meyerdierks (CSU), stellvertretende Landrätin, schloss sich - ohne viele Worte - den Ausführungen des Bürgermeisters an. Die beiden Organisatoren der Fahrten an die polnische Grenze, Uwe Schindler und Christian Bieler, berichteten von ihren Erlebnissen und der überwältigenden Welle der Hilfsbereitschaft aus der Region.

"Das werden wir in unserem Leben nie vergessen", sagte Bieler, der Kinder und Frauen an der Grenze in traumatischen Zuständen erlebt hat. Weitere Hilfeleistungen und Fahrten in die Grenzregion von Polen zur Ukraine sind bereits in Planung (wir berichteten).

Der Organisator der Friedensdemo, Dirk Stumpe (PWG), stimmte sich noch in der Nacht auf Montag mit dem Bürgermeister ab. Er entwarf Flyer und erstellte für die Stadträtinnen und Stadträten Westen mit einem Friedensaufdruck. "Der Krieg vor der Haustüre trifft mich sehr", sagte er. Auch Stumpe wird am kommenden Wochenende mit einem Konvoi in die Grenzregion fahren. Weitere Friedensaktionen in der Stadt schließen weder Bürgermeister noch Stadträte und Stadträtinnen aus.

Das sagen die Teilnehmer

Hannelore Krack

Die Seniorin fühlt sich in der aktuellen Situation an ihre Kindheit und die Flucht aus Schlesien erinnert. "Das macht mir sehr Angst", erklärt sie. Mit ihrer Teilnahme an der Demonstration möchte sie Flagge gegen den Krieg zeigen .

Adele Trompeter

Die Drittklässlerin ist mit ihrer Familie zur Friedensdemonstration erschienen. In der Hand hält sie ein ausgemaltes Bild, das eine Friedenstaube und das Peace-Zeichen zeigt. In der Schule sprechen die Kinder viel über die Situation in der Ukraine.

Florian Wildenauer

Der Stadtrat (SPD) fühlt sich durch den Krieg in Europa schwer mitgenommen. "Wenig Schlaf und viel Motivation", beschreibt Wildenauer seinen aktuellen Zustand. Er lobt die Zusammenarbeit mit der Stadt und den Helfern.

Thomas Weißenfeld

Kurzfristig entschloss sich der Rentner dazu, am vergangenen Wochenende mit an die ukrainische Grenze zu fahren. "Wir haben den Flüchtlingen versucht zu erklären, dass wir Familienväter sind und sie in Sicherheit bringen können", berichtet er über die dramatische Fahrt.