Die letzte Sitzung nutzten die Räte zur Rückschau. Dabei ließen sie es jedoch nicht bewenden. Was wäre auch ein Stadtrat ohne ein kontroverses Thema?
Bevor die Stadträte mit einem festlichen Essen das Jahr abschlossen, gingen sie spielen. Fasziniert probieren sie die kleinen gelben Enten aus, mit denen sich die interaktive Ausstellung "Zeitreise" steuern lässt. Die Enten haben Magneten im Bauch, auf die der Sensor reagiert. So klicken sich die Stadträte von der Stadt ins Staatsbad und wieder zurück und erfahren, warum sie unbedingt hier Urlaub machen sollten - wenn sie nicht schon hier wohnen würden.
Die Ausstellung "Zeitreise Bäderland Bayerische Rhön" ist ein Gemeinschaftsprojekt der fünf Bäderstädte. Herzstück ist ein neuer Image-Film, in dem sich jeder der Partner präsentiert.
Im Sommer wurde der Streifen im Staatsbad gedreht (wir berichteten). Darin geht die Protagonistin auf Zeitreise und folgt den Fußspuren ihrer Großeltern, die sich während einer Kur kennengelernt hatten.
Bauprojekte schreiten voran Fußspuren hinterließ auch der Stadtrat, sozusagen. In ihrem Jahresrückblick ließ Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) die wichtigsten Bausteine Revue passieren. Und Bausteine ist da schon das richtige Wort: Haus Waldenfels, Sanierung der Dreifach-Turnhalle, Einweihung des Teilneubaus der Grundschule, Unterhainstraße und Obermang.
Im kommenden Jahr wird die Liste der Baustellen durch die anstehende Sanierung der Kissinger Straße und den Bau des Fachmarktzentrums noch länger.
" 2014 wird nicht weniger Arbeit auf uns zukommen", blickte Meyerdierks voraus.
Diskussion um Standgebühren Doch was wäre ein Stadtrat ohne echte Diskussion? Nachdem die Danksagungen hin- und hergegangen waren, brachte Hartmut Bös (CSU) ein Thema auf den Tisch, dass die Harmonie jäh unterbrach.Das Defizit der Stadt für Müllbeseitigung und Stadtreinigung liege heuer bei rund 1700 Euro. Deshalb schlug der Wirtschaftsreferent vor, die Müllgebühr in die Standgebühr zu integrieren. Soll heißen: Beim nächsten Stadtfest fielen pro laufendem Meter 5,50 Euro an.
"Das ist ungerecht", protestierte Petra Hirschmann (CSU), Volkerser Ortsvorsteherin. Jürgen Pfister (PWG) sprang ihr bei und wies darauf hin, dass die örtlichen Vereine auf den Erlös des Stadtfestes dringend angewiesen seien.
Heribert Jakobsche (PWG) fragte: "Ist es gerecht, wenn man Müll über laufende Meter bezahlt?".
Gebühren komplett überdenken Ganz anders sah das Dirk Stumpe (PWG). "Ich kenne so viele Stadtfeste, wo die Gebühren zehn- bis fünzehnfach höher sind." Er schlug acht Euro pro laufendem Meter vor. Dieter Seban (CSU) unterstützte Stumpe. Er könne sich vorstellen, die Standbetreiber nach Umsatz zur Kasse zu bitten. Bezahlt werden solle nach Quadratmetern und Standort. Das hieße, dort wo die Musik spielt, wäre es auch teurer.
Da war die weihnachtliche Stimmung prompt verflogen. Allein in einem Punkt wurden die Räte einig: Sie stellten die Änderung der Gebührensatzung erst einmal zurück.