Der Salzgrotte in der Unterhainstraße macht die Baustelle direkt vor der Tür zu schaffen. Gibt es bald ein Wellness-Angebot weniger in der Stadt?
Es ist kühl in der Salzgrotte. Einzelne Tropfen rieseln an der Saline hinab, die in zwei Jahren schon eine feste Schicht Salzkristalle gebildet haben. "Nicht erschrecken!" Mit Schwung kippt Cornelia Klausch zwei Liegen nach hinten. Franz Neuherz und Hans Tänzer atmen tief durch. Die beiden Patienten aus der Klinik Hartwald lassen es sich gut gehen in der Kurstadt.
"Es kommen viele Kurgäste, die Salzgrotten aus ihren Orten kennen", berichtet Klausch. Manche wollten es aber auch einfach mal ausprobieren, so wie Neuherz und Tänzer. Ganze 45 Minuten lang liegen sie im Dämmerlicht und lassen die Musik und die feuchte, salzige Luft auf sich wirken.
Seit der Eröffnung im Juni 2011 arbeitet Klausch in der Grotte in der Unterhainstraße. Zuerst hatte sie noch zwei Kolleginnen. Mittlerweile ist sie allein. "Es schleppt sich. Die Brückenauer nehmen es nicht so an", sagt Klausch.
"Wir haben nur ein paar wenige Stammgäste." Die Baustelle in der Unterhainstraße, die den ganzen Sommer über direkt vor ihrer Türe war, habe das Übrige dazu getan, dass Kunden wegblieben.
Zukunft bleibt unsicher "Die Baustelle hat uns sehr geschadet", bestätigt Norbert Mandus. Als Filialleiter für Solana ist er für die Standorte in Bad Brückenau (acht Plätze), Bad Kissingen (zehn Plätze) und Obersdorf im Allgäu (zehn Plätze) verantwortlich. Und auch er beklagt, dass das Angebot in Bad Brückenau nicht richtig ankomme. "Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Das Einzugsgebiet ist eigentlich groß genug."
Deshalb hat Mandus die Bad Brückenauer Mitarbeiterin verstärkt mit der Organisation des Vertriebs beauftragt.
Von hier aus koordiniert sie den Versand von Salzprodukten wie zum Beispiel Lampen, Sole-Bonbons oder Fußbäder.
Derweil dämmern die beiden Herren in der Salzgrotte vor sich hin. Ihre Schuhe stecken in weißen Überziehern, damit die Salzkristalle am Boden nicht unnötig verschmutzt werden. "Da kann ich mal richtig abschalten", sagt Neuherz etwas verschlafen von seiner Liege. In der Ecke liegt Spielzeug. "Kinder können nicht so lange still liegen", erklärt Klausch.
"Wir wollen eigentlich schon bleiben", bekennt sich Mandus zum Standort in der Rhön. "Aber wenn es sich nicht rechnet...", denkt er laut über einen Verkauf der Grotte nach.
Vielleicht geht es vielen Brückenauer einfach nur wie den beiden Kurgästen Neuherz und Tänzer. Zuhause seien sie noch nicht in einer Grotte gewesen. "Man hat nicht so die Zeit dafür...", erklärt Tänzer. Erst in der Kur, wo Ruhe und Entspannung quasi verordnet werden, wagen sie etwas Neues.