Im Rahmen des Schulfestes zeigen Achtklässler, was sie in den Betrieben gelernt haben.
Bereits zum 12. Mal in Folge präsentierten die 8. Klassen der Mittelschule
Bad Brückenau ihre betrieblichen Lernaufgaben. Darin geht es um Fertigkeiten, die sie während der kontinuierlichen Praxistage in Betrieben erworben haben. Seit einigen Jahren werden die Praxis-Beispiele ins Schulfest integriert, damit auch jüngere Schüler die ersten Schritte ins Berufsleben miterleben können.
Für Hannes Schuhmann war das Praktikum im Dorint Resort & Spa nur konsequent. In der Küche seiner Mutter funkt er schon seit Jahren dazwischen, experimentiert viel und hat nun auch Verbesserungsvorschläge parat. Wie eine Quarkcreme mit Erdbeerpüree auf den Tisch gebracht wird, präsentierte er vor dem Publikum. Während seines Praktikums bereitete er unter anderem Frühstücks- und Mittagsbüffets vor. Auch nicht so attraktive Tätigkeiten wie in der Spülküche werden Hannes nicht von seinem Wunsch abbringen, sich für die dreijährige duale Ausbildung zum Koch zu bewerben.
Lena Hartig zeigte, was sie in einem halben Jahr als Malerin/ Lackiererin bei Hanse Haus gelernt hat. Die Spachteltechnik "Stucco Eleganza" auf vorbereiteten Platten ging ihr locker und gekonnt von der Hand, auch ihr haben die Praxistage viel Spaß gemacht.
Auf dem "Markt der Lernaufgaben" sahen Schüler und Eltern, was die Achtklässler alles während ihrer Praktika gearbeitet haben. Die Schülerinnen Josefine Herbert und Miriam Schaub mussten bei Friseurbetrieben nicht nur waschen und föhnen, die Haare ihrer Mütter durften sie sogar färben. Einzelne Schüler haben nach ihrem Praktikum sogar schon einen Ausbildungsplatz angeboten bekommen. Justin Berckner präsentierte einen TV-Unterstellschrank als Werkstück, der aufwendig in der Herstellung und tadellos gelungen war. Der 14-Jährige weiß, dass Holz sein Metier ist.
Nicht jeder Schüler ist nach dem ersten oder zweiten Praktikum schon auf der Zielgeraden in Richtung Ausbildung. Deshalb haben sie in der 9. Klasse noch einmal die Gelegenheit, in einem weiteren Betrieb praktische Erfahrungen zu sammeln.
Die allerersten Schritte begannen schon beim Girls´und Boys´-Day in der 5. Klasse. Ab der 7. Klasse wurden die Schüler durch die Gesellschaft zur beruflichen Förderung (GbF) in Potentialanalyse sowie an den praktischen Tagen in den Werkstätten und in den Betrieben begleitet.
Der Mut und die Überwindung, vor gefüllten Reihen die Lernaufgabe zu präsentieren, sei "ein wertvoller Schritt in das andere, das wirkliche Leben", sagte Schulleiterin Birgit Herré. "Die Ausbildungsreife zu erlangen" sei die wichtigste Aufgabe der Schule. Auch die Eltern und vor allem die Betriebe haben ihren Beitrag geleistet, Stärken erkannt und gefördert. Dieser Blick in das Berufsleben " bringt euch Schüler tatsächlich weiter", sagte Herré. Für die intensive Betreuung dankte sie zudem den Klassenlehrern und der GbF als durchführenden Bildungsträger. Dank ging auch an den Elternbeirat, der die Bewirtung übernahm. Der Vorsitzende Heribert Übelacker warb um künftige Elternbeiräte: "Wer umfassende Blickpunkte hat, gelangt zu einem persönlichen Standpunkt." Die Band unter Leitung von Lioba Merz spielte stimm- und instrumental-gewaltig "Zombie", "Je ne parle pas francais" und "Poison", das Publikum wippte und klatschte begeistert mit. Beim Schulfest wurden zudem Spiele, Cocktails, Schminken und Frisieren angeboten.