Bei der Heidelsteinfeier mehr als das Wandern im Blick

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Sitzend und stehend verfolgten die Rhönklub-Mitglieder die Heidelsteinfeier und die Ansprache ihres Präsidenten. Foto: Marion Eckert
Sitzend und stehend verfolgten die Rhönklub-Mitglieder die Heidelsteinfeier und die Ansprache ihres Präsidenten.  Foto: Marion Eckert
Das Gedenken an die verstorbenen Rhönklubmitglieder und Rhönfreunde mit Kranzniederlegung durch den Rhönklub-Präsidenten Jürgen Reinhardt (rechts) und seinen Stellvertreter Bernd Günder (links) stand im Mittelpunkt der Heidelsteinfeier. Foto: Marion Eckert
Das Gedenken an die verstorbenen Rhönklubmitglieder und Rhönfreunde mit Kranzniederlegung durch den Rhönklub-Präsidenten Jürgen Reinhardt (rechts) und seinen Stellvertreter Bernd Günder (links) stand im Mittelpunkt der Heidelsteinfeier.  Foto: Marion Eckert
 
Heidelsteinfeier des Rhönklubs Foto: Marion Eckert
Heidelsteinfeier des Rhönklubs  Foto: Marion Eckert
 
Heidelsteinfeier des Rhönklubs Foto: Marion Eckert
Heidelsteinfeier des Rhönklubs  Foto: Marion Eckert
 
Heidelsteinfeier des Rhönklubs Foto: Marion Eckert
Heidelsteinfeier des Rhönklubs  Foto: Marion Eckert
 
Heidelsteinfeier des Rhönklubs Foto: Marion Eckert
Heidelsteinfeier des Rhönklubs  Foto: Marion Eckert
 

Der Umgang mit dem Tod und das Gedenken an verstorbene Rhönklub-Mitglieder standen im Mittelpunkt der Heidelsteinfeier.

Die 93. Heidelsteinfeier des Rhönklubs stand unter dem Titel "Ethik und Moral in unserer Zeit". Das Herbstwetter lockte viele Rhönklub- und Heimatfreunde zum Ehrenmal des Rhönklubs auf den Heidelstein. Dem - in diesem Jahr bei der Hauptversammlung in Gersfeld neu gewählten Vizepräsidenten - Bernd Günder (Eichenzell) oblag es, die Gäste zu begrüßen.

"Wir versammeln uns immer am dritten September-Sonntag, um allen Verstorbenen und Gefallenen Rhönklub-Mitgliedern und Rhönfreunden zu gedenken", erklärte Günder. "Mit vielen von ihnen sind wir ein Stück in unserem Leben gewandert, haben Freundschaften geschlossen, Freud' und Leid geteilt und Erinnerungen bewahrt."
351 Mitglieder habe der Rhönklub verloren. Rhönklub-Präsident Jürgen Reinhardt verlas die Namen einiger bekannter und engagierter Mitglieder. Tod und Sterben, dem stehe die Gesellschaft meist hilflos gegenüber, es werde aus dem Leben und den Alltag in Krankenhäuser, Hospize und Palliativstationen verdrängt. "Der Tod gehört in der modernen Welt nicht mehr in den Alltag."

Mit der Heidelsteinfeier möchte der Rhönklub bewusst eine mehr als 90-jährige Tradition bewahren und fortführen. Einst wurde die Gedenkfeier für die Gefallenen der Kriege eingeführt, heute gelte sie allen Rhönklublern und Rhönfreunden. Die Kranzniederlegung durch den Präsidenten und Vizepräsident war, wie in jedem Jahr, das Herzstück der Feierstunde, die in diesem Jahr von Musikverein Hohenroth begleitet wurde.

Dass der Rhönklubpräsident anlässlich der Heidelsteinfeier die Festrede hält, das sei eine Ausnahme, erklärte Reinhardt. Mehr als 20 potentielle Redner seien angesprochen worden, die jedoch alle absagten. Gerne möchte der Hauptvorstand wieder in den Rhythmus kommen, dass im jährlichen Wechsel ein katholischer Geistlicher, ein evangelischer Geistlicher und eine Person des öffentlichen Lebens die Festansprache halten.


Über moralische Grundsätze

Ausführlich sprach der Rhönklub-Präsident über ethische und moralische Grundsätze. Reinhardt spannte den Bogen von Sozialethik über Wirtschaftsethik und Unternehmensethik hin zur Umwelt und dem Konsumverhalten der Menschen. Bei verantwortungsvollem Wirtschaftsleben, ausgeprägtem Verantwortungsbewusstsein für das eigene Unternehmen, für die Gesellschaft und für die Umwelt habe den langfristigen Erfolg zum Ziel, ohne den Interessen der Gesellschaft entgegen zu stehen.


In der Hand des Konsumenten

Im wirtschaftlichen und unternehmerischen Bereich gehe es um Fragen zur Entlohnung der Beschäftigten, Mitbestimmung und Betriebsklima, aber auch um Umwelt- und Tierschutz. Schließlich kam Reinhardt auf die "Sklaven der heutigen Zeit" zu sprechen. "Sie arbeiten in Billiglohnländern in Fabriken, in Minen, auf Feldern oder Plantagen der Globalisierung. Dort würden Rohstoffe für billige Kleidung und für Platinen in unseren Kommunikationsmitteln produziert und gefördert." Dass es auch anders gehe, zeigen immer wieder Aktionsbündnisse. Sie zu unterstützen habe jeder Konsument selbst in der Hand.

Abschließend zeigte Reinhardt auf, wie wichtig eine entsprechend prägende Erziehung im Elternhaus sei. "Ethische und moralische Erziehung beginnt nicht erst in der Schule oder Universtität."